Servus,
die Äußere Höllentalspitze ist nicht nur über den Jubiläumsgrat, sondern auch über den Nordgrat und dessen Ostflanke erreichbar. Die Ostflanke wird von zwei großen Rissen durchzogen, wobei der obere den Durchstieg vermittelt. Man steigt vom Mathaisenkar bei etwa 1900m Richtung NW auf den Nordgrat der Äußeren Höllentalspitze. Dort angekommen folgt man diesem bis zu den ersten Felsen die man rechts umgeht. Man steigt anschliesend wieder zum Grat empor und erklimmt ein ca 15m hohes Wandl (II+) (Laut Führer sollte man die Felsen linksseitig umgehen, für mich sah das aber ungangbar aus). Nach dem Wandl folgt man dem Grat, immer wieder rechts ausweichend, bis er sich quasi in einer Art Flanke verliert. Die Flanke wird in östlicher Richtung über Schutt gequert. Nun steigt man Richtung Gipfel empor bis man das zweite, die Ostflanke des Nordgrates durchziehende Band erreicht. Diesem folgt man, vorbei an steinhartem Altschnee, bis das Band in einer steilen schuttgefüllten Rinne endet, die man sich mühsam emporkämpft. Nach der Rinne geht es kreuz und quer (wie man gerade lustig ist) über Schutt und Felsen hoch zum Jubiläumsgrat und von dort zum Gipfel. Abstieg über Jubigrat zur Grießkarscharte und von dort ins Mathaisenkar.
Das gestrige Wetter war bombastisch, kaum Wolken und eine tolle Fernsicht. Am besten fand ich aber die Gesichter der Leute als ich am Jubigrat rausgekommen bin. Zitat:“ja wo kommst du denn jetzt plötzlich her“
. Am Jubigrat war, wie zu erwarten an so einem schönen Tag, die Hölle los. Ich hab noch kurz einen Abstecher zur neuen Biwakschachtel gemacht und hab mich auf dem Rückweg einer netten Zweiergruppe angeschlossen. Einer hat dann nach der Volkarspitze Kreislaufprobleme bekommen (die Sonne brannte gnadenlos herunter) und wir machten uns schon ernsthafte Sorgen. An der Grießkarscharte ging es ihm dann aber wieder besser. Andere hatten da nicht so viel Glück. Von 16-18Uhr flog der Rettungsheli ganze vier Einsätze, zwei davon am Jubigrat.
Insgesamt war ich 16h unterwegs und es kamen gut 2200Hm zusammen. Wenn man genug Wasser dabei hat, und wenig Leute am Jubigrat sind, kann man die Tour mit einer Übernachtung in der Biwakschachtel etwas entspannter gestalten und die Bergwelt mehr genießen.
Viele Grüße,
David