Auch in diesem Sommer war ich obligatorisch auf Hütten in den Allgäuer Alpen, dieses Mal wieder
Rappenseehütte und
Kemptner Hütte.
Logistik: Wenn man Rappenseehütte und Kemptner Hütte über das Lechtal verbinden will, bietet sich der Lechtalbus (
Fahrplan) an. Wo man das Auto abstellt und wo man in den Bus steigt ist egal, da sowohl am Hochalptal als auch am Höhenbachtal Parkplatz und Bushaltestelle im Prinzip beieinander zu finden sind. Am Hochalptal nutzt man die Haltestelle
Steeg-Krabach und am Höhenbachtal entweder
Holzgau-Dorf oder
Holzgau-Arzt. Sollte die Rückkehr zum Auto mit dem Bus erfolgen, muss man beachten, dass der Lechtalbus nach 17 Uhr nicht mehr an die Haltestelle Steeg-Krabach fährt. Als Gehzeit von Steeg-Prenten (Endhaltestelle) nach Krabach muss man ca. 15 Minuten im Aufstieg rechnen.
Tag 2: Rappenseekopf und HochrappenkopfTag 3: Heilbronner Weg mit Mädelegabel und KratzerTag 4: Großer Krottenkopf und RamstallspitzeTag 5: Öfnerspitze, Hornbachspitze, Rothornspitze, JöchelspitzeTag 1: (18.08.2013)
Nachdem mir bereits schon beim ersten Besuch auf der
Rappenseehütte (2091 m) der Blick das Hochalptal hinab aufgefallen war, wollte ich dieses Tal zum Aufstieg nutzen. Dabei kommt man unweigerlich an der
Rotgundspitze (2485 m) vorbei.
Route: Parkplatz Steeg/Krabach - Burgstallbrücke - Mittlere Hochalphütte - Hochalptal - Wieselekar - Große Steinscharte - Südostflanke - Ostgrat - Rotgundspitze - Retour Gr. Steinscharte - Rappenseehütte
Als Ausgangspunkt habe ich
Steeg-Krabach gewählt, hier befindet sich der Parkplatz direkt gegenüber der Bushaltestelle (Fahrtrichtung Warth, in Richtung Reutte ist die Haltestelle ein paar hundert Meter weiter aufwärts). Zunächst muss man etwas entlang der B198 gehen, über die
Burgstallbrücke (1176 m) und kurz danach biegt man am Wegweiser nach rechts auf einen Forstweg ab. Zunächst geht es mit etwas Höhenverlust auf dem Weg zum Wanderweg, der in einer Kehre nach links abbiegt. Es geht im Anschluss recht zügig durch Wald aufwärts, einzig an einem Wildgatter ist die Wegführung etwas verwirrend. Es sind hier zwar Hinweisschilder angebracht, diese sind aber nicht wirklich klar formuliert. Zudem hat es noch einige Pfade die sich nicht klar zuordnen lassen. Definitiv muss man sich nach rechts zum Ansitz halten und an ihm vorbei. Dann kommt man wieder auf den richtigen Weg.
Es geht noch weiter aufwärts, bevor man so langsam ins
Hochalptal einläuft. Danach wird der Wegverlauf zunächst flacher, der Weg ist am Ufer des Hochalpbachs teilweise in Mitleidenschaft gezogen. Man quert unterhalb der
Mittleren Hochalphütte (1570 m) und durchläuft eine schöne ebene Fläche, bevor man zur nächsten Steilstufe kommt. Auch hier hat der Weg durch Wasser und Schotter gelitten, vermutlich bei den starken Regenfällen Anfang Juni (auffällige Zeugnisse findet man in den gesamten Allgäuern). Oben erreicht man das schöne
Wieselekar mit Gras und Felsen. Das Kar verlässt man auf einem schrofigen Steig nach links hinaus in Richtung
Große Steinscharte (2262 m). Bevor man die Scharte erreicht trifft man auf den Zubringerweg von der Rappenseehütte zum Heilbronner Weg.
An der Kreuzung steht ein Wegweiser und darüber befindet sich ein recht grasiger Rücken unterhalb der Rotgundspitze. Vom Rücken kann man sich gut einen Überblick über die möglichen Varianten an der
Rotgundspitze verschaffen. Ziel ist definitiv der Ostgrat, diesen kann man eher weiter östlich über viel Geröll erreichen oder in einem Bogen von Westen über größtenteils Gras vom Standpunkt am Grasrücken aus. Ich habe letztere Variante gewählt, denke das sie im Vergleich zum Geröll wirklich komfortabel ist. Zunächst geht es in gut gestuftem Grasgelände vom Rücken aus hinauf zu einem schrofigen Riegel. Dieser stellt die steilste Stelle dar, lässt sich aber gut überwinden. Darüber dann nach rechts immer im Gras weiter Richtung Ostrücken queren. Das Gelände ist mäßig steil, teils geröllig und lässt sich auf Wildwechseln angenehm begehen. Die Querung habe ich oberhalb des Felsriegels mit Steinmännern markiert. Kurz vor erreichen des Ostrückens bietet sich die Möglichkeit über eine weitere Grasrampe in der Südwestflanke unterhalb des Grats an Höhe zu gewinnen. Man umgeht damit keine spannenden Stellen am Grat. Nach der Grasrampe schnürt sich der Ostrücken etwas mehr zusammen. Um den Gipfel zu erreichen folgt man der Grathöhe, meist in Gehgelände und kurzen Kraxelstellen (I, im Gegensatz zum Alpenvereinsführer habe ich keine IIer-Stelle gefunden).
Abgestiegen bin ich auf dem gleichen Weg zur Großen Steinscharte. Hier gäbe es noch die Möglichkeit die Hochgundspitze zu besteigen, doch das Gelände scheint wesentlich anspruchsvoller als an der Rotgundspitze. Da ab dem Mittag bereits vor kräftigen Gewittern gewarnt wurde und sich ringsumher schon einige Quellungen zeigten, traute ich mich nicht mehr in dieses Gelände. So ging es sofort hinab zur
Rappenseehütte.
Fazit: Der Aufstieg durchs Hochalptal ist landschaftlich einfach empfehlenswert. Allerdings muss im Sommer die reinbrennende Sonne beachtet werden. Steigt man dann noch auf die Rotgundspitze, hat man einen tollen Aussichtsgipfel im Programm. Für den weglosen Aufstieg sollte der Aspirant zumindest trittsicher sein, Varianten könnte man vor allem am Hohen Licht und Linkerskopf finden.