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alpin => Sommer/Herbst in den Bergen => Thema gestartet von: kalle am 13. Jun 2007 - 19:15 Uhr

Titel: Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: kalle am 13. Jun 2007 - 19:15 Uhr
Um mein Projekt, alle namhaften Tannheimer Berge zu besteigen, zu vervollständigen habe ich heute den Pfrontner Berg mit Übergang zu Schnalskopf und Kienberg ins Programm aufgenommen. Eigentlich bin ich mit einer eher geringen Erwartungshaltung an diesen Berg herangegangen und wurde letzten Endes auf der ganzen Linie überrascht.

Ein echtes Abenteuer wartet dort auf diesem unscheinbaren und scheinbar dicht bewaldeten Bergzug. Allerdings zeigt sich an diesem Berg wieder einmal, dass man eine vergleichsweise „kleine“ Berggestalt keineswegs unterschätzen und auf die leichte Schulter nehmen sollte.

Die Frage, wo man sein Gefährt am Besten abstellt, ist eine schwierige. Wer lieber vor der eigentlichen Bergtour den Talhatscher zurücklegen möchte, parkt im Bereich der Fallmühle (kleiner Parkplatz auch an der Straße Richtung Tannheimer Tal etwa 200 Meter nach dem Gasthof Fallmühle). Wer hingegen nichts gegen einen Auflockerungsspaziergang nach der Tour hat, der macht es eben umgekehrt und parkt draußen in Pfronten.

Von dort geht es erst einmal vom Ortsteil Pfronten-Steinach hinauf zu dem kleinen Gasthaus, dem Milchhäusl. An diesem linkerhand vorbei zu einer Wegverzweigung, an welcher wir dem rechten Steig folgen. In kurzen Kehren steigt dieser nun stark an und überwindet eine sehr steile Waldflanke. Hin und wieder kann man an Bäumen oder Steinen am Wegesrand rote Markierungen sehen und bald erreicht man eine kurze Schrofenpassage, welche mit einem wenig vertrauenserweckenden Stahlseil „gesichert“ ist.

Man tut gut daran, dieser „Sicherung“ nicht allzu viel Vertrauen entgegen zu bringen und sich lieber an den vorhanden Wurzeln, welche einem wie Haltegriffe entgegenprangen, festzuhalten und über das Schrofenband empor zu ziehen. Ist dies absolviert, geht es daran eine äußerst steile Grasflanke leicht ansteigend und etwas ausgesetzt zu queren um im weiteren Verlauf zur nächsten und längeren seilgesicherten Passage zu gelangen.

Am diesmal etwas besseren Seil also über eine sehr steile Schrofenkante empor und über das ganz kleine Steiglein nun unschwierig in einem Bogen hinauf zum Kreuz (1286m) mit Buch und einer netten kleinen Bank. Dies war also der steilste Aufstieg in meiner bisherigen, zwar kurzen aber doch recht umfangreichen, Wandererkarriere. Gewiss war es aber auch einer der attraktivsten, denn ich hatte sehr viel Spaß dabei und man könnte ihn geradezu als prickelnd bezeichnen.

Vom Kreuz des Pfrontner Berges nun weiter über eine zunächst flache Kuppe und in einen Sattel, in welcher ich beinahe auf eine Schlange trat, diese aber gerade noch ins Gras entwischen konnte. Nach dieser Schrecksekunde weiter und über einen recht scharfen Grat über einige Felsköpfe, welche aber unschwierig zu passieren sind wenn man trittsicher und schwindelfrei ist. Bald wieder an einigen Felsköpfen rechts vorbei und an erdigen Tritten zum nächsten Kopf empor. Wer einigermaßen Aufmerksam den Verlauf des Pfades verfolgt, folgt stets der idealen Linie und wird mit keinen Schwierigkeiten konfrontiert.

