viele kennen den gipfel des
biberkopfes durch seine imposante, mit schichtplatten gepanzerte, südwestwand. um diesen eindrucksvollen gipfel zu erreichen, startet man am besten von dem kleinen weiler
lechleiten. ein kleiner parkplatz beim "haus schrofenwies" kann gebührenfrei genutzt werden (aber lieber nachfragen!).
zunächst über wiesen auf einem fahrweg gegen nordosten und bald zu einem kleinen wegweiser. weiter über einen kleinen pfad und in kehren zur
hundskopfalp hinauf. von der kleinen hütte weiter über einen graslatz empor auf den geländerücken und über kuppiertes terrain weiter in richtung gipfelaufbau. an einem kleinen see vorbei (es gibt aber eine zweite wegvariante die weiter unten verläuft) und über einen weiteren, steilen grashang ("
hoher gehren") hinauf und auf grasigem buckel an den ersten felskopf heran.
diesen umgeht man rechts und gelangt auf die gratschneide (drahtseilsicherungen), welche man bis zum nächsten grataufschwung verfolgt. über schrofiges gelände links des grates bergauf und bis hin zu dem wegweiser, welcher den vom hochrappenkopf kommenden steig bezeichnet. gut markiert führt der weitere anstieg durch eine steile, teils mit eisengriffen versehene, felsrinne
(I) hinauf zum
gipfel des biberkopfes (2599m).
nach der prächtigen gipfelschau folgt der abstieg, zurück hinunter durch die gipfelrinne, bis hin zu dem wegweiser. von dort unterhalb der nordwestwand an ein paar felstürmen vorbei und weiter über steile geröllflanken im zick-zack hinunter bis unter die felsmauern des verbindungsgrates der zum hochrappenkopf hinüber zieht (ca. 2200m). ab hier würde auch ein notabstieg zur biberalpe hinableiten. um aber den hochrappenkopf zu erklimmen, steigt man in kehren den steilen, von rinnen zerfurchten hang hinauf und erreicht bald die scharte.
der weg leitet nach links in einem bogen um einen ausläufer des hochrappenkopfes herum und weiter in die scharte zwischen diesem und dem rappenseekopf. am besten steigt man schon vor erreichen der scharte frei über schrofiges gelände über den hang zum gipfelgeschmückten kreuz des
hochrappenkopfes (2425m) an.
der abstieg erfolgt dann über den normalweg, welcher direkt an der abbruchkante gegen den kessel des rappensees in die scharte (2319m) hinunter führt. für den aufstieg auf den
rappenseekopf geht man über karstgelände und eine geländeerhebung bis zu dessen westflanke. auch hier führt der steig direkt an der abbruchkante hoch über dem rappensee bis hinauf zum
gipfel (2468m). sehr eindrucksvoll zeigt sich von hier das weiträumige kar unterhalb des hohen lichtes.
den steig wieder hinunter in die scharte und über gebändertes und gut gestuftes terrain in richtung
rappensee und rappensee-hütte hinunter. unter den nordwestabstürzen des rappenseekopfes und auf weitem geröllband hinunter zum see. den besuch der hütte kann ich ausklammern, da diese offensichtlich schon verschlossen ist und winterdicht gemacht wurde. links des sees durch das kleine hochtal hinaus und um eine geländekante herum, trifft man wieder auf den hüttenweg. der schlängelt sich meist lehmig hinunter ins gebiet der "
oberen rappenalp".
durch viele tief eingeschnittene tobel leitet der pfad unterhalb des rappenköpfles hindurch, weiter über eine weite almflur hin und bis an die kante des mutzentobels. im
mutzentobel ist dann wieder etwas vorsicht geboten, denn die schiefrigen abbrüche sind bröselig und eigentlich immer nass und rutschig. zudem ist die flanke sehr steil und im falle eines sturzes würde hier nichts halt bieten. ist man dann aber im grund des tobels angelangt, führt der steig drahtseilgesichert durch buschwerk hinaus auf die weidefläche bei der
oberen biberalpe.
über weite schuttflanken steigt der weg zur sogenannten schloßwand hin an um über dem sattel wieder in das mit kleinen seen geschmückte kleine hochtal bei der oberen
lechleitner alm hinunter zu führen. über feuchte wiesen ist die alm auch bald erreicht. wenige minuter später gelangt man dann zur unteren, verfallenen lechleitner alm. hier wählt man dann den linken pfad, der über die wiesen zurück hinunter nach lechleiten führt.
fazit: eine eindrucksvolle und sehr interessante rundtour hoch über dem rappenalpental und dem kleinen ort lechleiten. wer spät im jahr aufbricht, so wie ich in diesem fall, sollte unbedingt die grödel mitnehmen, da in der nordflanke des biberkopfes oftmals hartgefrorene schneefelder das queren der steilen schuttflanke gefährlich machen (bei mir ging es noch halbwegs).
gesamtanstiege etwa 1650 höhenmeter
und hier wieder ein paar impressionen der tour:
am aufstieg in der früh zeigen sich die silhouetten v.l.n.r.: holzgauer wetterspitze, feuerspitze und vorderseespitze
steinböcke am "hohen gehren"
ausblick vom gipfel des biberkopfes hinunter nach lechleiten
inversionslage über oberstdorf und dem illertal (die "insel" die etwa in der bildmitte aus dem wolkenmeer ragt, zeigt den grünten)
am gipfel des hochrappenkopfes
steinmandl am hochrappenkopf, im hintergrund der biberkopf mit seiner nordflanke
gipfelbekanntschaft horst am rappenseekopf, im hintergrund das kühne horn der trettach
rappenseekopf-gipfelkreuz, im hintergrund links der gipfel des widdersteins
der abstieg aus der scharte in richtung rappensee ist bei weitem nicht so schwierig, wie man es auf dem foto vermuten könnte
links das rappenköpfle und rechts der hochrappenkopf mit seiner nordwestwand von der oberen biberalpe aus gesehen
ausblick in das kleine hochtal bei der oberen lechleitner alm, im hintergrund das karhorn (lechquellengebirge)
blick zurück auf den biberkopf, beim abstieg über die wiesen oberhalb von lechleiten