Gestern fand erstmals dieses Event statt:
Allgäu Verticalin Ofterschwang
selbstverständlich gibt's auch eine Homepage
http://www.allgaeu-vertical.de/Da hab ich mitgemacht!
Folgende Disziplinen standen zur Auswahl:
Lauf (mit Grödeln o.ä.)
Langlaufski (mit Fellen)
Tourenski
Schneeschuh
Plauschklasse (Alle Sportarten, aber ohne Zeitnahme. Außerdem kürzere Strecke)
Wie auf der Website zu erfahren ist, kamen 301 Leute ins Ziel!
Strecke/Ablauf:Vor dem Start platzierten sich die Teilnehmer der Plausch-Disziplin hinter dem Feld der Wettkämpfer. Auch Ski- und Nichtskifahrer wurden getrennt (rechts und links), um Kollisionen zu vermeiden.
Die Zeitmessung des Wettkampfes erfolgte über Transponder (Handgelenk).
Die Route begann oberhalb der Talstation der Ski-Weltcupstrecke und auf dieser Piste hoch. An der Bergstation teilte sich die Route auf: Die Plausch-Klasse nahm den Weg nach rechts direkt zu Weltcup-Hütte (Ziel). Die Renn-Klasse durfte nach links zur Bergstation Ofterschwanger Horn und im Bogen wieder runter, auch zur Weltcup-Hütte (Ziel).
Hinter dem Ziel waren Umkleideräume vorbereitet, und wer Wechselsachen nach oben geschickt hatte, holte diese ab. Außerdem konnten Glühwein und Kinderpunsch erworben werden.
Die Siegerehrung war ab 20:00 (ok, Verzögerung, technische Probleme mit der Lautsprecheranlage...) im Tal, Ofterschwanger Haus - nahe dem Startbereich.
Mein kleiner Wettkampfbericht:Meine Sportgeräte waren (logisch!!!
) die Schneeschuhe!
Ich hab mich im hinteren Drittel der Renn-Fraktion, also ein paar Leute vor der Plausch-Disziplin, im Startfeld eingeordnet. Das war auch gut so, denn ich gehöre nicht zu den schnellsten
.
Es war eigentlich stockfinster, aber alle hatten ihre Stirnlampen auf. Schon vor dem Start die Steighilfen hochgeklappt. (Teilnehmer mit ultraleichten Schneeschuhen hatten keine Steighilfen...)
Punkt 18:00 ging's los!
Immer die Piste rauf. Und das war wirklich steil. Steil über eine weite Strecke. Einfach immer rauf und rauf. Den anderen hinterher. Hin und wieder konnte ich jemanden überholen, aber auch ich wurde überholt. Der Schnee war schwer, nass (es hatte tagsüber geregnet) und zum Teil wenig griffig. (Auch da war ich über meine scharfkantigen Schneeschuhe glücklich.) Die Stöcke kamen kräftig zum Einsatz. Alle paar hundert Meter standen am Rand der Piste Streckenposten oder Zuschauer, die angefeuert haben! An der Streckengabelung wurde sehr gut darauf geachtet, dass Wettkampf- und Plauschklasse getrennt wurden. Also nach links Richtung Ofterschwanger Horn! Nun kam zunächst eine kleine Bergab-Passage, bei der ich die Steighilfe aktiv ließ. (Diese Passage war aber lang genug, dass es sich gelohnt hätte, sie herunterzuklappen.) - Es ging nochmal rauf und dann nochmal kurz runter (
diesmal ohne Steighilfe...), bevor mit dem letzten Anstieg mit der Ofterschwanger-Horn-Gipfelstation der höchste Punkt erreicht war. Da oben standen mehrere Streckenposten, die zuriefen, dass es jetzt nur noch runter gehe. Das war echt prima und hat auch motiviert. Der Blick auf die Uhr zeigte, dass ich die Aufstiegs-Höhenmeter in 38 Minuten geschafft hatte - das motivierte erneut! Am höchsten Punkt zogen die Skifahrer die Felle von den Skiern und fuhren ab, während Schneeschuhgänger und Läufer weiter zu Fuß unterwegs waren. Die nächsten Posten trennten Skifahrer und Läufer, hier waren sogar ein Zaun beziehungsweise ein Band zur Trennung installiert. Vor einem kleinen Gelände-Absatz stand wiederum ein Posten, der vor dieser Unebenheit warnte (vielen Dank für solche feinen Hilfen!
