Am Mittwoch den 18. März war bei anhaltend gutem Wetter die nächste Firntour geplant, dieses Mal in Österreich, auch außerhalb des Forumsgebiets, auf die Rotspitze (2517 m) im Rätikon.
Route: Gargellen - Röbimaisäß - Untere Röbialpe - Obere Röbialpe - Ostflanke - Südrücken - Rotspitze - Retour Ostflanke - Ronggbachtal - Ronggalpe - Gargellen
Ausgangspunkt ist ein kostenloser Parkplatz (1405 m) in Gargellen an der Hauptstraße unterhalb der Kirche. Zunächst von hier wieder zurück Richtung Ortseingang, entweder im Schnee entlang des Baches auf der Ostseite oder wie in meinem Fall der Straße folgend, weil zu erwarten war, dass die Ski bis zum Röbimaisäß am Rucksack verbleiben werden. Kurz vor Erreichen des Ortsschildes am P.1382 zweigt nach links die geräumte Straße zum Röbimaisäß ab. Diese ist meist geräumt, da dort oben teilweise ganzjährig gewohnt wird. Bei geringer Schneelage präsentiert sich das ganze aber wohl oft auch als Eisbahn. Nun dem Straßenverlauf zwischen den Häusern folgen, hinter den obersten Häusern (ca. 1540 m) trifft man auf den Wegweiser, der den Sommerweg zur Unteren Röbialpe (1640 m) anzeigt. Diese erreicht man dem Sommerweg entlang durch den Wald, die Markierungen dürften auch bei hoher Schneelage zu sehen sein. Hinter der Alpe direkt die Waldschneise aufwärts, oben lichten sich die Bäume etwas und man erreicht bald die Obere Röbialpe (1913 m).
Nun folgt die Traversierung der der teilweise extrem steilen Südflanke unter dem Borschtkopf oberhalb des Röbibaches. Anschließend erreicht man den weitläufigen, welligen Karkessel, dem man in einem Linksbogen zur Ostflanke folgt. Das von oben felsdurchsetzte Steilgelände unterhalb des Rotspitz-Gipfels meidend empfiehlt sich ein Aufstieg im südlichen Teil der Ostflanke, hier geben Rücken und Mulden den Aufstieg gegen den Grat nördlich von P.2479 vor. Dabei steilt sich die Flanke zunehmend an, der Durchstieg wird meist nahe den Felsen möglich sein, der weitere Gratverlauf ist stark überwechtet. Nun steht man am Südrücken, über den in Kürze der Rotspitz-Gipfel (2517 m) erreicht wird, die Südwestflanke ist dabei nochmals teils steil.
Abgefahren wird entweder über die Aufstiegsroute, wobei eine hohe Schneelage an der geräumten Straße vorteilhaft wäre, um mit Ski noch weiter nach unten zu kommen. Alternativ hält man sich bei der Abfahrt zum breiten Ostrücken der von P.2479 abzweigt und überquert diesen ungefähr bei P.2050 und fährt auf firnigen, teils sehr steilen Sonnenhängen zum Ronggbach ab (meine Variante). Man bleibt auf der nördlichen Seite des Baches und erreicht recht frei die Ronggalpe (1596 m). Nun auf dem steilen, schmalen Alpweg hinab nach Gargellen, es bietet sich die Möglichkeit auf einem Wanderweg den Ronggbach zu überqueren und damit nochmal für ein kurzes Stück die Hänge oberhalb von Gargellen abzufahren.
Gefahrenpotential: Meist recht sichere Tour, die Südhänge unter dem Borschtkopf sind extrem steil und felsdurchsetzt, hier gehen regelmäßig Lawinen runter. Auch der sehr sehr steile Osthang unter der Rotspitze ist gefährdet und benötigen sichere Verhältnisse, eine Aufstiegsspur war direkt unter dem Gipfel durchgelegt und war von Lawinen erreicht worden. Der Aufstieg im Südteil ist besser gegliedert und weist den einen oder anderen Rücken auf.
Verhältnisse 18. März: Der Osthang unterhalb P.2479 war ein Wechsel von Windharsch und schwerem Triebschnee, der sich aber sicher fahren ließ. Danach über firnige Flächen über den Ostrücken, an der Südseite nochmals Traumfirn, im Talgrund aber zunehmend tiefer, schlecht fahrberer Sulz. Schnee reichte bis zur Ronggalpe, der Fahrweg zwar noch teilweise bedeckt, aber auch viele Steine. Wenige, aber schöne Firnschwünge oberhalb von Gargellen zu Straße. Für den aktuellen Neuschnee eine gute Grundlage, wenn es auch die Talabfahrten nicht verbessern wird. Vielleicht jetzt sogar bis zum Röbimaisäß besser.
Fazit: Firntour in gutem Skigelände mit dem Manko des Waldgürtels zwischen Gargellen und den Alpflächen, was im Spätwinter oft ca. 200 Höhenmeter Ski tragen beschert. Landschaftlich vermittelt die Tour tolle Ausblicke. Von der Gargeller Seite relativ wenig begangen, der Aufstieg von St. Antönien in der Schweiz den Spuren nach zu urteilen wesentlich häufiger gemacht.