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Untere und Obere Gottesackerwände  (gelesen 7328 mal)

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Offline Kauk

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Untere und Obere Gottesackerwände
« am: 05. Nov 2010 - 17:51 Uhr »
Heut gings für mich mal wieder in eine etwas andere Richtung und zwar ins Kleinwalsertal und von dort auf die Hauptgipfel der Unteren Gottesackerwände (1857 m) und Oberen Gottesackerwände (2033 m).

Ausgangspunkt war der Parkplatz des Mahdtalhauses (1100 m) und zu Beginn gehts erstmal ein Stück zurück nach Schwende, bevor dann nach links ein Fahrweg ins Mahdtal abbiegt. Diesem folgt man bis zur Höfelealpe (1190 m) und danach weiter auf einem Steig. Er führt vorbei am Eingangsschachts des  Hölloch (Deutschlands zweitlängste Höhle) zur Mahdtalalpe (1497 m). Hier verlässt man den Wald und hat einen herrlichen Blick über die freien Flächen zum Torkopf. Immer weiter auf dem Steig geht es bis kurz unter den Windecksattel (1751 m).

An der Gabelung nach rechts in Richtung Rohrmoos abbiegen und dem Weg bis kurz unter den Grat der Unteren Gottesackerwände folgen. Nun nach links pfadlos vom Weg ab, etwas hinauf und auf freier Fläche unterhalb des Grats weiterqueren, bis man auf einen Riegel aus Fels und Latschen trifft. Jetzt bietet sich die Möglichkeit, rechts über steiles Gras (hier sind recht wenig Latschen) zum Grat zu steigen und von dort schnell zum überraschend steinigen Gipfel zu gelangen.

Rückweg wie Aufstieg zum Windecksattel und in den Sattel zwischen Torkopf und Mitteleck, hindurch und die Hänge vom Mitteleck querend in den Torkopfsattel, hier steht ein Wegweiser. Diesem Richtung Torkopfscharte folgen. Heute war das nicht so einfach, da alles unter Schnee lag. Ich hab mir in relativ gerade Linie den Weg vom Sattel zur Scharte gewühlt. Es war schon einiges verfrachtet (von knöcheltief bis oberschenkeltief war alles dabei), auch ein 1-2cm dicker Harschdeckel war größtenteils drauf, aber nicht tragfähig.

In der Scharte dann den Weg verlassen und wiederum pfadlos querend hinaufsteigen, bis man auf eine geröllige Rinne trifft. Diese lässt sich problemlos aufsteigen und man steht unter einem Graskopf. Hier bin ich nun zum Grat aufgestiegen und an den Abbrüchen der Wände entlang auf den Graskopf und ihn überschritten bis an den Gipfelaufbau. Hier wirds dann kurz luftig an einer Kraxel-Stelle (I), da die guten Trittmöglichkeit in den Abgrund weisen. Man kann den Gipfelaufbau auch unterhalb umrunden und auf der anderen Seite hinauf, hier geht es zwar nicht in den direkten Abgrund, doch brüchiges Gestein machte auch nicht so einen tollen Eindruck. Jedenfalls befindet man sich am Ende mit beiden Varianten am schmalen Gipfel wieder.

Abgestiegen bin ich dann über das Gottesackerplateau, nicht ganz risikoarm, da doch einiges an Schnee lag und man die "Spalten" nur erahnen konnte, es ging aber insgesamt gar nicht so schlecht. An der verfallenen Gottesackeralpe (1835 m) bin ich nach links abgebogen und durch das Kürental nach Wäldele. Dabei kommt man an einem Steinzeitlichen Lagerplatz vorbei.

Im Tal der Teerstraße talabwärts folgen nach Wäldele und kurz nach dem Gasthaus Hammerer einem Weglein über eine Wiese. An deren Ende kommt erneut ein Fahrweg und das Hinweisschild "Naturbrücke". Dies ist eine ehemalige Versickerungsstelle des Schwarzwasserbachs, von der nur noch der brückenähnliche Übergang übrig ist. Anschließend dem Fahrweg und den Schildern nach folgen, die einen zum Mahdtalhaus führen.