Am dritten und höchsten Kopf des Pfrontner Berges (1383m) angelangt, geht es daran eine große und zum Teil schon von einigen Stämmen befreite Windwurffläche hin zum einsehbaren Sattel abzusteigen. Man muss sich hier den besten Weg halt suchen, was aber kein großes Problem darstellt. Gegenüber der Fläche wieder bergan und über einen mit einigen Windwürfen querverlegten Kamm hinauf zum Schnalskopf, welcher mit einer wenig aus den abgestorbenen Bäumen herausragenden Felskrone besetzt ist.

Diese kann man entweder links unterhalb der Felswände umgehen oder über eine kleine, gutgestufte Wand (I+) erklettern und am sehr scharfen Grat (1455m) beinahe horizontal über einige Meter hinweg überschreiten. Auf der anderen Seite dann über nicht allzu steile Schrofen wieder hinab zum grasigen Rücken und weiter über den bewaldeten Kamm etwas abwärts und kurz vor der Senke an einigen Schrofen wieder links vorbei in eine auffällige Einschartung. Durch diese über erdige Tritte hinab und dicht unterhalb der Felswände hindurch (Felsenfenster).

Über einen licht bewaldeten Rücken eine ganze Weile empor, bis der Rücken sich verschmälert und ein gestufter Graslatz zum Kreuz des Kienberges (1535m) emporzieht. Vom Kreuz hat man dann einen schönen Ausblick hinunter nach Pfronten und in das Vils-, sowie das Achental. Auch die bereits überschrittenen Kuppen des Schnalskopfes und der Erhebungen des Pfrontner Berges sind einsehbar. Das Buch von 2002 ist bereits in einem ziemlich lädierten Zustand und auffällig ist, dass diesen Gipfel meist immer dieselben Personen aufsuchen. Oft kommen die Leute vom Himmelreich herauf, selten jedoch über die Anstiegsroute welche ich heute genommen habe.

Wie sooft in den letzten Tagen braut sich auch heute wieder ein Gewitter über mir zusammen und die ersten Donnerschläge gemahnen zum baldigen Aufbruch. Hinter dem Gipfelkreuz noch etwas empor und über einen etwas luftigen Gratabschnitt weiter, bis sich dieser absenkt und über gut gestuftes Gelände an Höhe verliert. An einem wieder von Windwürfen verlegten Gratstück heißt es abermals sich den besten Weg hindurch zu suchen. Hat man diese Passage bewältigt fällt das Gelände noch einmal recht steil ab und man steigt direkt über eine steile, schrofige Flanke über einige etwas erdige Tritte hinab. Unten erwartet einen dann zum letzten Mal für diesen Tag ein weiterer Windwurfhang, durch welchen man sich hindurch wurschteln muss.

Hat man dies geschafft, erreicht man kurze Zeit später den Fahrweg, welcher vom Vilstal heraufkommend ins Himmelreich hinaufführt. An einem Gatter übersteigt man den Stacheldraht und marschiert auf dem Fahrweg gegen Süden hinunter in Richtung Fallmühle und der Engetalstraße.

Dauer: ca. 5 bis 5 1/2 Stunden
Höhendifferenz: ca. 840 Höhenmeter
Anforderung: Trittsicherheit, absolute Schwindelfreiheit, Orientierungssinn und etwas Klettergewandtheit

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die erste Schrofenstufe (das Sicherungsseil sollte besser nicht verwendet werden, es gibt genügend Wurzeln die Halt bieten!)

die zweite Schrofenstufe (hier ist das Drahtseil in einem besseren Zustand)
Titel: Re: Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: kalle am 13. Jun 2007 - 19:16 Uhr
Blick vom Kreuz auf dem Pfrontner Berg hinunter nach Pfronten

am höchsten Kopf des Pfrontner Berges angekommen
Titel: Re: Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: kalle am 13. Jun 2007 - 19:17 Uhr
der Schnalskopf

Ausblick ins Achtal und zum Einstein
Titel: Re: Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: kalle am 13. Jun 2007 - 19:19 Uhr
das Kreuz am Kienberg ist erreicht, höher wird es heute nicht mehr

Rückblick über Schnalskopf und Pfrontner Berg hinaus nach Pfronten und dem Allgäuer Voralpenland
Titel: Re: Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: kalle am 13. Jun 2007 - 19:20 Uhr
hinunter über den stellenweise etwas luftigen Grat

bei dieser Tour ist der eine oder andere Windwurf zu über- oder unterklettern
Titel: Re: Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: Kristian am 15. Jun 2007 - 12:20 Uhr
Zitat
Um mein Projekt, alle namhaften Tannheimer Berge zu besteigen, zu vervollständigen

Dann fehlt aber wohl noch der Westerkienberg.

