Letzten Samstag bin ich mit Boris die langersehnte Grattour von der Oberstdorfer Hammerspitze bei der Fiderepaßhütte bis zum Schüsser (Walser Hammerspitze) angegangen. Eine recht kurzweilige, aber phasenweise ziemlich anspruchsvolle Unternehmung, für die man bei Mitnahme der unbedeutenden Kuhgehrenspitze gemütliche 6 - 7 Std. reine Gehzeit einplanen muss. Der Anstieg durchs Wildental von Mittelberg aus vollzieht sich in recht ursprünglicher Landschaft, vor allem die Gipfel um den Liechelkopf wissen auf sich aufmerksam zu machen.
Von der Hütte gewinnt man schließlich in einer Stunde den ersten Gipfel, die Oberstdorfer Hammerspitze. Der Anstieg verläuft größtenteils im I. bis II. Grad, nur die letzten Meter über eine sieben Meter hohe, senkrechte Felsstufe sind im III. Grad angesiedelt. Obwohl das eine leicht luftige Angelegenheit ist, lässt der bombenfeste Fels richtig Freude aufkommen.
Nach Genuss des herrlichen Panoramas mit den markanten Schafalpenköpfen im Süden (oder sollte man aufgrund der vielen Bergsteiger am Mindelheimer Klettersteig besser Ameisenköpfe sagen
), gehts über den schrofigen Grat nach Norden in Richtung Schüsser (Walser Hammerspitze). Begehungsspuren und teilweise kleine Markierungen weisen einem den Weg, an manchen Stellen muss man jedoch selber pfadfinderisch tätig werden. Insgesamt doch alpines Gelände im II. Grad. Nach eineinhalb Stunden standen wir auf dem zweiten Gipfel der Tour der Hochgehrenspitze. Von dort aus ist es nur ein Katzensprung hinüber zum Schüsser, der meistens auf deutlichen Pfadspuren erfolgt. Als Zugabe gönnten wir uns noch die unbedeutende Kuhgehrenspitze, die durch bequeme Steiganlagen erschlossen ist. Abschließend zogen wir noch schnell ein Bier in einer Alpe runter und sprinteten dann hinab ins Tal. Das 1:0 gegen Argentinien bekamen wir dann gerade noch mit, konnte ja keiner damit rechnen, dass es so früh fällt...
Fazit: Super Tour mit herrlichen Blicken und klasse Klettereinlagen. Ich persönlich empfand es als Genuss, was aber aufgrund der IIIer-Wand am ersten Gipfel auch anders gesehen werden kann...
Bild 1: Oberstdorfer Hammerspitze von der Fiderepaßhütte aus
Bild 2: Blick hinüber zu Liechelkopf und Elfer