fellwerkstatt 1
fellkleber erneuern
erstens , es ist eine ziemliche arbeit und dabei gibt es einen schlechten stundenlohn.
bei diversen geschäften mit versand (zb. Bergzeit) kann man sich die erneuerung machen lassen.
zweitens:
man braucht dazu allerhand "zuig":
-ein gehobeltes brett, das länger und breiter ist als das fell. das brett ist nach der arbeit zum wegschmeissen, es klebt überall der klebeRest.
- ein paar kleine nägel (30er); oder schrauben, die kommen an die stirn vom brett, da wird das fell eingehakt, wie an der skispitze. man arbeitet am Fell von vorne nach hinten.
- hammer (und schraubenzieher)
-ein paar Holzböcklein, oder man hat so eine grosse hobelbank wie im colltex video.
man sollte das fell spannen und fixieren wie auf dem ski, nur anders herum, weil man auf der klebseite arbeitet. auch das fellende fixieren, mit nägeln.
-ein altes bügeleisen
-ziemlich viel packpapier zum kleber entfernen, zeitungspapier taugt nix, es zerreisst beim abziehen.
-zeitungspapier ist gut zum abdecken am fussboden.
-eine spachtel. der spachtelaufsatz am lötkolben von colltex ist natürlich praktisch. (siehe colltex video) ich habe keinen elekrtischen lötkolben und folglich auch nicht das spachtelwerkzeug dazu.
-einen platz an der frischen luft, es entstehen bei der erhitzung giftige gase.
-es sollte noch ein bischen angenehm warm sein zum arbeiten an der frischen luft. wenn man dicke handschuhe braucht zum arbeiten wird es nix. ausserdem saut der kleber die handschuhe ein. ich arbeite am besten im frühjahr auf der terrasse.
-einen arbeitskittel, weil man sich immer einsaut.
-ein wenig lösungsmittel, für die Finger. feuerzeugbenzin ist unkompliziert zum beschaffen und am wenigsten giftig.
-einen, besser mehrere, und noch mehr lumpen
-ein teppichmesser
-eine mülltonne, mindestens halbleer, für den abfall, und alles papier und lumpen sofort wegräumen, denn alles klebt.
-eine säge, zum absägen von dem brett, damit es in die tonne passt.
drittens:
man braucht allerhand zeit, ein paar stunden sind gleich vorbei
viertens:
man braucht das "transfer tape"
das bügelt man auf das fell, nach gebrauchsanweisung.
dann braucht man wieder viel zeit und geduld:
man schneidet das seitlich überstehende klebezeug ab, das transfer tape ist ja nicht tailliert.
das ist wieder eine schöne gedulds- und drecksarbeit.
fünftens:
der erfolg der ganzen arbeit (wenn man gut gebügelt hat) hängt davon ab, wie sauber man die ränder hinkriegt. überstehender kleber schleift am schnee und klebt überall, bis hin zur brotzeit.
sechstens:
man muss aufpassen, dass das klebezeug beim erhitzen nicht unten herum auf die fellfläche kriecht, das passiert leicht. von der fellfläche kriegt man den kleber ganz ganz schlecht oder besser gar nicht wieder weg. man kann ihn nur mit wax abtöten.
siebtens: es kostet viel, viel zeit: erstens die arbeitsvorbereitung, zum zweiten das entfernen vom alten kleber (mindestens eine, besser zwei stunden), zum dritten das richten der ränder, viertens aufräumen. Das aufbügeln vom tape ist dagegen eine sache von minuten, so wie im colltex filmchen.
schlussbetrachtung:
ich habe ca 5 paar felle, und kleine reparaturen (fellende) mit transfer tape gemacht, es macht keinen spass.
ausbessern, wie Wolfi das macht, ist einfacher. aber manchmal ist auf dem fellkleber alles voll nadeln, erde, skiwax, brotzeitreste und anderem dreck, dann wird die klebeschicht ganz schön dick und bollig. ich hab lieber ein fell das gut und leicht gleitet.
viel spass
mfg
hermann