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Höhenwege mal anders  (gelesen 6564 mal)

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Offline Chris

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Höhenwege mal anders
« am: 09. Okt 2010 - 08:16 Uhr »
Die Berge rund um das Lechtal sind bekannt für ihre eindrucksvollen Höhenwege. Die prominentesten sind wohl der Anhalter Höhenweg, der Augsburger Höhenweg und nicht zuletzt der Heilbronner Weg. Diese Wege sind dem erfahrenen Bergsteiger vorbehalten. Aber auch für alle, die es etwas gemütlicher angehen möchten, bietet das Lechtal herrliche Höhenwege in Talnähe, die so gut wie jeder Wanderer schafft. Diese Höhenwege bieten herrliche Ausblicke auf die Ortschaften im Lechtal und die Berge der Allgäuer und Lechtaler Alpen im Hintergrund. In den nächsten Tagen möchte ich Euch vier dieser Höhenwege vorstellen, und zwar:

Weg der Sinne und Bschlaber Höhenweg
Purweg
Grünauer Höhenweg
Hager Höhenweg
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Offline Chris

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Re: Höhenwege mal anders
« Antwort #1 am: 09. Okt 2010 - 13:18 Uhr »
Weg der Sinne und Bschlaber Höhenweg

Von Bschlabs geht es zunächst über einen Fahrweg einige Höhenmeter hinab zum Weg der Sinne. Dieser Weg ist für Kunstliebhaber sehr interessant, denn entlang des Weges sind viele Holzskulpturen zu bestaunen. Der Weg führt weiter ins enge Hölltal und zum Ort der Stille, an dem angeblich ein akustischer Nullpunkt vorliegen soll. Der Streimbach wird überquert und auf der anderen Seite geht es hinauf zu einem Fahrweg. Dieser führt uns nach erneuter Bachüberquerung in einem Bogen hinauf zur Hahntennjochstraße. Über einen Wanderpfad geht es nun oberhalb der Straße, zuletzt in Kehren, zu einer Weggabelung: Rechts geht es hinauf zur Anhalter Hütte, links führt der Bschlaber Höhenweg aussichtsreich zu den Häusern von Zwieslen und Egg, von wo ein Fahrweg wieder zum Ausgangspunkt leitet.

Ausgangspunkt und Anfahrt: Bschlabs, 1316 m, zu erreichen von Elmen über die Hahntennjochstraße (Auf der Straße sollte man sehr vorsichtig fahren, da sie eine beliebte Motorradstrecke ist. Hinter jeder Kurve muss man mit plötzlichem Gegenverkehr rechnen. Es kam hier schon zu zahlreichen Unfällen.), Parkmöglichkeit an der Kirche in Bschlabs. Bushaltestelle: Bschlabs Dorf. Achtung, der Bus fährt nur dreimal täglich!
Höchster Punkt: Egg, 1400 m.
Reine Gehzeit: Für die gesamte Runde braucht man ca. 3 Std.
Einkehr: Gasthaus in Bschlabs.
Charakter: Einfache Wanderung auf Fahrwegen und Wanderpfaden.

Bild 1: Am Ausgangspunkt in Bschlabs.
Bild 2: Der Streimbachzwischen Bschlabs und Boden, im Hintergrun die Reichspitze.
Bild 3: Alte Bauernhöfe in Zwieslen bei Bschlabs.     
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alex

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Re: Höhenwege mal anders
« Antwort #2 am: 09. Okt 2010 - 15:12 Uhr »
schöne idee chris! :-L)
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Re: Höhenwege mal anders
« Antwort #3 am: 10. Okt 2010 - 13:24 Uhr »
Danke für das Kompliment, Alex! Fortsetzung folgt!
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Offline Chris

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Re: Höhenwege mal anders
« Antwort #4 am: 11. Okt 2010 - 13:05 Uhr »
Purweg

