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Parseierspitze als Bike&Hiketour vom Lechtal aus  (gelesen 4216 mal)

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Offline Grimpeur

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Parseierspitze als Bike&Hiketour vom Lechtal aus
« am: 05. Okt 2013 - 17:22 Uhr »
Liebes Forum,

anbei wie versprochen auch mal ein ausführlicherer und bebilderter Tourenbericht von meiner Wenigkeit.

Parseierspitze als Bike&Hiketour vom Lechtal aus

Letzten Mi, 25.09.13 ging es endlich auf die lang ersehnte Bike&Hike Tour von Bach aus auf die Parseierspitze. Im Dunkeln ging es morgens kurz nach 5 mit schwerem Gepäck und ungewohnt mit Bergstiefeln auf dem Bike mit Stirnlampe von Bach (1060m) bis zum Bikedepot an der Materialseilbahn der Memminger Hütte (~1440m, ca. 11km). Bis auf den ersten steilen km kurz nach Bach alles eig fahrbar (Anm. fahre vieeeeel Rad sonst  ;D). Danach dann weiter auf dem E5 Steig zur Memminger Hütte,  die zu meiner Verwunderung sogar noch geöffnet hatte. Hier eine kleine Vesperpause und dann ging es schon zusammen mit einigen E5 Aspiranten u.a. auch dem Levan hier aus dem Forum weiter Ri Mittlerer Seewisee. Kurz zuvor zweigt dann auf ~2500m rechts der Spiehlerweg Richtung Parseier ab. Nun unschwierig hinauf in den Wegscharte (~2600m) und auf der anderen Seite ziemlich schrofig und steil über 80-100hm mit Steilseilen gesichert hinunter ins obere Patrol. Hier kann man den weiteren Verlauf des Spiehlerwegs, die schrofige Partrolflanke sowie den Gipfel der Parseierspitze wunderbar einsehen. Ohne großen Höhenverlust läuft man nun südseitig im Halbrund Ri Parseierjoch, das am tiefsten Punkt des sog. Mittelrückens überquert wird. Der kurze Aufstieg (10hm) ist mit Seilen gesichert, der deutlich steilere und ausgesetztere Abstieg Ri Patrolscharte (20-30hm) zusätzlich noch mit vielen Eisenbügeln. VORSICHT:  am Begehungstag waren Teile dieser Bügel schon sehr wackelig und ganz unten auch schon der letzte fixe Punkt des Stahlseils ausgerissen (Anm.: wurde der Memminger Hütte mitgeteilt) also bitte mit Vorsicht dort ab- bzw. aufsteigen. Nun begann der eigentlich spannende Teil der Tour, denn die steile Mergelflanke (~300hm) hoch zur Patrolscharte war schon gut eingeschneit. Also Eisen unter die Füße, Pickel in die Hand und los konnte die Spurarbeit gehen.  Die ganze Flanke wird eher  im linken Teil des Hanges erstiegen. Sehr guter Stapfschnee ermöglichten einen recht zügigen Durchstieg. Zuerst quert man vom Weg fast waagrecht bis zu einem deutlich mit roten Punkt markierten Fels und läuft dann eig. nur noch den Markierungen bzw. den zahlreichen Seilmetern nach. So schlängelt sich der Steig stetig und doch steil durch die schrofige Steilflanke (Stellen um I) das meiste ist jedoch steilstes Gehgelände. Oben dann ein herrliches Panorama hinunter ins obere Inntal sowie den Hohen Riffler. Eigentlich war die Begehung des Ostgrates zum Gipfel  geplant. Durch den Schnee im unteren schwereren Gratteil, wo man einige mal in die steilen Flanken ausweichen muss, wurde von einer Begehung abgesehen und stattdessen ging es im noch recht festen Schnee kurz runter auf den gut eingeschneiten Grinner Ferner und dann über den Normalweg durch die Südwand hoch auf den höchsten Lechtaler Gipfel, der nach ca. genau 7h nach Aufbruch erreicht wurde. Der Südwandsteig (stets I mit Stellen II) glich einem Bach, überall plätscherte es durch das warme Tauwetter und der Fels war tlw. unangenehm nass. Am Gipfel musste ich schmerzlich das vergessene Gipfelbier verkraften, naja die überwältigende Fernsicht entschädigte dafür. Es war wirklich sowas von klar, habe ich bisher selten so erlebt. Glaube habe sogar die Bernina gesehen. Nach einer langen 2h Pause ging es dann schweren Herzens wieder die gleiche Strecke retour (5h). Eine kurze Pause an der Memminger Hütte war echt nötig, da bis hierher schon 12h seit dem Start unterwegs war. Die Halbe samt Knödel machten des Bergsteigers müde Beine wieder flott für den abschließenden Abstieg zum Bike. Nach der vielen Fußarbeit war das abschließende Rausradeln wirklich eine wahre Wohltat und so erreichte ich im letzten Tageslicht gegen 19:15 ziemlich platt aber auch wahnsinnig stolz wieder das Auto in Bach. Ein weiterer absoluter Traumtag im Herzen der Lechtaler konnte so im Tourenbuch verbucht werden.
FAZIT:
Wie ich ja schon hier angedeutet habe, ist die Tour an einem Tag selbst mit dem Bike eig. schon zu viel des Guten und so eher ein Konditionsschinder denn Genuss. In der Summe kommen ca. 2100-2200hm im Aufstieg zusammen, viele km Wegstrecke und die schwereren Kletterstellen kommen alle erst auf den letzten 200hm hoch zum Gipfel wo eben Reserven gefragt sind. Daher ist die Geschichte auch eher als 2- oder sogar 3 Tagestour mit deutlich mehr Plaisirfaktor zu realisieren.  Man lässt aber spätestens ab dem Abzweig des Spiehlerwegs den Alltag und auch die E5 Trampelpfade hinter sich und taucht in eine absolut tolle Hochgebirgslandschaft ein. Nur Du und der Berg, sonst wenig bis nichts.  Deshalb gehen wir doch alle auf den „Berg“ und zehren dann im Alltag vom erlebten und gesehenen.

Anbei  noch ein paar Bilder zu der Tour!

VG
Grimpeur
« Letzte Änderung: 05. Okt 2013 - 17:33 Uhr von Grimpeur »
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Offline Grimpeur

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Re:Parseierspitze als Bike&Hiketour vom Lechtal aus
« Antwort #1 am: 05. Okt 2013 - 17:24 Uhr »
Bilder II
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Offline Grimpeur

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Re:Parseierspitze als Bike&Hiketour vom Lechtal aus
« Antwort #2 am: 05. Okt 2013 - 17:24 Uhr »
Bilder III
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Offline Grimpeur

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Re:Parseierspitze als Bike&Hiketour vom Lechtal aus
« Antwort #3 am: 05. Okt 2013 - 17:28 Uhr »
Bilder IV

das wars.

Gruß
Grimpeur

edit:hoffe konnte möglichst viele abhalten die Tour auch an einem Tag zu machen  ;D ;D
« Letzte Änderung: 05. Okt 2013 - 17:51 Uhr von Grimpeur »
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Offline i mori

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Re:Parseierspitze als Bike&Hiketour vom Lechtal aus
« Antwort #4 am: 05. Okt 2013 - 21:38 Uhr »
...WOW... :bravo :-L) :bravo :-L)
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Offline Chris

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Re:Parseierspitze als Bike&Hiketour vom Lechtal aus
« Antwort #5 am: 06. Okt 2013 - 10:30 Uhr »
Erste Sahne!  :-L) Ich bin begeistert. Danke für die tollen Eindrücke!
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