Diesen kannst du am besten im Zuge einer Biketour zur Bärenmoosalpe besteigen.

Von dort gehts durch Wald zum dicht bewachsenen Gipfelgrat.
Der Anstieg bietet keine Schwierigkeiten, ist jedoch auch frei von landschaftlichen Reizen.

Zitat
Die Frage, wo man sein Gefährt am Besten abstellt, ist eine schwierige.

Du kannst auch auf einem Pfad direkt aus dem Achtal zum Pfronter Berg aufsteigen. Viele benutzen diesen nicht markierten Steig durch die sonnige Steilflanke für den Abstieg.


@ Kalle, wie grenzt du eigentlich die Tannheimer im Westen und Norden ab?
Vilstal oder Wertachtal?

Die Aussicht beschränkt sich auf ein paar Tiefblicke ins Vilstal oder rüber zum Joch, wenn man eine Waldlücke mit ein paar "Käfertannen" erwischt.

Für Botaniker ist der Aufstieg aus dem Vilstal ab Einmündung des Roten Erzbaches sicher reizvoll.

Hier findet man zwischen den Kiefern die im Allgäu seltene Trockenrasenvegetation.

Titel: Re: Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: Allgaier am 15. Jun 2007 - 18:10 Uhr
Servus Kalle,
weider einmal ein super Tourenbericht :-L)

Nur eines muß ich bemängeln, seit einiger Zeit fallen mir bei Deinen sonst guten Bildern eine ziemlich starke Überschärfung auf.

Gruß Robert

Titel: Re: Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: kalle am 16. Jun 2007 - 11:22 Uhr
@Allgeier

Danke für deinen Hinweis. Mir ist zwar selbst auch schon aufgefallen, dass es irgendwelche Probleme beim Komprimieren und Verkleinern gibt, allerdings bin ich noch nicht dahintergekommen welche, da ich alles so mache wie immer  ::) :-\

Werde aber beim nächsten Mal verstärkt darauf achten, dass die Bilder wieder in einer besseren Qualität kommen.

Zitat
@ Kalle, wie grenzt du eigentlich die Tannheimer im Westen und Norden ab?
Vilstal oder Wertachtal?

Im Süden das Tannheimer Tal bis zu Oberjoch und dann im Westen das Tal nach Wertach hinaus, es zählen also als Eckpunkte der Sorgschrofen, sowie Edelsberg und Alpspitz für mich noch zu den Tannheimer Bergen

Gruß
Kalle
Titel: Re: Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: Kauk am 28. Apr 2012 - 12:40 Uhr
Das schöne, warme Wetter lockte mich gestern nach Feierabend noch in die Berge. Da es natürlich unsinnig war so spät noch in den Schnee zu gehen musste also eine Tour her, die recht schneefrei sein würde. Vor zwei Wochen habe ich schon vom Pürschling aus gesehen, dass weite Teile zwischen Pfrontner Berg und Kienberg schneefrei waren und nach den warmen letzten Tagen vom Neuschnee nicht mehr viel übrig sein dürfte.

Die Frage nach dem Ausgangspunkt habe ich folgendermaßen gelöst: Fahrrad am ersten Weiderost abgestellt und Auto am Parkplatz des Cafe Milchhäusle (880 m), so dass ich den Hatsch nicht machen musste und dadurch gewisse Zeitreserven bekam.

Der Beschreibung von Kalle ist nicht mehr viel, aber etwas wesentliches hinzuzufügen:

Ab dem 3. Pfrontner Berg ist die Tour bis ins Himmelreich ausgeprägt markiert und sogar etwas ausgeholzt. (Vielleicht im Zusammenhang mit den neuen DAV-Karten??) Die markierte Variante auf meist gut erkennbaren Pfadspuren umgeht die klettertechnischen Varianten wo es nur möglich war.

