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Gewaltiger Felssturz am Hochvogel  (gelesen 58668 mal)

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Offline horst

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Re: Gewaltiger Felssturz am Hochvogel
« Antwort #20 am: 23. Jun 2007 - 16:12 Uhr »
Hallo Kristian,

in meinem Beitrag hab ich behauptet, daß niemand diese Tatsachen
leugnen kann und nicht gesagt, daß du-gerade du-das
leugnen würdest. Davon kannst du ausgehen, daß mir klar ist, daß
du diese Veränderungen voll erkennst. Falls du mich da mißver-
standen hast, bitte ich dies zu entschuldigen.

Von einer Klimakatastrophe-hab das in meinem Beitrag deutlich gemacht-
sollte man nicht sprechen; man sollte von einem Klimawandel
sprechen, der also ganz offensichtlich und-nach deinem Wort-
unübersehbar ist. Auch ich habe, in der langen Zeit, wo ich in
den Bergen unterwegs bin, an Gletschern diesen Rückzug fest-
stellen können, die ich nach langen Zwischenäumen wiedergesehen
habe. Es ist also ein Wandel im Gange.

Was wir nicht wissen können-und was wahrscheinlich auch die Wissen-
schaftler nicht sicher herausbekommen können-ist, wie sich das ganze
entwickkelt. Man kann nur feststellen, was geschieht und was einmal
war-was in Zukunft sein wird ,bleibt-und da sind wir offenbar einer
Meinung-immer offen.Richtig:die Sache ist zu komplex und vor allem
auch-zu unbestimmt-oder sollte man besser sagen:viel zu unbestimmbar.
Es sind viel zu viel offene Variablen vorhanden, die abgeklärt werden
müßten und zu der ein paar Menschenalter einfach nicht ausreichen.

Was sich im Moment tut, kann man-so etwa deute ich deine Aussage-
als normalen natürlichen Ablauf betrachten. Landschaften und Biotope
verändern sich stetig-erst recht bei einer Klimaerwärmung.

Was aber mein Vorschlag wäre:wir sollten diese Veränderungen nicht
auf die leichte Schulter nehmen. Was wir nämlich nicht genau wissen, ist,
ob der Mensch nicht doch eine Schuld an diesen Veränderungen trägt.
Es könnte ja sein! Und wenn wir zu spät reagieren, ist vielleicht der Hase schon gelaufen. Du sagst ja selbst:
Ebenso schätze ich den Einfluss des Menschen  auf solch globale Vorgänge  eher gering ein.
Dies ist also eine Einschätzung und kein Wissen. Bei den FCKW-Problemen
(Ozonloch),und beim Waldsterben meine ich, hat man schon richtig reagiert
und etwas(vielleicht noch nicht genug)getan. Wir sollten auch vorsichtig
sein, von einer Sache auf eine andere induktiv zu schließen. Stell dir
mal vor, du hast einen Lawinenhang gequert, der nicht ganz sicher war.
Es ist nichts passiert. Jetzt schließt du beim nächsten Lawinenhang, der
unsicher ist:Beim ersten ist nichts passiert-wieso soll bei diesem etwas
passieren?Also diese Schlußfolgerung ist wahrscheinlich hier nicht die
richtige, zumal es hier nicht, wie im Beispiel des Lawinenhangs, um den
gleichen sondern zusätzlich noch um unterschiedliche Sachverhalte geht.
Hier etwa ein Zitat von dir in dieser Richtung:
Zitat
Warum soll gerade an der Klimakatastrophe mehr dran sein, als an diesen nicht eingetretenen Szenarien?

Ich würde hier zur Vorsicht mahnen-das hab ich schon gestern ausgeführt.

