Der Seichenkopf bildet das nördliche Ende, des vom Füssener Jöchl herleitenden Lumberger Grates. Schöner und interessanter ist es jedoch, den vom Tal aus eher unscheinbaren Gipfel über die Sebenalm zu ersteigen. Dazu parkt man das Fahrzeug am Parkplatz der Bad-Kissinger-Hütte und folgt zunächst der Fahrstraße und dem Steig bis hinauf zur Abzweigung der Sebenalm. Nach rechts empor, noch einmal den Fahrweg querend steigt man schon bald in das Seebachtal.
Rechterhand kann man über den Fichtenwipfeln auch schon das Tourenziel, den Seichenkopf, ausmachen. Noch trennt einen allerdings die etwa 300 Meter hohe, brüchige Nordwand davon und man folgt weiterhin dem Pfad, welcher bald den Seebach quert und auf dessen linker Seite weiter durch den Wald hinaufzieht.
Meinen weiteren Weg zum Gipfel des Seichenkopfes kann ich hier wohl kaum empfehlen, da ich frei Schnauze auch den nördlichen Vorgipfel erreichen wollte, was mir allerdings nicht gelang. Zunächst noch über urwüchsiges Gelände und einer Schotterreise empor, war ich bald in einem Latschenband hängen geblieben. Wie an einem Seil zog ich mich an einigen Latschen hinauf um oben bald wieder mit einigen Latschen meinen Kampf aufnehmen zu dürfen. Schlussendlich kraxelte ich dann noch eine Steilrinne hinauf, die mit ihren erdigen Tritten ziemlich unangenehm war, um nachher festzustellen, dass ich um einen weiteren Felssporn herum wieder so weit absteigen musste, dass ich sowieso wieder auf der gleichen Höhe wie zuvor angelangt war.
Wesentlich sinnvoller ist es, die Beschreibung im AV-Führer zu beherzigen und ab den Hüttengebäuden der Sebenalm immer in der Sohle des Tales gegen Südwesten zu gehen und von dort in einem Bogen durch offene Latschengassen in leichter Steigung bald den Kamm des Lumberger Grates zu erreichen. Weiter über den Grat- bzw. Kammerverlauf und bald durch eine immer dicht am oder auf dem Grat verlaufende Latschengasse. Kurzzeitig einige leichte Schrofenpassagen übersteigend gelangt man letztendlich zu einer Schrofenflanke, die man hinaufsteigt und somit den Gipfel (1864m) erreicht.
Ein Kreuz gibt es nicht, aber am sich gegen Westen absenkenden Schrofenkopf hat jemand einen netten Steinmann errichtet. Vom Gipfel aus präsentiert sich eine herrliche Gipfelschau. Vor allem die benachbarten Gipfel des Aggensteins und Brentenjoches sind hier sehr schön zu sehen und das geschäftige Treiben zu beobachten. Am Seichenkopf hingegen hat man seine Ruhe. Im Normalfall hat man diesen netten kleinen Gipfel für sich alleine.
Wolken und Nebelfetzen ziehen über die Jöcher und ich mache mich daran über den Lumberger Grat auch noch die Sefenspitze zu erreichen. Aber schon im Bereich des höchsten Punktes des Lumberger Grats ist die Sicht quasi bei Null angelangt. Über einige Erhebungen im Gratverlauf geht es in stetigem Auf und Ab lange Zeit hinüber zur Sefenschulter und dem Weg, welcher vom Füssener Jöchl hinüber zur Bad-Kissinger-Hütte leitet. Den Gratverlauf weiterhin verfolgend geht es noch hinauf zum ebenfalls kreuzlosen Gipfel der Sefenspitze (1948m).
Im Nebel steige ich noch zum Grat gegen Nordwesten zur Sebenspitze hin ab, aber der Nebel macht ein Weitergehen sinnlos und ich beschließe über eine steile Grasflanke zum vorhin erwähnten Steig hinunter zu gehen. An der Sebenalm gibt es dann noch eine kurze Rast, bevor ich endgültig ins Tal zurückkehre.
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Seichenkopf (li. im Hintergrund der Aggenstein)
am Lumberger Grat unterwegs (li. unten das Tannheimer Tal)