Der Frieder gilt als einer der am leichtesten erreichbaren Gipfel der Ammergauer Alpen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der Gipfel an schönen Tagen doch recht beträchtliche Besucherzahlen vorweisen kann. Schließlich ist er auch ein Aussichtsgipfel erster Güte, denn wie eine riesige Mauer stellt sich das Wetterstein-Massiv im Süden in den Weg und imponiert mit enormen Felswänden und dem tiefgrünen Eibsee unterhalb jener.
Nicht minder schön ist der im Südosten gegenüberstehende Kamm vom Kramer bis zum eindrucksvollen Rauhenstein, welcher ebenfalls mit ordentlichen Felswänden und Türmen aufwartet, nur eben im wesentlich kleineren Maßstab als der Wetterstein. Auch im Westen zeigt sich mit den Gipfeln der Kreuzspitze und des Schellschlichts viel Fels in der Szenerie. Im Norden hingegen dominiert das Grün des weiten Waldes in der Elmau bis hinaus nach Linderhof, über dem sich die Gipfelreihe des Hennenkopfes, Laubenecks und Pürschlings erhebt.
Vom Parkplatz bei der Ochsenhütte (805m) über einen Fahrweg zunächst in Richtung Rotmoosalm, bei der ersten Wegverzweigung jedoch nach links und ins Friedergrieß. Rechts der mit Strauchwerk verwachsenen Grießfläche an den Abhang und am Waldrand entlang auf Pfadspuren zur Ausmündung der Friederlaine. Rechts auf einem ganz kleinen Pfad (Prinzregentensteig) in Kehren empor und bald über eine Geländeschulter (Scharfeck) und auf dem nun schon recht ausgeprägten Steig durch den Wald gegen Norden.
An der Wegverzweigung oberhalb einer kleinen Wandstufe nach rechts und über die steile Südflanke leicht durch schrofiges Gelände. Später durch einen schmalen Waldstreifen und in eine flache Mulde, der man schwach links folgt und bald auf einen Geländerücken trifft. Hier trifft auch der Steig ein, welcher bei der vorgenannten Verzweigung nach links flach in den Wald führt. Über den Geländerücken weiter und an einem kleinen, verfallenen Hüttchen vorbei weitet sich bald das Gelände und der Lausbichl tritt als abgerundete Erhebung vor einem in Erscheinung. Links auf schwachen Pfadspuren daran vorbei und durch eine Wiesenmulde zum nun schon sichtbaren Gipfelrücken des Friederspitz (bis hierher etwa dreieinhalb bis vier Stunden) und über dessen Flanke schräg empor.
Vom Gipfel des Friederspitz kann man in einer zusätzlichen halben Stunde auch den um einen Meter höheren Gipfel des Frieders (2.050m) „mitnehmen“ (etwa 100 Höhenmeter tiefer liegender Sattel zwischen den Gipfeln). Bei meinem Aufenthalt am kleinen Friedergipfelkreuz ging es wesentlich ruhiger zu, als am doch recht gut besuchten Friederspitz, jedoch ist die Aussicht von den beiden Zwillingsgipfeln beinahe dieselbe. Lediglich die Elmau ist vom Frieder etwas besser einsehbar.
Wieder am Friederspitz angelangt, geht es direkt über die Flanke in östliche Richtung bald durch Latschengassen hinunter zur Frieder Alm (nicht bewirtschaftet). Ab dem Almgebäude nach Süden auf Pfadspuren und bald über viele Kehren durch einen Jungwald hinunter in Richtung Rotmoos und zum Fahrweg. Auf diesem in etwa einer Stunde zurück zum Ausgangspunkt bei der Ochsenhütte.
Höhendifferenz: 1300m
Gehzeit: Aufstieg 3,5 bis 4 Stunden, Abstieg ca. 2,5 bis 3 Stunden
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Bild 1: Friederspitz (rechts) und Frieder
Bild 2: Blick vom Frieder zur Kreuzspitze und den Geierköpfen (links über der Scharte)