Sicher müssen wir uns an die neuen Verhältnisse anpassen-als Bergsteiger
und als"normale"Menschen. Aber Anpassung ist kein allgemeines Rezept-
sie wird dann unangenehm, wenn man sich an etwas anpassen muß, was
hätte vielleicht vermieden werden können-einfaches Beispiel.Durch riskantes Autofahren hast du einen Unfall, der dich so beeinträchtigt, daß
du das Bergsteigen an den Nagel hängen mußt.-Mit einem Schlag sieht
die Welt ganz anders aus!

Was den Bergsturz am Hochvogel betrifft, sehe ich auch keinen unmittel-
baren Zusammenhang-bin aber froh darum, daß wir dadurch auf dieses
Thema hier gestoßen sind.

Ich bin kein "Grüner" oder sonst ein "Farbiger", hänge keiner Interessens-
gruppierung irgendeiner Art-außer denen der Bergsteiger und Naturfreunde-an. Was ich hier sage ist ganz allein meine persönliche
Meinung und Stellung zu dem Problem:ich meine wir sollten das Menschen-
möglichste tun, um uns diese schöne Erde, die vielleicht das Leben in
dieser  Form einzig birgt, zu erhalten-zu erhalten in ihrem
natürlichen Ablauf-und sollten auch den Dingen nachgehen, die dieses
Gleichgewicht stören "könnten"-durch unsere Schuld-und dementsprechende
Konsequenzen ziehen. Auf das "könnte" kommt es an! Wir sollten in diesem
Falle auch dann reagieren, wenn wir es nicht genau wissen!-das ist mein
Standpunkt!-Die Erde ist einfach zu kostbar, um ein Risiko einzugehen-und wir können auch nicht abwarten, bis wir sicher sind, daß uns auch eine/keine Schuld trifft-bis dahin ist es wahrscheinlich zu spät.Wir dürfen
kein Risiko eingehen!-Das wäre mein Programm zu diesem Thema.

Ich habe mich hier völlig frei geäußert-ich hoffe-Kristian-das du Verständnis
hast dafür-eigentlich rechne ich damit. Ich meine auch, daß nur eine offene
Diskussion hier etwas nutzt und alle ein Stückchen weiter bringt. Wir sind
vielleicht nicht in allen Punkten der gleichen Meinung,aber ich denke, was
uns verbindet ist die Liebe und Sorge um die Natur und ihrer natürlichen Abläufe
und Gegebenheiten-da sollten wir weiterarbeiten. :-L) :-L) :-L)

Bestens Horst







 
« Letzte Änderung: 23. Jun 2007 - 17:49 Uhr von horst »
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Offline Kristian

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Re: Gewaltiger Felssturz am Hochvogel
« Antwort #21 am: 21. Aug 2007 - 12:09 Uhr »
Zitat
Im Jahr 2100 könnte es bis zu vier Grad wärmer sein als heute - bei 30 Prozent mehr Niederschlag. Dieses Szenario prognostiziert Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf (Bayern3, 19.5.2006, 0:24 min)


http://www.br-online.de/umwelt-gesundheit/artikel/0605/17-klimawandel-alpen/index.xml?theme=print

Zitat
[Nehmen wir an, die Strömung ist vom Mittelmeer gegen die Alpen gerichtet. Wir sind im Tessin, z.B. im September/Oktober; die Oberflächentemperatur des Mittelmeeres ist nur ½ Grad über dem bisherigen langjährigen Mittel. Dann bildet sich – auch bei 700 hPa – 3 km Höhe etwa, Bewölkung. Und bei nur ½ Grad Celsius höherer Temperatur ist in dieser Bewölkung 4 % mehr Wasserdampf vorhanden, der kondensieren kann. Gleichzeitig ist mit ½ Grad Celsius die Schneefallgrenze um 70 m angehoben worden, also die Flächen, auf die Niederschlag fällt, werden größer. Also gibt es mindestens plus 4% mehr Niederschlag/quote]

Quelle: Unwetter.de

Also: Mehr Niederschlag, in den ganzen Alpen? sowohl im Norden in Bayern, als auch am Südalpenrand.