Noch eine Anmerkung zum Gebiet zwischen der Staatsgrenze nahe der Höfelealm und der Mahdtalalm. Hier ist zwischen 1. November und 15. Mai Wild-Winterschutzgebiet, es darf nicht betreten werden. Da ich dies vorher nicht wusste und auch keine Lust hatte umzudrehen und mir ein neues Ziel zu suchen, bin ich weitergegangen. Außerdem sind wir ja zeitlich noch nah am Beginn und ich denke das Wild hätte es in der letzten Oktoberwoche mit dem Neuschnee mehr gestört als jetzt, wo doch schon wieder einiges freigeschmolzen war (Rückzugsplätze, Nahrung...). Sobald es richtig Winter ist, ist es sicher auch sinnvoll, sich daran zu halten. Zumal das Gelände um die Höfelealm dann zum Anfüttern genutzt wird und eh abgesperrt ist.

Zum Schluss noch ein paar Impressionen.

Bild 1: Morgenstimmung im Kleinwalertal: Schüsser, Elfer und Widderstein

Bild 2: Morgenstimmung am Widderstein

Bild 3: Eingangsschacht zum Hölloch

Bild 4: Flächen der Mahdtalam unter Oberen Gottesackerwänden und Torkopf

Bild 5: Obere Gottesackerwände westlich der Torkopfscharte mit Hauptgipfel
« Letzte Änderung: 25. Sep 2016 - 18:09 Uhr von Kauk »
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Offline Kauk

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Re: Untere und Obere Gottesackerwände
« Antwort #1 am: 05. Nov 2010 - 17:56 Uhr »
Bild 6: Untere Gottesackerwände

Bild 7: Gipfel der Unteren Gottesackerwände

Bild 8: Lawine unter den Oberen Gottesackerwänden

Bild 9: Blick zum Großen Krottenkopf

Bild 10: Hoher Ifen und Gottesackerplateau
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Offline Kauk

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Re: Untere und Obere Gottesackerwände
« Antwort #2 am: 05. Nov 2010 - 17:57 Uhr »
Bild 11: Obere Gottesackerwände

Bild 12: Gipfel Obere Gottesackerwände

Bild 13: Naturbrücke

Bild 14: Fallendes Wasser
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Offline kalle

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Re: Untere und Obere Gottesackerwände
« Antwort #3 am: 10. Nov 2018 - 23:01 Uhr »
Heute auf Kauk´s Spuren das Mahdtal, die Oberen Gottesackerwände und wieder einmal die Gottesackeralpe sowie die Alpe Schneiderküren erkundet. Inhaltlich hat Kauk schon alles gesagt, ich möchte lediglich ein paar Bilder der heutigen Runde beisteuern.

  :)

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Panorama

Panorama-Blick aus der Gottesackerscharte
« Letzte Änderung: 11. Nov 2018 - 18:05 Uhr von kalle »

Offline Kauk

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Re: Untere und Obere Gottesackerwände
« Antwort #4 am: 10. Nov 2018 - 23:42 Uhr »
Schöne Eindrücke Kalle! Da fließt unter der Naturbrücke ja gar kein Wasser...verrückt! Wie gehts dem Gipfelbuch (Link)  auf der Oberen Gottesackerwand?

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Offline sven86

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Re: Untere und Obere Gottesackerwände
« Antwort #5 am: 11. Nov 2018 - 10:13 Uhr »
Sehr schöne Runde Kalle! War gestern nachmittag auch auf der oberen Gottesackerwand unterwegs, aber direkt aus dem Kürental. Vielleicht sind wir uns ja begegnet.

