Am Sonntag ging es trotz 30° im Lechtal auf die Hintere Jungfrauenspitze. Von Häselgehr durch das Haglertal, noch vor dem Luxnacher Sattel dann an der beschilderten Abzweigung rechts hoch in Richtung Schwärzerscharte. Ich bin dann irgendwann links vom Weg abgebogen ins Gliegerkar, hab den Enzensberger-Weg überquert und bin weglos in Richtung der Scharte nördlich der Hinteren Jungfrauenspitze gegangen, wo der Steig beginnt (Alternativ kann man auch wie ich auf dem Rückweg den durch Steinhaufen markierten Wegspuren folgen). Der Klettersteig ist steil, z.T. sehr ausgesetzt und einige der Verankerungen des Seils sind lose. Dazu kommt, dass der Fels tlw. brüchig ist , d.h. man sollte jeden Griff, egal ob Seil oder Fels, vorher auf Festigkeit prüfen. Es geht auf sehr schmalem Grat, teilweise fast senkrecht, nach oben. Die Schwierigkeit ist eigentlich nie über dem 2. Grad, wegen der Ausgesetztheit sollte man allerdings schwindelfrei sein. Nach oben wird der Grat dann breiter, um das Gipfelkreuz ist sogar ein kleines grasbewachsenes Plateau. Die Aussicht hier oben ist fantastisch. Das Gipfelbuch ist von 1983 und noch lange nicht voll, pro Jahr sind es ca. 15 , dieses Jahr bisher noch keine 10 Einträge. Zurück bin ich dann über den Enzensberger-Weg, vorbei an Wolekleskar und Sattelkar, kurz vor dem Luxnacher Sattel nach links wieder ins Haglertal. Eine sehr schöne und überraschenderweise (ein Sonntag im August!) relativ einsame Tour, der Klettersteig macht richtig Spaß! Viel Betrieb war zur gleichen Zeit auf der Bretterspitze und, für mich überraschend, auch auf dem Ostgipfel der Gliegerkarspitze. Die meisten dort dürften allerdings über das Urbeleskar aufgestiegen sein, im Gliegerkar war es sehr ruhig.