Unterhalb des Milchhäusles kann man auch den Trampelpfad nach oben nehmen, am Zaun links und ist quasi schon auf dem Pfad in den Wald. An der zweiten drahtseilgesicherten Passage am 1. Pfrontner Berg ist das dickere der Drahtseile oben raus mit drei Bohrhakenlaschen fixiert, also nicht so schlecht für den ders braucht.

Am 3. Pfrontner Berg habe ich mich bis auf die Umgehung eines kleinen Felsklotzes am Grat gehalten, teilweise etwas brüchige Kletterei (I+). Durch die Markierungen ist der Weg durch den Windbruch zum Schnalskopf recht gut zu finden. Er verläuft eher am Waldrand und zieht nach rechts unten in den Sattel. Im Sattel muss man dann aufpassen, ein Teil der Markierungen leitet plötzlich scharf nach links in eine freie Schneise und wird der Abstieg sein, den Kristian erwähnt. Zum Schnalskopf muss man sich wieder an die Grathöhe des Rückens halten.

Das erste kleine Felswändchen am Gipfel des Schnalskopfes würde ich etwas schwerer als Kalle bewerten, mehr Richtung II, allerdings ist es hier nicht so ganz ausgesetzt und brüchig wie an der zweiten Wand und dem schmalen Grat zum Gipfel hinüber. Über Schrofen (I) hinab, wäre auch eine Aufstiegsvariante.

Nach dem Schnalskopf habe ich kurz vor dem Gipfel des Kienbergs die Orientierung verloren und irgendwie den Weg am Grat verpasst und bin in die vom Windwurf geprägte Südflanke geraten. Hier dann bissle im Hindernisstil recht direkt wieder auf den Grat zurück und zum Gipfel. Der Abstieg über den Westgrat ist durch die Markierungen entschärft, die Schlüsselpassagen am Grat (I) werden in der Südflanke umgangen, was mir auf Grund der fortgeschrittenen Zeit zu Gute kam. Den Slalom durch den Windwurf lösen die Markierungen gut auf. Im Himmelreich dann dem Fahrweg nach links folgen und hinab ins Tal.

Der Einstieg vom Himmelreich zum Kienberg-Pfad ist nicht markiert und ausgeschildert. Die Pfadspuren sind aber zu finden, nach dem Gatter rechts in den Wald.

Gestrige Verhältnisse: Am Pfrontner Berg ist alles trocken, die alten Blätter und Nadeln verlangen aber Vorsicht. Vom Sattel vor dem Schnalskopf bis zum Kienberg muss noch eine Weile mit Schnee gerechnet werden. Durch die Schattenlage im Wald wars größtenteils auch abends noch guter Trittschnee, sollte das durchweichen wären Gamaschen hilfreich.

Gefahrenpotential: Es liegen in den Flanken viele auch frische Steine, es ist also immer mit Steinschlag zu rechnen. Die Tour deshalb eher meiden, wenn die Gefahr von Frostsprengung (bspw. im Herbst) besteht. An stürmischen Tagen sollte die Tour tabu sein, wenn man nix auf den Kopf bekommen will.

Fazit: Einsame Tour mit schönen Ausblicken, gewürzt mit spannenden Passagen. Durch die frühe Begehbarkeit im Jahr eine ideale Eingehtour um sich wieder an den Fels heranzutasten. Allerdings sollte man die Länge der Tour nicht unterschätzen (so wie ich, der dann noch gemütlich herumfotografiert hat und das Wetter genoss), durch einiges an auf und ab zieht es sich.

Anbei noch die Impressionen der Tour.
Titel: Re: Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: Kauk am 28. Apr 2012 - 12:41 Uhr
Impressionen II.
Titel: Re: Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: Kauk am 28. Apr 2012 - 12:43 Uhr
Impressionen III.
Titel: Re: Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: kalle am 28. Apr 2012 - 12:58 Uhr
Servus Kauk,

vielen Dank für die herrlichen Eindrücke. Die tollen Bilder gleichen das Manko meiner überschärften Bildbeiträge aus.