Von der Kirche in Häselgehr geht es am Anfang der Wanderung über einen Fahrweg zum Doserfall. Dieser Wasserfall scheint jedoch nicht immer Wasser zu führen, denn als wir im Herbst 2001 dort waren, war kein Wasserfall zu finden. Der Fahrweg geht bald über in einen sehr kleinen Pfad. Oberhalb des Lechtals führt nun der Purweg am Südosthang der Hornbachkette aussichtsreich in Richtung Elmen. Nach einer Wildfütterung erreicht man in der Nähe von Klimm wieder den Talboden. Für den Rückweg bietet sich der Fahrweg entlang des Lechs an. Dabei kommt man an einem Steinbruch und einem Campingplatz vorbei, ehe man nach Luxnach und bald darauf wieder zum Ausgangspunkt gelangt. 

Ausgangspunkt und Anfahrt: Häselgehr, 1006 m, zu erreichen von Reutte über die Lechtal-Bundesstraße, ca. 30 km von Reutte entfernt, Parkmöglichkeit am Freibad in Häselgehr. Bushaltestelle: Häselgehr Abzw. Gramais/Bad.
Höchster Punkt: Am Purweg, ca. 1200 m.
Reine Gehzeit: Für die Rundwanderung muss man ca. 2 1/2 Std. einplanen.
Einkehr: Unterwegs keine, Gasthäuser in Häselgehr.
Charakter: Der Purweg ist ein sehr schmaler, kleiner Pfad, der aber einfach zu begehen ist, der Rückweg am Lech entlang erfolgt auf Fahrwegen.

Bild 1: Blick vom Purweg auf Häselgehr, im Hintergrund die Ruitelspitze.
Bild 2: Blick vom Purweg auf Elmen, dahinter Elmer Muttekopf, Elmer Kreuzspitze und Rotwand.
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Offline Chris

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Re: Höhenwege mal anders
« Antwort #5 am: 15. Okt 2010 - 17:39 Uhr »
Grünauer Höhenweg

Von Grünau wandert man erst auf einem Fahrweg Richtung Elbigenalp. Nachdem der Lech überquert wurde, biegt man rechts ab, wandert entlang des Lechs und überschreitet ihn bald noch einmal. Nun führt der Weg nach Grießau. Hier wandert man zunächst in Richtung Grießbachalm. An der ersten großen Kehre, am sogenannten Stimmel, zweigt der Grünauer Höhenweg ab und verläuft oberhalb von Elbigenalp aussichtsreich wieder zum Ausgangspunkt.

Ausgangspunkt und Anfahrt: Grünau, 1043 m, von Elbigenalp über die Lechtal-Bundesstraße Richtung Bach, wenige hundert Meter nach dem Ortsausgang zweigt links die Straße nach Grünau ab, Parkmöglichkeit sehr beschränkt. Bushaltestelle: Elbigenalp Grünauer Brücke.
Höchster Punkt: Am Grünauer Höhenweg, ca. 1200 m.
Reine Gehzeit: Für die gesamte Runde sollte man ca. 2 Std. einplanen.
Einkehr: Unterwegs keine, Gasthaus in Grünau.
Charakter: Die Wanderung verläuft meist auf Fahrwegen, nur am Grünauer Höhenweg Wanderpfad, der problemlos zu begehen ist.

Bild 1: Elbigenalp, darüber links die Rotwand, rechts der Pfeiler.
Bild 2: Blick vom Grünauer Höhenweg zur Hornbachkette mit den Wolfebnerspitzen. 
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Offline Chris

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Re: Höhenwege mal anders
« Antwort #6 am: 23. Okt 2010 - 17:21 Uhr »
Hager Höhenweg

