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24-Stunden-Wanderung  (gelesen 31485 mal)

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Offline FalscherHase

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Re: 24 Stunden - Wanderung
« Antwort #10 am: 26. Jun 2011 - 10:49 Uhr »
Bin wieder zurück! Von vorgestern auf gestern hat die Tour stattgefunden. 2 Tourenleiter (davon einer ein Bergführer) und 9 Teilnehmer (zwei Frauen, sieben Männer). Die Gruppe war bunt zusammengemischt, aus verschiedenen Gegenden herkommend. Ein Teilnehmer war über siebzig und auch gut dabei.
Die Regenklamotten kamen reichlich zum Einsatz. Aber schlimmer als der Regen war der Matsch.

Die erste Etappe führte vom Füssener Jöchl über die Otto-Mayer-Hütte und die Nesselwängler Scharte zum Gimpelhaus (Abendessen).
Zweite Etappe: Über den Hahnenkamm auf die Gaichtspitze (außer Regen dann auch noch Graupel) und runter nach Gaicht, wo auf dem großen Parkplatz das Auto mit Verpflegung und Wechselsachen wartete. Der Weg von der Gaichtspitze dorthinunter war echt übel, völlig matschig, rutschig wie Schmierseife. Die Teleskopstöcke waren Gold wert. Ein Teilnehmer stieg dann dort unten leider aus. Steinschlaghelm, Klettergurt und Klettersteigset wurden im Auto deponiert. (Wir hatten aber nur den Helm gebraucht, der Aufstieg zur Gaichtspitze ging auch ohne Klettersteigset prima und nicht wesentlich gefährlicher als ohne. Da sind ganz neue Seile angebracht.)
Dritte Etappe: Rauf durchs Birkental zur Landsberger Hütte. Auf halber Strecke an einer Jägerhütte Rast. Frühstück auf der Hütte. Um die Hütte war es elend kalt. Gut, noch mehr Klamotten im Rucksack zu haben! Die andere Teilnehmerin stieg hier leider aus wegen Knieproblemen.
Vierte Etappe: Rüber zum Kirchdachsattel, oberhalb des Schrecksees nach Norden, Jubiläumsweg. Wer wollte, konnte noch aufs Gaishorn. Zu dritt sind wir hochgespurtet (wir wollten’s einfach wissen…!), der Bergführer und zwei Teilnehmer. (Die anderen haben eine längere Pause eingelegt und sind gemütlich zum See runtergewandert.) Es gibt auf dem Gaishorn derzeit kein Gipfelkreuz, dafür eine Baustelle. Gerade wurde am Fundament gearbeitet und Mörtel angerührt. (und wir hatten von unten schon gestaunt, dass so viele Leute da oben sind.) Dann sind wir innerhalb eineinviertel Stunden an den See runter (wir wollten’s immer noch wissen) und dann gemütlich zur Bushaltestelle bzw Einkehrmöglichkeit gewandert, wo wir dann den Rest der Gruppe getroffen haben.

Unter „Mitnahme“ des Gaishornes kamen im Aufstieg 3370 Hm und im Abstieg 4023 Hm zusammen, die Gehstrecke betrug etwa 44 km.

Mit dem Wetter hatten wir insgesamt Glück. Nach dem Besuch der Gaichtspitze regnete es nicht mehr nennenswert (oder hab ich das nur verdrängt?). Dass der Weg so übel matschig ist, gehört einfach dazu. Ein Teil des Birkentales ist auch recht anspruchsvoll und muss mit höchster Konzentration begangen werden. Also hatten wir in der Nacht gar nicht so viel Zeit, um müde zu werden…
Wir hatten sogar eine recht gute Sicht, z.B. auch vom Gaishorn aus.

Ein „Tief“ hatte ich überhaupt keines. Selbst die Autofahrt nachhause ging ohne Probleme.

Den Tipp von bergler1962 habe ich mir zu Herzen genommen und wirklich viel gefuttert und getrunken in Gaicht und bei der Pause im Birkental.

Resumée:
Es war einfach grandios! Ich wollte „mich ausprobieren“ und hatte Erfolg. Mir hat es richtig Spaß gemacht.
Wer gerne wandert, eine gute Kondition und Durchhaltevermögen hat und sich ausprobieren möchte, kann eine solche Tour in Angriff nehmen.

Viele Berggrüße von Sigrun (noch ganz high!)


