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Nagelfluhkette: Von Immenstadt bis auf den Hochhädrich. 14-Gipfel-Tour  (gelesen 38765 mal)

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Offline Alpenspezi

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Schöne Bilder!
Ist die Fluchtdistanz der Gämsen dort so gering oder fühlen die sich nur hinter der Absperrung so sicher? Oder hast du ein Wahnsinnsteleobjektiv? ;)
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Offline Bergfex33

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Super Pics Sigrun :-L)
War gestern auch auf Stuiben, Steineberg und Mittag unterwegs, da waren die Gämsen schon ausgerissen.

LG
Regina
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Offline FalscherHase

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Schöne Bilder!
Ist die Fluchtdistanz der Gämsen dort so gering oder fühlen die sich nur hinter der Absperrung so sicher? Oder hast du ein Wahnsinnsteleobjektiv? ;)

... danke  :) !
Ich kam bis auf etwa 10 Meter an die Gams heran, was mich selbst wunderte, da die Gemsen oft schon verschwinden, wenn sie einen aus der Ferne sehen. Und dann habe ich das Kitz gesehen, es lag etwa 4 Meter neben mir. Darum ist die Gams geblieben, hatte aber einen Abstand zu dem Kleinen (ich mutmaße: Zur Ablenkung). Als ich mich zurückzog, war sie schnell wieder bei ihm. Die Absperrung ist den Gemsen offensichtlich egal.
Meine Kamera hat einen 30fachen optischen Zoom, in der Beschreibung steht "Entsprechung bei 35 mm Kamera: 24–720 mm". Den benutze ich gerne,  ;) nützt aber nix, wenn die Hand nicht ruhighält   :(.


@bergfex33: Regina, dann haben wir uns verpasst!


« Letzte Änderung: 11. Jun 2016 - 17:24 Uhr von FalscherHase »
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Offline FalscherHase

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Die Nagelfluhkette – mal wieder die Komplett-Version

Gestern fuhr ich mit dem ersten Zug von Oberstaufen nach Immenstadt und startete um 5:30 mit meiner Tour. Die Stirnlampe war in Betrieb über den Mittagberg und das Bärenköpfle bis zum Anstieg auf den Steineberg, dessen Gipfel ich pünktlich zum Sonnenaufgang erreichte. Doch schon vor Tagesanbruch gab es Birkhühner und Gemsen zu sehen, es lohnt sich, so früh unterwegs zu sein!
Weiter ging es die übliche Strecke über Stuiben, Sedererstuiben, Buralpkopf, Gündlekopf, Rindalphorn, Hochgrat (Menschenmengen, nix wie weiter!), Seelekopf, Hohenfluhalpkopf, Eineguntkopf, Falken zum Hochhädrich. Abstieg nach Hittisau (Schwimmbad) und zur Bushaltestelle Häleisen, wo um 17:20 der Bus fuhr. (Diese ÖPNV-Version steht an Samstagen, Sonn- und Feiertagen nicht zur Verfügung.)

Der Morgen war recht frisch, im Verlauf des Tages konnte so manche Kleidungsschicht im Rucksack verschwinden, dafür nahmen die Vorräte an Verpflegung und Sonnenmilch ab. Hatte ich ab dem Steineberg die Sonne im Rücken, überholte sie mich im Verlauf des Tages doch merklich und sorgte für Farbe von links. Eine leckere Mittagspause machte ich am Staufner Haus.

Das Beeindruckendste waren die vielen Tier-Begegnungen. Momentan feiern die Birkhühner ihre Herbstbalz (die wohl nur zu Übungszwecken und Revier-Festlegung dient), über den gesamten langen Steineberg waren mehrere Gruppen zu finden. (Da war ich wohl genau zur richtigen Tageszeit unterwegs.) Auch die Gemsen zeigten sich verteilt, mehrere Gruppen von etwa vier bis sechs Tieren an verschiedenen Stellen der Nagelfluhkette und eine Gruppe von etwa 15 Tieren im Bereich des Gündlekopfes.

Diese Version umfasst knapp 32 km und 2600 Hm.

Offline FalscherHase

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 :)

Offline Kauk

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Schöne Impressionen, Sigrun! Ich hab leider kein Birkhuhn vor die Linse bekommen, sind zuschnell davongeflogen. War im Allgäu auch so ein kalter, stürmischer Wind auf dem Grat?

