Mir ist aufgefallen, dass ich noch eine Tourenbeschreibung aus dem Vorjahr (24. Juni 2012) ausstehend hab, die für den einen oder anderen ganz interessant sein könnte. Ich war zwar davor schon einige Mal auf dem Brentenjoch, allerdings nie in Verbindung mit dem Alptal. Also bastelte ich mir eine schöne Runde über die
Sefenspitze (1948 m) zur
Sebenspitze (1935 m) und aufs
Brentenjoch (2000 m) mit
Rossberg (1945 m).
Route: Parkplatz Vilser Steinbruch - Vilser Alpe - Karrejöchle - Füssener Jöchl - Sefenspitze - Nordwestflanke - Südostgrat - Südwestflanke - Sebenspitze - Nordflanke - Vilser Jöchl - Südflanke - Brentenjoch - Ostgrat - Rossberg - Retour Vilser Jöchle - Daurachalpe - Vilser Alpe - Parkplatz
Geparkt wird kostenlos am Parkplatz beim
Vilser Steinbruch (872 m) und es geht über den Alpweg oder alternative Steige zum Abkürzen hoch zur
Vilser Alpe (1228 m). Man folgt dem Alpweg noch ein Stück weiter nach Süden bis zu seinem Ende, wo der Weg in einen Steig übergeht, der hinauf zum Füssener Jöchl führt. Zunächst geht es hinauf zum
Karrejöchl zwischen Schlagstein und Luskopf. Es geht weiter aufwärts auf einem Steig in großartiger Landschaft unter der Großen Schlicke. Zum Schluss über freie Flächen weglos direkt hinauf Richtung
Füssener Jöchl (1818 m). Auf dem Wanderweg dann vorbei an der Bergstation des Sessellifts und kurz hinauf bis in den kleinen Rund mit Wegweiser, wo früher der Weg nach rechts hoch zur Schulter führte. Nun auf Pfadspuren in die kleine Scharte oberhalb und weiter am Grat entlang zum Gipfel der
Sefenspitze.
Entweder steigt man nun direkt am Grat hinab Richtung Sebenspitze. Zwei Faktoren hielten mich davon ab: Einerseits sieht es ein wenig nach unangenehmer Latschenwühlerei aus, wenn man von oben schaut, andererseits hatte sich am Grat eine Gams mit sehr jungem Nachwuchs ein gemütliches Plätzchen gesucht. Also ging ich zurück in die oben beschriebene Scharte und folgte dem alten Weg mit wenigen roten Markierungen ins Sebental. Allerdings orientierte ich mich unter der Scharte zwischen Sefen- und
Sebenspitze schnell über die steile Grasflanke wieder zur Grathöhe. Man folgt dem
Südostgrat der Sebenspitze auf Pfadspuren bis er in die
Südwestflanke übergeht. Zunächst an den Felsaufbau heran, dann hält man am besten Ausschau nach einer Pfadspur, die die Südwestflanke bis zur gegenüberliegenden Seite quert (die Variante auf
Gipfelsüchtig zieht wohl ca. auf der Hälfte nach rechts die Flanke hinauf).
Auf der anderen Seite angelangt, steht man unter einer zerklüfteten Rinne, die zu einer kleinen Scharte westlich vom Gipfel hochzieht. Man hält sich in der Rinne eher rechts und klettert zum Grat. Stellenweise geht es hier etwas abdrängend und brüchig um den II. Schwierigkeitsgrad nach oben. Vom Grat dann in Kürze ohne Probleme auf den Gipfel der Sebenspitze. Diese Variante eignet sich sicher mehr für den Aufstieg, die Gipfelsüchtig-Variante auf Grund ihrer guten Beschreibung und etwas geringeren Ansprüchen für den Abstieg.
Der Abstieg über die
Nordflanke in weglosem, steilen Grasgelände ist im Prinzip recht problemlos, Orientierung in Abstiegsrichtung eher links. Unten dann fast ohne Höhenverlust auf eine Spur und durch eine Latschengasse ins
Vilser Jöchl (1718 m). Nun über die Südflanke hinauf zum
Brentenjoch und vom Gipfel auf Pfadspuren (kurz I, Orientierungssinn nötig) nach Osten zum
Rossberg. Rückkehr ins Vilser Jöchl und Abstieg zur
Daurachalpe nach Osten.
Fazit: Interessante Runde über der Vilser Alpe, landschaftlich wirklich schön, mit Sicherheit einsamer als auf den alternativen Wegen. Der Übergang zwischen Sefen- und Sebenspitze ist die nötige Würze.
Anbei noch ein paar Routenbilder.