Heut gings für mich mal wieder in eine etwas andere Richtung und zwar ins Kleinwalsertal und von dort auf die Hauptgipfel der Unteren Gottesackerwände (1857 m) und Oberen Gottesackerwände (2033 m).
Ausgangspunkt war der Parkplatz des Mahdtalhauses (1100 m) und zu Beginn gehts erstmal ein Stück zurück nach Schwende, bevor dann nach links ein Fahrweg ins Mahdtal abbiegt. Diesem folgt man bis zur Höfelealpe (1190 m) und danach weiter auf einem Steig. Er führt vorbei am Eingangsschachts des Hölloch (Deutschlands zweitlängste Höhle) zur Mahdtalalpe (1497 m). Hier verlässt man den Wald und hat einen herrlichen Blick über die freien Flächen zum Torkopf. Immer weiter auf dem Steig geht es bis kurz unter den Windecksattel (1751 m).
An der Gabelung nach rechts in Richtung Rohrmoos abbiegen und dem Weg bis kurz unter den Grat der Unteren Gottesackerwände folgen. Nun nach links pfadlos vom Weg ab, etwas hinauf und auf freier Fläche unterhalb des Grats weiterqueren, bis man auf einen Riegel aus Fels und Latschen trifft. Jetzt bietet sich die Möglichkeit, rechts über steiles Gras (hier sind recht wenig Latschen) zum Grat zu steigen und von dort schnell zum überraschend steinigen Gipfel zu gelangen.
Rückweg wie Aufstieg zum Windecksattel und in den Sattel zwischen Torkopf und Mitteleck, hindurch und die Hänge vom Mitteleck querend in den Torkopfsattel, hier steht ein Wegweiser. Diesem Richtung Torkopfscharte folgen. Heute war das nicht so einfach, da alles unter Schnee lag. Ich hab mir in relativ gerade Linie den Weg vom Sattel zur Scharte gewühlt. Es war schon einiges verfrachtet (von knöcheltief bis oberschenkeltief war alles dabei), auch ein 1-2cm dicker Harschdeckel war größtenteils drauf, aber nicht tragfähig.
In der Scharte dann den Weg verlassen und wiederum pfadlos querend hinaufsteigen, bis man auf eine geröllige Rinne trifft. Diese lässt sich problemlos aufsteigen und man steht unter einem Graskopf. Hier bin ich nun zum Grat aufgestiegen und an den Abbrüchen der Wände entlang auf den Graskopf und ihn überschritten bis an den Gipfelaufbau. Hier wirds dann kurz luftig an einer Kraxel-Stelle (I), da die guten Trittmöglichkeit in den Abgrund weisen. Man kann den Gipfelaufbau auch unterhalb umrunden und auf der anderen Seite hinauf, hier geht es zwar nicht in den direkten Abgrund, doch brüchiges Gestein machte auch nicht so einen tollen Eindruck. Jedenfalls befindet man sich am Ende mit beiden Varianten am schmalen Gipfel wieder.
Abgestiegen bin ich dann über das Gottesackerplateau, nicht ganz risikoarm, da doch einiges an Schnee lag und man die "Spalten" nur erahnen konnte, es ging aber insgesamt gar nicht so schlecht. An der verfallenen Gottesackeralpe (1835 m) bin ich nach links abgebogen und durch das Kürental nach Wäldele. Dabei kommt man an einem Steinzeitlichen Lagerplatz vorbei.
Im Tal der Teerstraße talabwärts folgen nach Wäldele und kurz nach dem Gasthaus Hammerer einem Weglein über eine Wiese. An deren Ende kommt erneut ein Fahrweg und das Hinweisschild "Naturbrücke". Dies ist eine ehemalige Versickerungsstelle des Schwarzwasserbachs, von der nur noch der brückenähnliche Übergang übrig ist. Anschließend dem Fahrweg und den Schildern nach folgen, die einen zum Mahdtalhaus führen.
Noch eine Anmerkung zum Gebiet zwischen der Staatsgrenze nahe der Höfelealm und der Mahdtalalm. Hier ist zwischen 1. November und 15. Mai Wild-Winterschutzgebiet, es darf nicht betreten werden. Da ich dies vorher nicht wusste und auch keine Lust hatte umzudrehen und mir ein neues Ziel zu suchen, bin ich weitergegangen. Außerdem sind wir ja zeitlich noch nah am Beginn und ich denke das Wild hätte es in der letzten Oktoberwoche mit dem Neuschnee mehr gestört als jetzt, wo doch schon wieder einiges freigeschmolzen war (Rückzugsplätze, Nahrung...). Sobald es richtig Winter ist, ist es sicher auch sinnvoll, sich daran zu halten. Zumal das Gelände um die Höfelealm dann zum Anfüttern genutzt wird und eh abgesperrt ist.
Zum Schluss noch ein paar Impressionen.
Bild 1: Morgenstimmung im Kleinwalertal: Schüsser, Elfer und Widderstein
Bild 2: Morgenstimmung am Widderstein
Bild 3: Eingangsschacht zum Hölloch
Bild 4: Flächen der Mahdtalam unter Oberen Gottesackerwänden und Torkopf
Bild 5: Obere Gottesackerwände westlich der Torkopfscharte mit Hauptgipfel