Hallo Leute,
ich war letztes Wochenende mal wieder zu einer Lawinenfortbildung und da habe ich das Thema Handy mal angesprochen und interessante Erkenntnisse erhalten, sowohl von den anwesenden Bergführern als auch im Selbstversuch.
Grundsätzlich erstmal zu der Frage von Sigrun, das Handy kann nur in der organisierten Rettung zur Ortung eines verschütteten genutzt werden. Die organisierte Rettung läuft aber erst nach minimal 20-30 min nach Meldung an, aslo deutlich nach dem tödlichen Knick in der Überlebenswahrscheinlichkeit.
Die Beeinflussung von Handys auf LVS-Geräte fällt sehr unterschiedlich aus. Ältere GSM-Handys haben fast gar keine Auswirkungen, sprich in einem Abstand von 60cm zwischen Handy und LVS konnte ich keine Störung feststellen. Anders sieht es da bei smartphones aus. Ein iphone das gerade Apps aktualisierte strahlte so stark, das eine Pieps-Pieps-Suche mit einem Abstand von einem Meter gestört wurde. Ein Samsung Galaxy strahlte bei gleicher Tätigkeit nicht ganz so stark, beeinflusste aber die Suche schon erheblich.
Mehr Telefone hatte ich leider nicht zur Auswahl, aber die Erkenntnisse decken sich mit den Aussagen der Bergführer, dass vor allem smartphones bei der Suche Probleme bereiten. Deshalb der Rat explizit nachfragen welche Telefone mit unterwegs sind und diese ganz gezielt aussschalten lassen. Ältere Telefone können an bleiben.
Ich habe ein einfaches Handy für meine Bergtouren mit kleinem Display und deshalb langer Akkulaufzeit, das lasse ich außer bei Mehrtagestouren immer an. Bei meinem Test, beeinflusst es auch nicht mein LVS. Ich würde jedem Raten sein Telefon selber zu testen und smartphones generell auszuschalten.
Gruss
Addi