Vom Gasthof Bären in Holzgau geht man nicht - wie die meisten Wanderer - Richtung Kemptner Hütte, sondern links hinauf auf einem Fahrweg zum Gföllberg. Der Weg beschreibt zwei Kehren, dann führt er in westlicher Richtung stetig bergauf. Nach den letzten Häusern geht der Weg über in einen Wanderpfad. Man überquert einen Bach und wandert dann mal über Wiesen, mal durch Wald aussichtsreich über den Hager Höhenweg, bis man etwas oberhalb der Ebene den Fahrweg erreicht, der von Steeg nach Oberellenbogen führt. Auf diesem wandert man hinab nach Steeg, wo man kurzzeitig der Lechtal-Bundesstraße Richtung Holzgau folgt, um bald rechts den Lech zu überqueren. Sofort nach der Brücke links am Gasthof Stern vorbei geht es auf einem Fahrweg in die Dickenau. An einem Kneippbecken vorbei führt der Weg zu einem Wasserfall. Hier kann man wunderbar rasten. Weiter geht es über den Jochweg am orographisch rechten Lechufer entlang nach Dürnau. Kurz hinter diesem kleinen Örtchen überquert man abermals den Lech und erreicht die Felder bei Holzgau. Hier gibt es mehrere Varianten, zurück zum Ausgangspunkt zu wandern, zum Beispiel am Reasabachle oder am Lech entlang.

Ausgangspunkt und Anfahrt: Holzgau, 1103 m, zu erreichen von Reutte über die Lechtal-Bundesstraße, ca. 45 km von Reutte entfernt. Parken kann man beschränkt am Ufer des Höhenbachs beim Gasthof Bären, besser benutzt man aber den großen Parkplatz an der Feuerwehrwache. Bushaltestelle: Holzgau Dorf.
Höchster Punkt: Am Hager Höhenweg, ca. 1350 m.
Reine Gehzeit: Die gesamte Rundwanderung dauert etwa 3 1/2 Std.
Einkehr: Gasthöfe in Holzgau, in der Ebene und in Steeg.
Charakter: Die Wanderung verläuft größtenteils auf Fahrwegen, nur am Hager Höhenweg und beim Rückweg am Jochweg Wanderpfade, die aber keine Probleme bereiten, insgesamt eine sehr einfache Wanderung.

Bild 1: Am Gföllberg - unten Holzgau, in Hintergrund Ruitelspitzen und Vorderer Sonnenkogel.
Bild 2: Blick vom Hager Höhenweg auf Steeg und zur Fallesinspitze.    
« Letzte Änderung: 23. Okt 2010 - 17:27 Uhr von Chris »
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Re: Höhenwege mal anders
« Antwort #7 am: 23. Okt 2010 - 17:24 Uhr »
Bild 3: Wasserfall bei Steeg.
Bild 4: Unter den Gipfeln der (v.l.n.r.) Ellbogner Spitze, der Peischlspitze, des Wilden Kastens und der Wildmahdspitze führt der Hager Höhenweg von Holzgau nach Steeg.

Offline Chris

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Re: Höhenwege mal anders
« Antwort #8 am: 23. Okt 2010 - 17:38 Uhr »
Hiermit enden meine Wandervorschläge "Höhenwege mal anders". Ich hoffe, ich habe Euch einige nützliche Wandertipps gegeben.

Anmerken möchte ich noch, dass alle vier Wanderungen natürlich auch in umgekehrter Reihenfolge begangen werden können, da es sich ja um Rundwanderungen handelt. Selbstverständlich haben die Wanderer auch vielfältige Möglichkeiten, die Ausgangspunkte zu wählen. So kann man den Bschlaber Höhenweg auch an der Hahntennjoch-Straße angehen, den Purweg in Klimm beginnen, den Grünauer Höhenweg in Elbigenalp oder Grießau starten und für den Hager Höhenweg Steeg als Startpunkt wählen. Schließlich kann man die Wege auch verkürzen. So ist es möglich, vom Hager Höhenweg nach Hägerau abzusteigen (hier muss man aber gut aufpassen, dass man den Weg nicht verliert, wir haben uns dort schon einmal verlaufen) oder von Steeg mit dem Bus nach Holzgau zurückzukehren.

