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Rappenseekopf und Hochrappenkopf  (gelesen 2547 mal)

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Offline Kauk

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Rappenseekopf und Hochrappenkopf
« am: 23. Sep 2013 - 21:53 Uhr »
Tag 1: Rotgundspitze und Rappenseehütte
Tag 3: Heilbronner Weg mit Mädelegabel und Kratzer
Tag 4: Großer Krottenkopf und Ramstallspitze
Tag 5: Öfnerspitze, Hornbachspitze, Rothornspitze, Jöchelspitze

Tag 2: (19.08.2013)

Bereits im Vorfeld war klar gewesen, dass der zweite Tag wettertechnisch mit Abstand der ungünstigste werden würde. Deshalb gab es auch nur ein kurzes Wetterfenster am Morgen, dass ein trockenes Bergerlebnis erlaubte. Also ging es in aller Eile auf den Rappenseekopf (2469 m) und den Hochrappenkopf (2425 m).

Route: Rappenseehütte - Rappenseescharte - Ostrücken - Rappenseekopf - Westrücken - Scharte P. 2319 - Ostrücken/Südflanke - Hochrappenkopf - Retour Scharte und Rappenseehütte

Von der Rappenseehütte (2091 m) auf dem Weg zum Rappensee etwas absteigen und an den Wegweisern dem Wanderweg folgen, der zur Rappenseescharte zwischen Hochgundspitze und Rappenseekopf hinauf führt. Der direkt angelegte Steig ist teilweise in gerölligem Gelände steil aber problemlos begehbar. In der Rappenseescharte (2279 m) angekommen gibt es verschiedene Varianten. Im Gelände nördlich der Scharte gibt es einen anspruchsvolleren Steig mit älteren Markierungen, der zunächst eher durch die Nordostflanke führt, um im oberen Teil dann auf den Ostrücken zu treffen (Diese Variante habe ich früher bereits einmal begangen und sie ist definitiv anspruchsvoller was Gelände und Orientierung angeht als der neu markierte Weg).

Die deutlichen Markierungen im Schartengelände verweisen auf Variante zwei, dazu muss man die Scharte nach Süden queren um dann nach rechts (westlich) abzubiegen und einem Steig über den kompletten Ostrücken zu folgen. Dieser nutzt stets den Weg des geringsten Widerstands im Felsgelände, weicht in die Flanken aus, bleibt aber im Prinzip immer Gehgelände und ist gut markiert. Ich habe mich stattdessen recht direkt an der Höhe des Rückens gehalten, auch hier nirgends schweres oder ausgesetztes Gelände, allerdings ist durchaus Kletterei zwischen I. und II. Grad zu finden. Das macht den ansonsten banalen Anstieg sofort interessanter ;).

Weiter oben legt sich der Rücken immer mehr zurück und wird deutlich breiter. Kurz darauf erreicht man auch schon den geräumigen Gipfel des Rappenseekopfs mit kleinem Kreuz und ohne Buch.

Um die Überschreitung zu vervollständigen geht es dann über den Westrücken hinab. Kurz nach dem Gipfel folgt die anspruchsvollste Passage an einem kurzeitig schmaleren Gratabschnitt mit Felsen, der Rest ist einfaches Gehgelände auf einem gut markierten Weg. In der Scharte P.2319 zwischen Rappenseekopf und Hochrappenkopf muss man über welliges Gelände zum Ostrücken des Hochrappenkopfs queren und trifft kurz davor auf den Steig direkt von der Rappenseehütte herauf.

Auf einem einfachen Steig gelangt man dann über gerölliges Gelände eher in der Südflanke hinauf zum Kreuzgipfel mit Buch (2423,8 m lt. AV-Karte Allgäuer Alpen West Ausgabe 2012) des Hochrappenkopfs. Blickt man nun nach Südwesten in Richtung Biberkopf, erkennt man in gut 200 Metern Entfernung einen weiteren Felskopf. Dieser ist laut der AV-Karte mit 2424,9 Metern höher und somit der Hauptgipfel des Hochrappenkopfs. Der BayernAtlas gibt beide Erhebungen mit 2425 Metern an, wobei subjektiv der unbekreuzte Felskopf den höheren Eindruck macht. Der Verdacht kam mir als ich zuerst auf dem Kreuzgipfel stand, so dass ich das in der Karte nachschaute. Allerdings war mir dies bei einer früheren Besteigung nicht so markant aufgefallen. Beim Rückblick vom Hauptgipfel bestätigte sich mein Eindruck dann.

Auch der Hauptgipfel ist relativ leicht zu erreichen. Vom Kreuzgipfel erkennt man unterhalb eines in der Mitte liegenden Felskopfs (2410 m) einen deutlichen Pfad, als Pfadspuren in der AV-Karte eingezeichnet. Auf diesem geht es an den Ostrücken des Hauptgipfels heran. Entweder steigt man nun direkt den kleinsplittrigen Rücken hinauf und quert dann auf schmalem, ausgesetzten Grat mit leichter Kraxelei zum Hauptgipfel oder man umgeht diese anspruchsvolle Passage in der Südflanke auf weiteren Pfadspuren.

Abgestiegen bin ich dann über steiles Grasgelände direkt zum Wanderweg, der Richtung Biberkopf verläuft. Auf ihm ging es zurück zum P.2324, an dem der Weg hinab zur Rappenseehütte führt. Zunächst geht es nach Norden über felsiges Gelände abwärts, anspruchsvoller sind hier einige Felsbänder, die man mit viel Wohlwollen als Gehgelände bezeichnen kann. Später quert der Weg dann in nordöstlicher Richtung die Flanken unter dem Rappenseekopf auf großen Schuttkegeln. Dieser Abstieg ist meist recht lange im Jahr mit Schnee bedeckt und dann auch teilweise für den Ungeübten heikel.

Fazit: Zwei schnelle, auf den Normalwegen einfache Gipfel von der Rappenseehütte aus, die sich problemlos in ettliche Varianten einbinden lassen, so dass man daraus auch eine richtige Tagestour von der Hütte aus basteln könnte. Geht man sie von einem der Hüttenzustiege aus an, hat man sowieso das Pensum für eine tagesfüllende Tour. Ein direkter Zustieg aus Süden sollte maximal für einen erfahrenen Individualisten in Frage kommen. Die Aussicht von den beiden Gipfeln auf die Rappenseen sowie den Hauptkamm im Süden und von der Hochgundspitze in den Mutzentobel sind durchaus empfehlenswert.
« Letzte Änderung: 23. Sep 2013 - 22:27 Uhr von Kauk »
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Offline Kauk

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Re:Rappenseekopf und Hochrappenkopf
« Antwort #1 am: 23. Sep 2013 - 21:54 Uhr »
Impressionen II.
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Offline Kauk

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Re:Rappenseekopf und Hochrappenkopf
« Antwort #2 am: 23. Sep 2013 - 21:55 Uhr »
Impressionen III.
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