Mein erster Wettkampf!
32 km von Silbertal nach St. Anton am Arlberg. 1171 Hm
Das Ganze fand statt im Rahmen des Montafon-Arlberg-Marathons mit verschiedenen Disziplinen wie Marsch, Panoramalauf und natürlich Marathon.
Die Marschierer, Speed-Hiker und Marathonis waren auf derselben Strecke unterwegs, die Marathonis mit einem "Vor- und Nachlauf" in Silbertal (4km) bzw St. Anton. Sie starteten eine Stunde später. (Nach 2 Std 35 Min hat mich der erste Marathoni überholt.)
Ich hab bei der Speed-Hiking-Tour mitgemacht, gleichzeitiger Start mit den Marschierern (offizieller Unterschied ist mir nicht wirklich klar). Jedenfalls bin ich konsequent gewalkt mit meinen Trecking-Stöcken. Und ich sehe mich als Speed-Hikerin, obwohl es keine offiziellen Regeln gibt. (In der Ausschreibung steht etwas von "...bis zum leichten Laufschritt" - aber ich walke...)
Der Start fand in leichtem, kontinuierlichem Regen statt. Ich hab mein 10l-Rucksäckle mitgenommen, bin aber kurzärmlig, mit 2/3-Hose gestartet und mit Schildkappe. Den Inhalt des Rucksackes (Windhaut, Langarmshirt, Stirnband, Halstuch, Handschuhe) brauchte ich nicht. Die Mitläufer waren alle langärmlig - wenn ich's richtig gesehen habe. Anfangs hab ich schon ein bissel gefroren, aber nach wenigen km gab sich das.
Es dauerte nicht lange, dann hatte sich das Volk auseinandergestreckt. Auf der Strecke kam ich immer wieder mit denselben vier Mit-Speed-Hikerinnen in Kontakt. (Anmerkung: Wir waren ein kleiner Haufen, 9 Speed-Frauen und 14 Speed-Männer. Marschierer waren deutlich mehr unterwegs. Und hunderte Marathonis.) Obwohl diese vier Mädels immer wieder Jogging-Passagen einlegten, gelang es mir, sie im Aufstieg zu überholen. (ok, die schnellste ließ mich auf der höchstgelegenen Passage mal 50 m Strecke vor sich walken, bevor sie wieder Anlauf nahm und ruckzug weg war, hab mich hinterher dafür bei ihr bedankt, dass ich auch mal vorne sein durfte. Das war wirklich nett, sie hätte das auch einfach verhindern können. Und für mich war das pure Motivation.) Im Abstieg dann überholten mich auch die drei anderen Mädels joggend.
Was sehr schön war, wir fünf trafen uns ja mehrmals - entweder überholend oder an den Versorgungsstationen. Und das war immer erfreulich, kein Gegeneinander, sondern ein Anfeuern und Wohlwollen. Und so Kommentare, dass ich im Aufstieg "brutal schnell" gewesen sei, das fand ich richtig gut und motivierend.
Und von meiner Leisung her: 32 km in 4 Std 44 Min und 47 Sec, das macht einen Schnitt von 6,74 km/h - über 4,75 Std lang durchgehalten. Und da sind die Höhenmeter noch nicht berücksichtigt. Bin hochzufrieden! Bei der Anmeldung sollte man angeben, wie lange man voraussichtlich benötigen werde. Da habe ich 5 Std 15 Min eingegeben, jedoch gehofft, unter 5 Std zu sein.
Im Aufstieg lag mein Puls fast ständig bei 162/min, Spitze 172/min, ohne dass ich dabei irgendwelche Probleme gehabt hätte (im Gegenteil, die Euphorie...), im Abstieg beim üblichen Walk-Tempomach-Versuch hatte ich mal kurz die Befürchtung, Probleme zu bekommen (beginnende Luftnot) und musste kürzer treten. Das war dann sofort vorbei. Leider hat der Pulsmesser im Abstieg mal wieder schlapp gemacht. Vielleicht ist da der Hautkontakt schlechter, bin ich etwas gebeugter...? Egal, ich spür's ja selbst, ob's gut geht oder nicht.
Von der Strecke her: Zunächst Asphalt, dann Forstwege (Stöpsel runter), auf der Höhe Wanderweg und fast wegloses Gelände (es waren Markierungen gelegt, damit man nicht suchen musste) mit Sumpf und Steinen. Kleiner Tritt daneben machte auch nicht sauberer
. Knöchelbruchgelände. Also nix mit "Durchbrettern". Dann wieder Forstweg und ab einige km vor St. Anton wieder Asphalt (Stöpsel wieder drauf), netter Wanderweg-Abstecher mit Wurzeln und schmalem Weg. Da war ich zu faul, die Stöpsel runter zu machen, ging auch so.
Resumée: Eine richtig gute Erfahrung! Und Erfolgserlebnis! Und: Im Abstieg könnte man noch Zeit herausholen - entweder walkend oder für solche Ereignisse mal das Joggen üben. Aber irgendwie denke ich, dass das Walken mein Sport ist und eben nicht das Joggen. Und im Endeffekt war ich ohne Joggen nur gute 10 min langsamer als die Gewinnerin...
Gruß Sigrun