[gelöscht durch Administrator]
« Letzte Änderung: 26. Jun 2011 - 11:05 Uhr von FalscherHase »
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Offline FalscherHase

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Re: 24 Stunden - Wanderung
« Antwort #11 am: 26. Jun 2011 - 10:53 Uhr »
°
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Offline Chris

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Re: 24 Stunden - Wanderung
« Antwort #12 am: 26. Jun 2011 - 12:47 Uhr »
Gratulation zu dieser tollen Leistung! Das muss ja - trotz des schlechten Wetters - ein super Erlebnis gewesen sein. Respekt!
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Offline bergler1962

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Re: 24 Stunden - Wanderung
« Antwort #13 am: 26. Jun 2011 - 19:06 Uhr »
Gratuliere!!! :bravo :bravo :bravo
Das du es geniessen konntest war mir nach deinen Vorbereitungstouren bewußt.
So vorbereitet kann man 24 Std auch "schön erleben"
Ansonsten muß man sich schon arg quälen.
 :prost: :prost:

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Offline FalscherHase

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Re: 24 Stunden - Wanderung
« Antwort #14 am: 02. Nov 2011 - 20:37 Uhr »
... ich hab da was gefunden...!  ;)

Gruß Sigrun

http://www.wanderkompass.de/24-stunden-3-laender-schrittweise.html
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Offline FalscherHase

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Re: 24 Stunden - Wanderung
« Antwort #15 am: 01. Apr 2012 - 07:38 Uhr »
... ich hab mich da übrigens angemeldet... vielleicht geht ja noch jemand ausm Forum mit?  :)

die 62 km machen mir noch ein wenig Sorgen, aber ich trainiere schon fleißig.

Gruß Sigrun

hier der "bessere" Link:
http://www.360-grad-schrittweise.de/3-laender-24-2012.html
« Letzte Änderung: 01. Apr 2012 - 07:41 Uhr von FalscherHase »
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Offline horst

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Re: 24 Stunden - Wanderung
« Antwort #16 am: 01. Apr 2012 - 15:43 Uhr »
Hallo Sigrun,

 hab das mal durchgelesen: 3800m im Aufstieg und über 4000m im Abstieg ::)-das ist allerhand Zeug :o! Und dann muß man wohl abgeholt werden oder am Endpunkt übernachten, denn danach ist man wohl schlagkaputt. Also wenn Du das schaffst, bist Du wirklich super drauf :-L) :-L) :-L). Wünsche Dir viel Spaß dabei und vor allen Dingen das Wichtigste-super Wetter
Dafür zu trainieren  :tanzen: ist absolut angesagt :-L) :bravo :mount:

Liebe Grüße, horst
« Letzte Änderung: 01. Apr 2012 - 15:52 Uhr von horst »
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Offline FalscherHase

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Re: 24 Stunden - Wanderung
« Antwort #17 am: 29. Jul 2012 - 12:31 Uhr »
Bin wieder da!
Schön war’s!

Schweiz – Liechtenstein – Österreich.
Ausgangspunkt war ein Parkplatz am Voralpsee (in der Nähe von Grabs). Nach Checken, ob auch alles dabei ist, sind wir zu fünft gestartet: Vier Teilnehmer und Detlef, unser Guide. Schönstes Hochsommerwetter, LSF 50.

Es ging hinauf zum Sisitzgrat, dann „gebirgseben“ unterhalb des Margelchopfes und am Alvier vorbei, dann runter nach Sevelen, wo das Abendessen bestellt war.
Die erste Etappe umfasste ca 20,6 km 1169 Hm rauf und etwa 1850 Hm runter. Unterwegs konnten die Wasservorräte oft nachgefüllt waren, da viele Quellen direkt am Weg liegen.
Kurz vor Sevelen fing der Regen an. Als wir beim Abendessen saßen, kamen Sturm und Gewitter, aber wir waren im Trockenen. In Sevelen stieß Dani zur Gruppe dazu als zweiter Guide, um bei Problemen die Gruppe teilen zu können.