und dann plötzlich das:
Zitat
Der Gardasee trocknet aus - Probleme im Schiffsverkehr
;D ;D

Nun, bis das soweit ist, wird noch viel Wasser die Sarca hinunterlaufen, wohl eher mehr als zuvor, denn wenn man den Prognosen glauben mag, schmelzen ja die Ostalpengletscher rasant dahin und das Eis auf dem Pian di Neve am Adamello verwandelt sich in Wasser und fließt...

na wohin wohl.....in den Gardasee :D

Schnappaufs Palmen unter der Watzmann Ostwand, die in obigem Link zu sehen sind, werden dort wohl auch nie wachsen,  selbst wenn der Klimawandel so eintritt, wie angekündigt.

Die Palmen der gemäßigten Zonen sind Wüstengewächse. Sie vertragen unsere Nässe nicht.
Unsere Wintertemperaturen würden sie bei trockener Kälte leicht wegstecken.

Man sieht also, die ganzen Szenarien sind wage, unglaubwürdig unseriös.
Mag sein dass das ganze Thema so hochgehalten wird um von anderen Problemen abzulenken.
Mit einem eingeimpften kollektiven Schuldbewusstsein, lässt sich gut regieren und allerlei unpopuläre Maßnahnen durchsetzen.

Als das Klima zu Beginn der Neuzeit kälter wurde und ein Großteil der jetzt schmelzenden Gletscher entstand, war das für viele Alpenbewohner das Ende ihrer Existens.

Damals glaubte die Menschheit auch, sie wäre dran Schuld. Eine Strafe Gottes? Für sündiges, ketzerisches Verhalten, für die verdorbene Welt.
Tja so manche "Hexe" musste dafür teuer bezahlen.







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tollerhecht1

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Re: Gewaltiger Felssturz am Hochvogel
« Antwort #22 am: 22. Aug 2007 - 20:03 Uhr »
ich bin der gleichen meinung wie kristian.
wollt ich einfach mal sagen.
 :-L)
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Offline FalscherHase

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Re:Gewaltiger Felssturz am Hochvogel. Aktuell: Neuer Felssturz droht
« Antwort #23 am: 19. Sep 2014 - 12:05 Uhr »
Heute steht im Allgäuer Anzeigeblatt, dass vom Begehen des Bäumenheimer Weges dringend abgeraten wird. Es droht ein massiver Felssturz. Die Spalte, die sich am Gipfel befindet (es war ein Bild davon in der Zeitung) verbreitere sich zusehends - selbst für Laien erkennbar.

Im Internet habe ich noch nicht viel gefunden...

http://www.all-in.de/nachrichten/rundschau/Der-Hochvogel-broeckelt-Warnung-vor-suedseitigem-Anstieg;art2757,1760038
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Offline Schorsch_KFB

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Hochvogel: Bäumenheimer Weg wird gesperrt
« Antwort #24 am: 26. Sep 2014 - 07:07 Uhr »
Der Hochvogel wurde von Geologen untersucht, dass ist das Ergebnis:

http://www.br.de/nachrichten/schwaben/inhalt/hochvogel-allgaeu-spalt-gipfel-102.html

Der Aufstieg von Norden über den Kalten Winkel bleibt weiterhin möglich.

Gut, dass ich über den Bäumenheimer Weg im Juli hoch bin. Das ist ein toller Aufstieg.
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Offline Kauk

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Re:AW: Re:Hochvogel: Bäumenheimer Weg wird gesperrt
« Antwort #25 am: 26. Sep 2014 - 10:16 Uhr »
Gut, dass ich über den Bäumenheimer Weg im Juli hoch bin. Das ist ein toller Aufstieg.
Da war die Gefahr genauso existent! Es reist in der einen Sekunde ab, da sollte man halt nicht im Weg sein. Seit dem Beginn der Warnung bis jetzt wär man ja auch unbeschadet hochgekommen. Ist halt von der persönlichen Risikofreude abhängig... sterb ich in 50 Jahren ohne das der Block bricht, werd ich mich ärgern nie von Süden hochgestiegen zu sein. Sterb ich allerdings weil mir in den Minuten in denen ich mich in der Falllinie befinde der Fels auf den Kopf kracht, wird das jeder schon vorher gewusst haben. Ist wie der Felssturz am Vilsalpsee...nix genaues weiß man nicht, bisher leben auch alle noch, die sich unten "durchmogeln".
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DavidXXXX

