Aufgrund der momentanen Schneesituation habe ich wieder einmal den Geierkopf als Tourenziel angesteuert. Allerdings wählte ich diesmal den Steig über das Schönjöchl als Anstiegsvariante. Vom Parkplatz bei der Musteralpe folgt man dazu dem Fahrweg entlang des Plansee-Ostufers in Richtung Neidernach, kurz vor dem Seeende zweigt linkerhand der kleine Fußsteig ab.
Am Aufstieg in Richtung Schönjöchl
Über einen steilen Graslatz geht es für etwa eine viertel Stunde bergan, bevor der Steig nach rechts auf eine Geländekante ausweicht. Entlang einem alten, verrosteten Zaun in Serpentinen ansteigend, legt sich das Gelände bald etwas zurück und man schreitet gemächlicher durch einen lichten Mischwald lange Zeit den Bergrücken hinan. Nach etwa anderthalb Stunden erreicht man die höchste Erhebung des Schönjöchels, einem herrlichen Aussichtspunkt, von welchem der Blick zum nahen Wettersteinmassiv und ringsum zu den Ammergauern reicht.
Ausblick vom Geierkopf-Gipfel (westlicher) zum Plansee und den Ammergauer und Lechtaler Alpen (im Vordergrund links das Schönjöchl)
Vom Schönjöchl absteigend, geht es durch Latschengassen und über den felsigen Steig dem sich zuschnürenden Grat entlang hinunter, durch lichten Wald bald zu dem Wegkreuzungspunkt, von welchem man zur rechten zur Zwerchenbergalpe und nach links hinunter zur Musteralpe gelangt. Zunächst stand aber die Besteigung des Geierkopfes am Programm. Am Berg traf ich noch vier weitere Bergbegeisterte, welche sich nicht vom Schnee und den eisigen Temperaturen am Gipfel abhalten ließen.
Eiskalter Sturm am Gipfel (im Hintergrund links der Geierkopf-Hauptgipfel und die Kreuzspitze)
Am Abstieg (wie im obersten Beitrag beschrieben) über die Zwerchenbergalpe und hinunter zur Musteralpe, konnte ich einen Vergleich der Wege anstellen. Der Wegverlauf über das Schönjöchl ist somit zwar von der Streckenlänge der weiteste Anstieg, aber auch der leichteste. Beim Direktabstieg über den Zwerchenbergsattel zur Musteralpe hingegen, ist doch ein gewisses Maß an Trittsicherheit und Schwindelfreiheit nötig. Landschaftlich halten sich beide Anstiege in etwa die Waage.
Die "Schlüsselstelle" der Tour, einfache Kletterei im I. Grad
Gruß
Kalle