Das die Tourenlänge nicht unterschätzt werden darf, möchte ich an dieser Stelle auch noch einmal unterstreichen, vor allem wenn man kein Rad zur Unterstützung abgestellt hat, so wie Kauk das gemacht hat.

Gruß
Kalle
Titel: Re: Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: eganahl am 28. Apr 2012 - 19:35 Uhr
Hier ein paar Zeilen vom Bergführer Toni Freudig aus Pfronten zu der Markierungsaktion:
Selbst habe ich letztes Jahr die Kienbergüberschreitung
ausgeholzt und markiert. Dafür bekam ich einen gewaltigen Anschiess
von Gemeinde, Rechtlerverband und Alpenverein.
Vorstandsmitglieder unserer Sektion schabten die Markierungen wieder ab.
Auswärtige sollen den Weg anscheinend nicht finden!! Und wenn dann sollen
sie sich wohl so verirren, dass sie nie wieder kommen!!
Viele Grüße
Toni Freudig


Ihr seht, auch als Pfrontner hat man große Probleme wenn man so was angeht, der Aufstieg zur Kappeler Alm durch die Höllschlucht hat diesen Winter auch sehr gelitten und ist seither mehr als nur Steinschlaggefährdet. Auch hier wird die Gemeinde mit großer Wahrscheinlichkeit den Weg einfach sperren.

Gruß
Egon
Titel: Re: Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: horst am 28. Apr 2012 - 23:45 Uhr
Schöner Bericht und sehr eindrucksvolle und landschaftlich schöne Bilder.
Danke für das Führen über diesen Grat mit so schönen Ausblicken. :bravo

LG, horst
Titel: Re: Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: kalle am 03. Mai 2012 - 15:22 Uhr
Zitat
Hier ein paar Zeilen vom Bergführer Toni Freudig aus Pfronten zu der Markierungsaktion:
Selbst habe ich letztes Jahr die Kienbergüberschreitung
ausgeholzt und markiert. Dafür bekam ich einen gewaltigen Anschiess
von Gemeinde, Rechtlerverband und Alpenverein.
Vorstandsmitglieder unserer Sektion schabten die Markierungen wieder ab.
Auswärtige sollen den Weg anscheinend nicht finden!! Und wenn dann sollen
sie sich wohl so verirren, dass sie nie wieder kommen!!
Viele Grüße
Toni Freudig

Ihr seht, auch als Pfrontner hat man große Probleme wenn man so was angeht, der Aufstieg zur Kappeler Alm durch die Höllschlucht hat diesen Winter auch sehr gelitten und ist seither mehr als nur Steinschlaggefährdet. Auch hier wird die Gemeinde mit großer Wahrscheinlichkeit den Weg einfach sperren.

Gruß
Egon

Hier entstand auf Grund des Beitrages von Egon eine Diskussion zum Thema Tagestourismus und Einheimische, wer dieser Diskussion folgen möchte bitte diesen Link (http://www.alpic.net/forum/index.php/topic,3524.0.html) betätigen.
Titel: Re:Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: Snowfinchen am 22. Mär 2014 - 21:51 Uhr
So, nachdem das Wetterfenster heute ja wie angekündigt lediglich einen übersichtlichen Zeitkorridor zur Verfügung stellte, aber die aktuelle Schneelage (oder eben Nicht-Schneelage  :-L)) für diese Überschreitung perfekt war .... ja, gings heute mal ins Oschtallgäu  ::)

Seilsicherungen inzwischen alle erneuert  :-L)
Viele rote Punkte weiterhin vorhanden  ;)
Perfekte Tour für Bedingungen wie die heutigen ... Schneerest (und mehr waren es nicht) unbedeutend ...