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Re:Gewaltiger Felssturz am Hochvogel
« Antwort #26 am: 26. Sep 2014 - 10:34 Uhr »
Mich würde das nicht aufhalten, jetzt zumindest nicht. Ich kann auch zu Hause die Treppe runterfallen und mir das Genick brechen oder einen Autounfall auf dem Weg ins Tourengebiet haben. Wenn die Frostsprengung erst wieder richtig angreift würde ich es mir aber auch zweimal überlegen...
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Offline Schorsch_KFB

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Re:AW: Re:Hochvogel: Bäumenheimer Weg wird gesperrt
« Antwort #27 am: 26. Sep 2014 - 12:42 Uhr »
Gut, dass ich über den Bäumenheimer Weg im Juli hoch bin. Das ist ein toller Aufstieg.
Da war die Gefahr genauso existent! Es reist in der einen Sekunde ab, da sollte man halt nicht im Weg sein. Seit dem Beginn der Warnung bis jetzt wär man ja auch unbeschadet hochgekommen. Ist halt von der persönlichen Risikofreude abhängig... sterb ich in 50 Jahren ohne das der Block bricht, werd ich mich ärgern nie von Süden hochgestiegen zu sein. Sterb ich allerdings weil mir in den Minuten in denen ich mich in der Falllinie befinde der Fels auf den Kopf kracht, wird das jeder schon vorher gewusst haben. Ist wie der Felssturz am Vilsalpsee...nix genaues weiß man nicht, bisher leben auch alle noch, die sich unten "durchmogeln".
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Das ist mir völlig klar, dass das im Juli genauso gefährlich war, wie wenn ich morgen hoch geh. Ich bin nur froh, dass ich vor einer Sperrung hoch bin. Und ich glaube, ich würde mich aber auch nicht davon abhalten lassen. Der Spalt ist ja nicht erst seit der Untersuchung da.
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Offline Gämschenklein

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Re:Gewaltiger Felssturz am Hochvogel
« Antwort #28 am: 28. Sep 2014 - 16:30 Uhr »
Die Tour war vor etwa 3 Wochen geplant, kurz darauf kamen die Berichte in der AZ. Das Wetter war super vorhergesagt, also rauf auf das Ding.
Ich kenne die Aktivitäten des Spaltes nicht, aber das ist schon n ordentlicher Riss. Ob ich bei einer akuten Warnung über den Bäumelheimerweg raufgehen würde? Weiss nicht. Muss jeder für sich selbst entscheiden.

Scheinbar tuen das auch etwa die Hälfte der Leute die sich am Gipfel tümmeln. Ich war Gestern (27.09.) am Gipfel - und ca. jeder 2. kam von Süden hoch.

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Offline Andi

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Re:Gewaltiger Felssturz am Hochvogel
« Antwort #29 am: 29. Sep 2014 - 13:15 Uhr »
Ich war zwischen 2004 und 2014 7x am Hochvogel.
Nachgemessen hab ich zwar nicht, aber rein subjektiv hat sich der Spalt in dem Zeitraum merklich vergrößert.

Ich würde jetzt den Bäumenheimer Weg eher nicht mehr gehen, außer es wäre mein absoluter Lebenstraum. Besonders nicht nach Regen- oder Forstsituationen.
Ich würde aber auch keinen verurteilen, der momentan da hoch geht, so lange Kinder und Unerfahrene, die sich zum Thema Restrisiko keine eigene Meinung bilden können, aus dem Spiel bleiben.
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