Das Gipfelbuch konnte ich jedenfalls leider nicht finden, habe aber auch nicht den kompletten Steinmann auseinander gebaut.
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Offline Kauk

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Re: Untere und Obere Gottesackerwände
« Antwort #6 am: 11. Nov 2018 - 17:17 Uhr »
Wäre jedenfalls schade ums Gipfelbuch...mal abwarten was Kalle sagt. Ansonsten war Ulf immer mal wieder oben.  Etwas weiter westlich am Luguntenkopf scheint das Gipfelbuch auch verschwunden zu sein.

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Offline kalle

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Re: Untere und Obere Gottesackerwände
« Antwort #7 am: 11. Nov 2018 - 17:46 Uhr »
Schöne Eindrücke Kalle! Da fließt unter der Naturbrücke ja gar kein Wasser...verrückt! Wie gehts dem Gipfelbuch (Link)  auf der Oberen Gottesackerwand?

Danke Kauk!
Stimmt, der Aubach war komplett ausgetrocknet  :-\
Über den Verbleib oder Zustand des Gipfelbuches kann ich nichts sagen, da ich erst um kurz nach 15 Uhr an der Gottesackerscharte ankam und somit zeitlich etwas unter Druck stand, musste ich zwangsläufig auf einen Besuch des nahen Gipfels verzichten. Wobei ich aber dennoch die letzte Stunde der Tour im Finsteren absolvieren durfte, was im Wald bei den Karstbildungen und zahlreichen Wurzeln doch schon zum ein oder anderen Stolperer führte  ;)
Aber wie heißt es immer so schön: "A guater Stolperer fliagt it!" (Übersetzung ins Deutsche: "Ein guter Stolperer fällt nicht!")

 ;D ;D ;D

Sehr schöne Runde Kalle! War gestern nachmittag auch auf der oberen Gottesackerwand unterwegs, aber direkt aus dem Kürental. Vielleicht sind wir uns ja begegnet.

Danke auch dir, sven86  :-L)

Kurz vor 15 Uhr bin ich einem Wanderer in blauer Jacke knapp unterhalb der Gottesackerscharte (auf der Nordseite) begegnet. Um ca. 17 Uhr hat mich ein junger, hochgewachsener Wanderer im Wald kurz unterhalb von der Alpe Schneiderküren überholt. Als ich im Dunkeln unten aus dem Wald gekommen bin, war der Mann so freundlich mir sogar eine Mitfahrgelegenheit anzubieten. Ich hatte es aber auch nicht mehr so weit bis zu meinem Gefährt, weshalb ich die letzten Schritte noch zu Fuß gegangen bin. Wenn ich mich recht entsinne, war der junge Mann mit einem silberfarbenen Kleinwagen und einem Kennzeichen für Darmstadt (DA) unterwegs.

Das waren die einzigen Begegnungen mit Gleichgesinnten an diesem Tag. Warst du zufällig einer von den beiden?
« Letzte Änderung: 11. Nov 2018 - 17:55 Uhr von kalle »
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Offline kalle

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Re: Untere und Obere Gottesackerwände
« Antwort #8 am: 11. Nov 2018 - 18:04 Uhr »
Habe im bebilderten Beitrag noch zusätzlich ein Panorama aus der Gottesackerscharte eingefügt.

Viel Spaß beim Gipfelreihen absuchen  ;D
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Offline sven86

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Re: Untere und Obere Gottesackerwände
« Antwort #9 am: 11. Nov 2018 - 23:27 Uhr »
Ja dann war ich der junge freundliche Mann :)

Ich erlaube mir anbei auch noch ein paar Eindrücke vom Gipfel zu ergänzen. Die Felsstufe zwischen Vor- und Hauptgipfel war mir zu luftig, bin dann unterhalb der Gipfelwand südseitig rübergequert und von der anderen Seite rauf, dort eher nur moderat ausgesetzt und zuletzt Geherei im T4er-Bereich.