Bin wieder da!
Schön war’s!
Schweiz – Liechtenstein – Österreich.
Ausgangspunkt war ein Parkplatz am Voralpsee (in der Nähe von Grabs). Nach Checken, ob auch alles dabei ist, sind wir zu fünft gestartet: Vier Teilnehmer und Detlef, unser Guide. Schönstes Hochsommerwetter, LSF 50.
Es ging hinauf zum Sisitzgrat, dann „gebirgseben“ unterhalb des Margelchopfes und am Alvier vorbei, dann runter nach Sevelen, wo das Abendessen bestellt war.
Die erste Etappe umfasste ca 20,6 km 1169 Hm rauf und etwa 1850 Hm runter. Unterwegs konnten die Wasservorräte oft nachgefüllt waren, da viele Quellen direkt am Weg liegen.
Kurz vor Sevelen fing der Regen an. Als wir beim Abendessen saßen, kamen Sturm und Gewitter, aber wir waren im Trockenen. In Sevelen stieß Dani zur Gruppe dazu als zweiter Guide, um bei Problemen die Gruppe teilen zu können.
Beim Aufbruch war das Wetter wieder gut, nun ging’s in der Ebene rüber an den Rhein und über eine Fußgänger-Holzbrücke auf die andere Seite nach Vaduz. Dort dann wieder bergauf am Schloss vorbei, einen Aussichtsturm „mitgenommen“ mit schönem Blick auf das nächtliche Vaduz und Blick in Richtung unserer vorigen Etappe, dann weiter rauf auf die Höhe, nach Sücka, meist in sanftem Anstieg weiter nach Süden, dann durch’s Naaftal und im Schlussanstieg rauf zur Pfälzer Hütte. Diese zweite Etappe umfasste ca. 25,9 km, 1830 Hm im Auf- und 253 Hm im Abstieg. Der Himmel war meist sternenklar. Die Temperatur: Laue Sommernacht! Nachteil des schönen Sommernachtswetters waren die Insekten, die durch die Stirnlampen angelockt wurden und auch mal in Mund und Nase gerieten. Um 2:30 hab ich dann doch mal die Hosenbeine an die kurze Hose drangemacht und ein Unterhemd unter’s Kurzarmshirt gezogen.
Auf der Pfälzer Hütte bekamen wir das Frühstück. Danach brauchte ich das Langarmshirt, Halstuch und Handschuhe bei sehr frischem Wind. Das Windstopper-Fleece ließ ich im Rucksack, in der Hoffnung, durch die Aktivität warm genug zu werden. Und das reichte dann auch.
Die dritte Etappe ging zum Nenzinger Himmel. Von dort aus sollte es zur Alpe Setsch weitergehen und über den Rätikon-Höhenweg zum Amatschon – Joch, dann oberhalb von Brand weiter nach Bürs. Leider klappte das nicht. Auf dem Weg zur Alpe Setsch begann ein Gewitter, dessen Zielrichtung eindeutig unser Gebiet war. In Anbetracht, dass wir nach der Alpe eine mehrere Kilometer lange ungeschützte Passage vor uns hatten, war das Risiko durch das Gewitter zu groß. Wir mussten umdrehen und kamen im strömenden Regen zurück zum Nenzinger Himmel. Diese Teilstrecke umfasst deswegen nur ca. 7,1 km, 106 Hm rauf und 846 Hm runter.
Gesamtsumme: 53,6 km, mindestens 3105 Hm bergauf, mindestens 2948 Hm bergab.
Resumée: Es war nur eine 21-Stunden-Wanderung. Macht aber nix. Die Entscheidung zum Abbruch war richtig. Und wir hätten durchaus weniger Glück haben können, z.B. mit dem Gewitter am Abend, das uns hätte voll erwischen können.
Detlef wusste immer schon vorab, wie weit es zur nächsten Quelle war, so dass wir auch mal mit halbgefüllten Wassergefäßen wandern konnten, ohne Durst zu bekommen.
Die Pausen waren meistens nur ein paar Minuten, was vollauf ausreichte. Jeder hatte ein Trinksystem dabei, so dass nicht jedesmal gehalten werden musste, wenn einer einen Schluck benötigte. (Ich gehe davon aus, dass ich mit Trinksystem in der Summe auf mehr Flüssigkeitszufuhr komme, als mit den Flaschen im Rucksack.) Trotz der wenigen Pausen gelang es mir, Dutzende Bilder zu schießen, ohne die Gruppe aufzuhalten.
Welch ein Blumenreichtum! Überall grünte und blühte es! Wenn man nicht nur auf den Weg schaute, konnte man eine wahre Pracht sehen! Außerdem Gemsen, Murmeltiere, ein einsamer Alpensalamander und Tausende Insekten…
Ein weiteres Glück war, dass die Tour überhaupt stattgefunden hat, obwohl die Teilnehmerzahl klein war.
Mir hat es großen Spaß gemacht. Auch das nächtliche Wandern war besonderes Erlebnis.
Gruß Sigrun
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