). Und dann standen alle paar Meter Posten oder Zuschauer und feuerten im fast ebenen Zieleinlauf an.
Im Ziel herzlicher Empfang und Jubel, ein junges Mädchen brachte sofort warmen, gesüßten Tee und heiße Brühe... und mein lieber Hartmut nahm mich in Empfang und versorgte mich mit Drüberziehklamotten und Punsch!
Und wie habe ich abgeschnitten? Ich hab den ersten Platz der Schneeschuhgeherinnen gemacht!!
Zugegeben,
wir waren nur zwei Schneeschuhgeherinnen in der Wettkampf-Disziplin
. Aber: Ich habe mit 46:11 meine Wunschzeit geschafft: 50 min sollten reichen, dachte ich, und 60 min wollte ich nicht überschreiten. Aber solche Prognosen sind sowieso schwierig, wenn man das Gelände nicht kennt und die Schneeverhältnisse nicht abzuschätzen sind. Und wenn es wirklich 540 Hm gewesen wären, hätte ich länger gebraucht...
.
Der Vergleich mit den anderen Disziplinen ist schwierig, allenfalls mit den Läufern sinnvoll. Und da ist festzustellen, dass die meisten doch
deutlich schneller waren als ich...
Was sagt die Sportuhr dazu?Mein Durchschnittspuls lag bei 167/min, der maximale Puls bei 176/min. Hohe bis maximale Belastung.
Also: Schneller kann ich nicht.
Streckenverhältnisse / Wetter:Der (Kunst-) Schnee war schwer und nass und streckenweise wenig griffig. Am Spätnachmittag hatte es geregnet. Im Verlauf des Rennens schneite es ein wenig. Die Läufer ohne Schneeschuhe hinterließen etwa 5cm tiefe Abdrücke. Also ein kräftezehrendes Unterfangen...
Bissel Statistik:In der Ausschreibung wird die Rennstrecke auf 2,8 km und 540 Hm festgelegt. Mit meiner Messung (GPS) komme ich auf eine nur geringfügig längere Strecke. Meine Höhenmessung (barometrisch) bringt aber nur 492 Hm Aufstieg zusammen. (Und 112 Hm Abstieg)
Der höchste Punkt lag auf etwa 1406m an der Bergstation des Ofterschwanger Horns.
Beste Ergebnisse:Skitourengeher: 0:22:15 Philipp Schädler
Skitourengeherin: 0:26:21 Verena Krenslehner-Schmid
Langläufer: 0:23:32 Michael Schnetzer
Langläuferin: 0:39:14 Simone Pfeil
Läufer: 0:23:59 Quirin Schmölz
Läuferin: 0:33:06 Monica Carl
Schneeschuhgeher: 0:33:33 Stefan Tenzer
Schneeschuhgeherin: 0:46:11 Sigrun
Besonderes...:In der Ausschreibung stand ja was von verrückten Hunden und wilden Hennen oder ähnlich...
einige Teilnehmer waren super ausgestattet... (Bild anbei)
und einen habe ich mit kurzen Hosen und ärmellosem Shirt gesehen...
Resumée: Es war ein super Event!
Die Strecke war gut vorbereitet, Streckenposten und auch Schilder an den "empfindlichen" Passagen.
Diejenigen, die mit Skiern unterwegs waren, hatten sicher die besten Bedingungen (meine Meinung): Erstens aufgrund des schweren, nassen Schnees und zweitens wegen der Bergab-Passage.
Jedenfalls hat's mir großen Spaß gemacht, obwohl es mich sehr angestrengt hat. Ich kann mir vorstellen, nächstes Jahr wieder dabei zu sein.
... und: Wer bei Disziplinen mit wenigen Teilnehmern mitmacht, hat gute / beste Chancen auf vordere Plätze...
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