Und ja .... herrlich ... der direkte Einheimische unterhält den Tagesausflügler aus der direkten Nachbarschaft mit in den Gipfelbüchern ausgetragenen Anfeindungen und Spitzfindigkeiten aus dem Leben in Pfronten ::)
Hätte ja jetzt gern einen Auszug eingestellt, aber des dürfen wir ja nicht mehr ... aber wen es interessiert, Tour einfach machen ... der Unterhaltungswert der Tour wird durch das Gipfelbuchstudium noch positiv gesteigert  :)
Und als Belohnung darf man sich sogar noch in ein schon etwas älteres Exemplar eintragen!
Titel: Re:Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: Snowfinchen am 24. Mär 2014 - 11:54 Uhr
Kleiner Verweis :)
http://www.hikr.org/gallery/photo1385122.html?post_id=77955#1 (http://www.hikr.org/gallery/photo1385122.html?post_id=77955#1)
Titel: Re:Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: Andi am 24. Mär 2014 - 13:11 Uhr
Tolle Tour. Danke für den Bericht!  :-L)
Titel: Re:Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: Kristian am 25. Mär 2014 - 17:48 Uhr
Zitat
Und ja .... herrlich ... der direkte Einheimische unterhält den Tagesausflügler aus der direkten Nachbarschaft mit in den Gipfelbüchern ausgetragenen Anfeindungen und Spitzfindigkeiten aus dem Leben in Pfronten Roll Eyes
Hätte ja jetzt gern einen Auszug eingestellt, aber des dürfen wir ja nicht mehr ... aber wen es interessiert, Tour einfach machen ... der Unterhaltungswert der Tour wird durch das Gipfelbuchstudium noch positiv gesteigert  Smiley
Und als Belohnung darf man sich sogar noch in ein schon etwas älteres Exemplar eintragen

Es steht nirgends, dass Zitate aus Gipfelbüchern nicht zulässig sind.   Also ruhig her damit :-).  Will mal wieder was zum Lachen! Ich kann es mir aber lebhaft vorstellen, da ich im Zuge der Erstellung der neuen AV-Karten die Diskussion um einige "schwarze Wege", insbesondere dem vom Milchhäusle zum Kienberg live mitbekommen habe.

Zu schwer, zu steil, zu gefährlich, nicht naturverträglich usw. lauteten die Argumente warum ein tatsächlich vorhandener Steig aus der Karte herauszensiert werden sollte. Dabei ist er leichter, als mancher Zustieg zu bewirtschafteten Hütten in den Westalpen.
Das ganze erinnert mich auch an die Diskussion bei "Skibergsteigen Umweltfreundlich" Da sollten alle Skirouten in den Tannheimern behandelt werden. Die Diskussion hat sich am Breitenberg festgefressen.

Da wurde ewig lange um wie, wo, was, warum, eine Pistenskitour zum Tiroler Stadel eingezeichnet werden soll. Beim Thema "Skiroute Taufat" wurde es dann ganz bunt. Da empörten sich welche (aus dem Kreise der Jagd oder der Rechtler) was das für Extremisten seien, die dort hinab fahren würden.  Das sogar Nachts und mit STIIIRRNLAMPE!.

Meine Güte war das ein Kindergarten !

Natürlich darf eine so extreme Route niemals in die AV Karte. Eine Route, die in den Schweizer Landeskarten oder der IGN Karte nicht mal gestrichelt (schwierig) gezeichnet werden würde. Das "Taufat" ist eine ganz normale Abfahrt in mittlerer Schwierigkeit.