Die "Höhenwege mal anders" sind natürlich noch erweiterbar. Meiner Meinung nach zählt auch der Panoramaweg von Klimm nach Martinau dazu. Da ich diesen Weg aber noch nicht gegangen bin, kann ich ihn auch nicht beschreiben. Vielleicht klappt es ja nächstes Jahr. Weitere "Höhenwege" dieser Art sind der Jägersteig, der Höhenweg von Grießau nach Häselgehr und der Madauer Höhenweg. Eventuell kann jemand von Euch den Thread ja ergänzen.

Wie immer würde ich mich auf ein Feedback von Euch sehr freuen.
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Offline Chris

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Re: Höhenwege mal anders
« Antwort #9 am: 03. Okt 2012 - 12:14 Uhr »
Panoramaweg Klimm - Martinau

Vom Wanderparkplatz bei Klimm wandert man zunächst auf einem Asphaltsträßchen über die schöne Holzbrücke über den Lech und hält sich an der danach folgenden Verzweigung bei einer Baumgruppe links. Nach etwa 100 Metern verlässt man den Fahrweg und steigt zwischen zwei Häusern auf einem schmalen Pfad hinauf zum Panoramaweg, der mittlerweile in den Lechweg integriert ist. Markiert ist dieser mit einem geschwungenen L. Man folgt dem Panoramweg nun rechter Hand. Zuerst ist der Weg sehr breit, nach einiger Zeit wird er etwas schmaler, ist aber gemütlich zu begehen. Er quert einige Bachgräben und führt dann in einigen Kehren etwas steiler auf einen Felsvorsprung mit einer Bank, von der man einen herrlichen Blick hinab nach Elmen und auf die Kreuzspitzen genießen kann. Nun geht es wieder bergab, und kurz nachdem der Weg wieder breiter geworden ist, verlässt man den Lechweg, um an einer Wildfütterung vorbei auf einem Forstweg ins Tal abzusteigen. Dieses erreicht man knapp südlich von Martinau. Nun wandert man nahezu eben am Ufer des Lechs zurück nach Klimm, wo zum Ende der Wanderung noch der Gasthof Klimmer Gemütlichkeit zu einer Jause einlädt.

Als meine Eltern und ich am letzten Freitag den Panoramaweg gegangen sind, hingen zu Beginn der Wanderung über dem Lechtal noch dichte Wolken. Nach und nach lichteten sich diese jedoch, und nach einiger Zeit schauten die schneebedeckten Gipfel der Kreuzspitzen durch die Wolkenfetzen, die sich letztendlich vollkommen verzogen. Was für ein Schauspiel!

Ausgangspunkt und Anfahrt: Klimm bei Elmen, von Reutte der Lechtal-Bundesstraße bis kurz hinter der Abzweigung der Hahntennjochstraße folgen, hier rechts abbiegen; Parkplatz vor der hölzernen Lechbrücke; Bushaltestelle: Elmen Dorf, ab dort ca. 1/4 Std. Fußweg bis zum Ausgangspunkt.
Höchster Punkt: Auf dem Panoramweg ca. 1040 m.
Reine Gehzeit: Für die gesamte Rundwanderung sollte man ca. 2 1/4 Std. einplanen.
Einkehr: Gasthof Klimmer Gemütlichkeit.
Charakter: Die Wanderung verläuft meistens auf Fahr-, Forst- oder breiten Wanderwegen, nur der Aufstieg von Klimm zum Panoramaweg ist etwas schmal und steil.
Hinweis: Der Panoramaweg Klimm - Martinau ist auf der aktuellen AV-Karte 2/2 nicht eingezeichnet. Auf der Kompass-Karte Nr. 24 ist zwar der Panoramaweg zu finden, jedoch nicht der oben beschriebene Abstieg ins Tal.

Bild 1: Nach und nach geben die Wolken den Blick auf die schneebedeckten Kreuzspitzen frei.
Bild 2: Blick vom Panoramaweg in Richtung Stanzach mit der Kellenspitze im Hintergrund.  
« Letzte Änderung: 03. Okt 2012 - 12:21 Uhr von Chris »
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