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Offline FalscherHase

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Lieben Dank, Kauk!
Nein, Wind war kein Thema, und es wurde sogar warm da oben, kurzärmlig war gut! Die Birkhühner sind sehr scheu, es ist schon ein großes Glück, sie zu "erwischen"... Beste Chancen, wenn man der erste des Tages ist, der den Weg entlang geht...
Gruß Sigrun
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Offline FalscherHase

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Heute wieder eine Kurzversion: Vom Bahnhof Immenstadt über die Kette bis zum Hochgrat, von dort mit der Bahn wieder runter.
Super Wetter, erst am Hochgrat zog es sich richtig zu. Geregnet hat es aber erst ab der Fahrt nach unten.
Eine Blumenpracht heute!  :D

Offline Lampi

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Dass Du bei der langen Tour noch Zeit und den Blick für Blumen am Wegesrand hast und von diesen auch noch schöne Bilder machst, alle 8ung! :bravo
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Offline Kauk

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Vom Hochhäderich zum Mittagberg
« Antwort #59 am: 14. Sep 2018 - 01:03 Uhr »
Endlich kann ich mich diesem Thread auch mal in seinem ursprünglichen Sinn anschließen ;D. Zwar nicht in dem Tempo von Sigrun, doch aber auch vom Hochhäderich zum Mittagberg und zwar am 28. und 29. August. Zuvor haben wir noch eine kleine Runde über die Fluh gedreht. Logistisch haben wir es folgendermaßen gelöst: Ein Auto beim Almhotel Hochhäderich (Parkautomat mit 4€/12 Stunden. Wer über Nacht stehen bleiben will kann sich an der Rezeption einen Parkschein geben lassen (4€/Tag)) und eins bei der Mittagbahn in Immenstadt (An der Talstation der Mittagbahn kostenpflichtiger Parkplatz mit kontrolliertem Nachtparkverbot. Wer das Lesen von Verkehrschildern versteht findet nebendran eine kostenlose Möglichkeit).

Viele Hinweise zu den Anforderung und Schwierigkeiten hat Sigrun hier schon vorbildlich erläutert und bebildert :-L), deshalb von mir nur ein paar Gedanken zu der Unternehmung.

Jeden einzelnen Gipfel der Nagelfluhkette habe ich bereits im Rahmen von Tagestouren bestiegen, doch die Überschreitung über den gesamten Kamm blieb immer im Hinterkopf. Meist hat mich die Logistik abgeschreckt, die Tour komplett ohne Aufstiegshilfe wäre auch in Zeiten meiner Bestform schon am Limit gewesen, so dass ich es nie ernsthaft angegangen bin.

Mit und für einen Freund entstand diesen Sommer spontan die Idee, die ganze Kette zu überschreiten. Damit standen zwei PKW zur Verfügung, was natürlich die Logistik dramatisch vereinfachte. Mit der Zwischenübernachtung im Staufner Haus sollte die Überschreitung klappen.

Eigentlich hatte ich geplant von Steibis aus zu starten und über den Imbergkamm zum Hochhäderich zu gelangen. Die hätte aber am ersten Tag 400 Höhenmeter mehr bedeutet. Damit wäre der zweite Tag dann mit Sicherheit zur Tortour geworden.

Es bleibt immer ein wenig subjektiv, wie man die Schwierigkeiten (mein Vorschlag: T3+) einschätzt. Dazu spielen zu viele Faktoren eine Rolle. Die schwierigsten Abschnitte sind durchwegs mit Drahtseilen und Eisentritten versichert. Allerdings denke ich, dass es bei Nässe sofort eine ganze Spur anspruchsvoller wird, dies sollte man bei der Planung beachten. Einzig der Abschnitt vom Buralpkopf hinab in den Sattel vor dem Sedererstuiben ist als anspruchsvolles Steilstück im Fels nicht gesichert. Dieser Abschnitt war auch der einzige, der mir noch nicht bekannt war. Die klettertechnische Schlüsselstelle zwischen Häderich und Falken sind wir zielsicher in der Nordflanke umgangen, in unserer Richtung war der Abzweig auch irgendwie nicht offensichtlich, ich bin die Stelle bereits in umgekehrter Richtung gegangen. Da muss man eher aufpassen, dass man die Umgehung nimmt, wenn man denn will.

Am Wochenende vor unserer Tour war der ewige Hitzesommer zum ersten Mal unterbrochen worden, die Temperaturen am Bodensee am Morgen nur 5°C. Daraufhin kam aber schnell wieder der Sommer zurück und ab dem späten Vormittag wirkte die Hitze spürbar auf die Leistung ein. Gerade am zweiten Tag gibt es am Grat wenig Schatten. Insgesamt waren wir am Mittagberg dann froh, dass wir mit der Bahn absteigen konnten. Das ist zwar nicht ganz by-fair-means, aber den 700 Höhenmeter Teerstraßenabstieg muss man nicht wirklich mitnehmen.

Fazit: Trotz der geringen Höhe stellt die Nagelfluhkette einen aussichtsreichen Balkon zwischen Vorland und Hochalpen dar. Die Blicke reichen vom Bodensee bis zur Zugspitze. Aber nicht nur die Weitblicke wissen zu begeistern, auch die durchwanderte Nagelfluhlandschaft hat großartige Reize zu bieten. Gerade der zweite Abschnitt über die hohen Gipfel darf nicht unterschätzt werden, da es sich schnell mal in die Länge ziehen kann, gerade wenn da man den Vortag bereits in den Beinen hat. Leider war von der Hochgratbahn Sonnenuntergangsfahrt, deshalb sind wir auf den Seelkopf ausgewichen.

Tags: nagelfluhkette |