Vom alpenweit gleichen Maßstäben, was wie in der Karte dargestellt wird, sind wir leider weit entfernt geblieben. Die neuen AV Karten wären die Chance dazu gewesen. Leider muss ich dem DAV gegenüber gewissen Kreisen aus Jagd und Forst das "Stockholm-Syndrom" diagnostizieren.
Titel: Re:Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: Bergfex33 am 19. Mai 2014 - 22:42 Uhr
Wir haben gestern aus dem Vilstal aus die Tour andersrum gemacht.
In der Nähe der Bläsismühle geparkt, haben wir den Wegabzweig zum Himmelreich genommen.
Am Abzeig Milchhäusl geht es immer im leichten Auf und Ab auf dem Forstweg zum Himmelreich. Ca. 1,5 m vor dem Gatter geht es links im Wald den Steig hoch.
Der Weg ist zu meinem großen Erstaunen super markiert. Da wohl großen Dank an Toni ;)
Die Spur ist auch fast immer gut sichtbar.
Das Gipfelbuch am Kienberg ist schon sehr zerfleddert und es sind auch noch Seiten von 1988 auffindbar.
Weiter geht es dann zum Schnalskopf, immer noch super markiert.
Nach dem Schnalskopf kommt dann eine kleine kniffelige Stelle, die jetzt auch mit einem nagelneuem Seil gesichert ist, nochmals Danke Toni.
Da hören dann auch die Markierungen auf. Aber jetzt ist der Weg auch fast immer gut sichtbar und wir kommen zum Pfrontner Berg. Da geht es dann auch ohne Markierung recht steil runter zum Milchhäusl, wo wir uns auf Zecken absuchen.
Prompt finde ich auch wieder drei.
Zeckenberg :down:
Vor 2 Jahren hatte ich da 25 aufgesammelt, igitt und brrr.
Vom Milchhäusl sind wir dann über den Aschaweg rüber zur Bläsismühle.
Also kein Talhatsch. :-L)
Für die jetztigen Verhältnisse, die optimale Tour.

LG
Bergfex33
Titel: Re:Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: Bergfex33 am 19. Mai 2014 - 22:43 Uhr
Noch ein paar Bilder
Titel: Re:Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: andy84 am 19. Mai 2014 - 23:02 Uhr
Schöne Tour und Schöne Bilder.
Aber der von dir bezeichnete "Schnalskopf" ist der dritte Pfrontner Berg.
Der Schnalskopf ist nur über leichte Kletterei zu erreichen, wie du hier und auf den Bilder davor und danach sehen kannst:
http://www.hikr.org/gallery/photo1385025.html?post_id=77955#1 (http://www.hikr.org/gallery/photo1385025.html?post_id=77955#1)

VG Andy
Titel: Re:Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: Bergfex33 am 19. Mai 2014 - 23:23 Uhr
Dachte eigentlich die dritte höchste Erhebung wäre der Schnalskopf mit Kreuz.

Naja, Danke, wieder dazu gelernt.

LG
Bergfex33
Titel: Re:Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: andy84 am 19. Mai 2014 - 23:43 Uhr
Ne leider net.
Es sind die drei Pfrontner Berge, dann der Schnalskopf und zum Schluss der Kienberg.
Am Schnalskopf ist nicht vorhanden. Falls ich demnächst mal nochmal hoch schaue, dann nehme ihr mal n kleines Buch und n Gurkenglas mit. ;-)
Titel: Re:Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: Michi am 24. Jun 2014 - 14:05 Uhr
@ snowfinchen
Ich verfolge die Auseinandersetzung im Gipfelbuch vom Pfrontener Berg auch schon seit einiger Zeit. Und ich finde sie wirklich sehr amüsant. Zumal ich die beiden auch noch kenn. Ich hab gehört es sei auch schon zu Handgreiflichkeiten gekommen. Ich bin als einheimischer ja auch ab und zu da oben hab aber leider noch keine live show bekommen. ;D
Gruß Michi
Titel: Re:Pfrontner Berg - Schnalskopf - Kienberg
Beitrag von: eganahl am 24. Jun 2014 - 18:36 Uhr
Aber der von dir bezeichnete "Schnalskopf" ist der dritte Pfrontner Berg.
Der Schnalskopf ist nur über leichte Kletterei zu erreichen, wie du hier und auf den Bilder davor und

Woher kommt eigentlich die Bezeichnung Pfronter Berg Nr. 1,2 und 3? Etwa von Laudahns Büchlein??
Das Bayerische Landesamt für Vermessung und Geoinformation sowie einer der besten Ortskenner Bergführer Toni Freudig aus Pfronten sind da ganz anderer Meinung. Alles nachzulesen unter http://www.freudig.de/pages/home/home.php, (http://www.freudig.de/pages/home/home.php,)  Pfrontner Berge und Gipfel, sehr aufschlussreich und informativ.

MfG
Egon