Beim Aufbruch war das Wetter wieder gut, nun ging’s in der Ebene rüber an den Rhein und über eine Fußgänger-Holzbrücke auf die andere Seite nach Vaduz. Dort dann wieder bergauf am Schloss vorbei, einen Aussichtsturm „mitgenommen“ mit schönem Blick auf das nächtliche Vaduz und Blick in Richtung unserer vorigen Etappe, dann weiter  rauf auf die Höhe, nach Sücka, meist in sanftem Anstieg weiter nach Süden, dann durch’s Naaftal und im Schlussanstieg rauf zur Pfälzer Hütte. Diese zweite Etappe umfasste ca. 25,9 km, 1830 Hm im Auf- und 253 Hm im Abstieg. Der Himmel war meist sternenklar. Die Temperatur: Laue Sommernacht! Nachteil des schönen Sommernachtswetters waren die Insekten, die durch die Stirnlampen angelockt wurden und auch mal in Mund und Nase gerieten. Um 2:30 hab ich dann doch mal die Hosenbeine an die kurze Hose drangemacht und ein Unterhemd unter’s Kurzarmshirt gezogen.
Auf der Pfälzer Hütte bekamen wir das Frühstück. Danach brauchte ich das Langarmshirt, Halstuch und Handschuhe bei sehr frischem Wind. Das Windstopper-Fleece ließ ich im Rucksack, in der Hoffnung, durch die Aktivität warm genug zu werden. Und das reichte dann auch.

Die dritte Etappe ging zum Nenzinger Himmel. Von dort aus sollte es zur Alpe Setsch weitergehen und über den Rätikon-Höhenweg zum Amatschon – Joch, dann oberhalb von Brand weiter nach Bürs. Leider klappte das nicht. Auf dem Weg zur Alpe Setsch begann ein Gewitter, dessen Zielrichtung eindeutig unser Gebiet war. In Anbetracht, dass wir nach der Alpe eine mehrere  Kilometer lange ungeschützte Passage vor uns hatten, war das Risiko durch das Gewitter zu groß. Wir mussten umdrehen und kamen im strömenden Regen zurück zum Nenzinger Himmel. Diese Teilstrecke umfasst deswegen nur ca. 7,1 km, 106 Hm rauf und 846 Hm runter.

Gesamtsumme: 53,6 km, mindestens 3105 Hm bergauf, mindestens 2948 Hm bergab.

Resumée: Es war nur eine 21-Stunden-Wanderung. Macht aber nix. Die Entscheidung zum Abbruch war richtig. Und wir hätten durchaus weniger Glück haben können, z.B. mit dem Gewitter am Abend, das uns hätte voll erwischen können.
Detlef wusste immer schon vorab, wie weit es zur nächsten Quelle war, so dass wir auch mal mit halbgefüllten Wassergefäßen wandern konnten, ohne Durst zu bekommen.
Die Pausen waren meistens nur ein paar Minuten, was vollauf ausreichte. Jeder hatte ein Trinksystem dabei, so dass nicht jedesmal gehalten werden musste, wenn einer einen Schluck benötigte. (Ich gehe davon aus, dass ich mit Trinksystem in der Summe auf mehr Flüssigkeitszufuhr komme, als mit den Flaschen im Rucksack.) Trotz der wenigen Pausen gelang es mir, Dutzende Bilder zu schießen, ohne die Gruppe aufzuhalten.
Welch ein Blumenreichtum! Überall grünte und blühte es! Wenn man nicht nur auf den Weg schaute, konnte man eine wahre Pracht sehen! Außerdem Gemsen, Murmeltiere, ein einsamer Alpensalamander und Tausende Insekten…

Ein weiteres Glück war, dass die Tour überhaupt stattgefunden hat, obwohl die Teilnehmerzahl klein war.
Mir hat es großen Spaß gemacht. Auch das nächtliche Wandern war besonderes Erlebnis.

Gruß Sigrun

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Offline Elchi

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Re: 24 Stunden - Wanderung
« Antwort #18 am: 29. Jul 2012 - 16:49 Uhr »
Hallo Sigrun,

herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Leistung. Was ich alles von Dir hier so im Forum lese, solltest Du Dich vielleicht in "wilder Hase" umbennenen. Oder vielleicht noch besser in "verrücktes Huhn". ;D Bin schon gespannt, was Du uns als nächstes präsentierst. Absolut tolle Leisung, meinen tiefsten Respekt.

LG
Volker
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Offline Chris

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Re: 24 Stunden - Wanderung
« Antwort #19 am: 29. Jul 2012 - 17:10 Uhr »
Da kann ich mich Volker nur anschließen. Starke Leistung!  :-L)
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