In einer recht abwechslungsreichen, dazu noch sehr schönen Zwei-Tages-Tour lassen sich die drei Gipfel über der Augsburger Hütte in den Lechtalern besteigen. Dazu wanderten wir vergangenen Mittwoch bei noch mäßigem Wetter hinauf zur Hütte, wo wir uns wirklich sehr wohl gefühlt haben. Am nächsten Morgen gings mit dem Ziel Parseierspitze + Augsburger Höhenweg die Gasillschlucht hinauf. Nach Überwinden der Fernerwand (Drahtseilsicherungen, etwas luftig), schlendert man bequem über die Reste des Grinner Ferners auf die mächtig empor strebende Südwand des höchsten Gipfels der Nördlichen Kalkalpen zu. In lustiger, aber Vorsicht erfordernder Kletterei (Steinschlag, Stellen II) ist man in 30 - 45 min am Gipfel der Parseierspitze angelangt, wobei man sich erstmal an den Tiefblick zum Ferner und die Steilheit des Geländes gewöhnen muss. Da die Aussicht dermaßen traumhaft war, hielten wir uns hier sehr lange auf; zu lange jedenfalls um danach noch den Augsburger Höhenweg voll durch zu laufen. Nach der Rückkehr zum Gletscherchen beschlossen wir deshalb nur bis zum Dawinkopf zu gehen und über den Gatschkopf letzten Endes ins Tal abzusteigen. Der Dawinkopf bietet super Aussicht, verteidigt sich jedoch mit dem etwas luftigen Ostgrat (I - II, Drahtseile). Nachdem wir bereits zum zweiten Mal an diesem Tage den Ferner überschritten hatten, stiegen wir über sanfte Geröllhänge dem Gatschkopf entgegen, der seinem Namen wirklich alle Ehre macht. Nach Genießen des umfassenden Rundblicks, kehrten wir über die steile Südflanke und den Hüttenweg zurück ins Tal.
So neigt sich eine wunderbare und empfehlenswerte Tour im höchsten Teil der Lechtaler dem Ende entgegen, die mir wohl noch lange positiv in Erinnerung bleiben wird...
Bild 1: Abend an der Hütte: Nebelschwaden umkreisen den Gipfel der Parseierspitze
Bild 2: Morgendlicher Aufbruch mit einem Wattemeer über dem Stanzer Tal