...nein, das sind keine zwei Kühe, sondern meine vorgestrige Feierabendtour
. Es ging über Ofterschwanger- (1406 m), Sigigswanger- (1527 m) und Rangiswanger Horn (1616 m) zum Weiherkopf (1665 m), weiter zum Bolsterlanger Horn (1586 m) und auf den Großen Ochsenkopf (1662 m).
Route: Gunzesried Säge/Ostertalparkplatz - Fahrengehrenalpe - Ofterschwanger Horn - Fahrengehrenalpe - Nordflanke - Sigiswanger Horn - Südrücken - Ostflanke - Rangiswanger Horn - Weiherkopf - Südostrücken - Bergstation Hörnerbahn - Bolsterlanger Horn - Ostrücken - Großer Ochsenkopf - Ostmulde - Oberalpe - Holzschlagalpe - Parplatz
Ausgangspunkt ist der Parkplatz (996 m, gestaffelte Parkpreise 0-24h) im Ostertal bei Gunzesried-Säge. Man geht die Ostertalweg-Straße ein Stück zurück, vorbei am Privatparkplatz der Angerhütte und über die Angerbach-Brücke. Direkt danach zweigt der gut ausgebaute Wanderweg am Wegweiser rechts zum Ofterschwanger Horn ab. In der Kompasskarte ist ein Wanderweg direkt zur Fahnengehrenalpe eingezeichnet, dieser wäre mir aber nicht aufgefallen, im BayernAtlas ist die vorgefundene Wegführung realistisch drin. Nachdem es zunächst neben dem Angerbach recht stramm hochgeht knickt der Weg bald in eine recht flache, nordöstliche Querung ab. Nach zwei Kehren im Wald gelangt man bald auf eine Forststraße die auf den westlichen Nordrücken des
Ofterschwanger Horns führt, man sieht von hier die Bergstation der Ofterschwanger Horn-Bahn. Nun wird das Ofterschwanger Horn auf der Westseite umrundet, zunächst auf einem Wanderweg, dann auf einem Forstweg zum Sattel (1329 m) vor der Fahnengehrenalpe. Jetzt in Kürze über den Südrücken zum Kreuz (1393 m) und etwas weiter zum eigentlichen Gipfel.
Im Auf- und Abstieg kann man dann instruktive Blicke auf die Nordflanke des
Sigiswanger Horns werfen. Man geht noch vorbei an der Fahnengehrenalpe, am besten danach rechts vom Weg ab auf einem Viehpfad zum Wald queren und am Waldrand die erste Geländestufe erklimmen. Danach am Rücken und Waldrand orientiert weiter aufsteigen, die weglose Flanke ist durchzogen von Kuhpfaden die sich geschickt und angenehm verbinden lassen. Oben raus wird das Gelände steiler und führt dann in den Wald hinein. Hier durch etwas Totholz, evtl. finden sich Trittspuren. Hier oben gibts Stacheldrahtzäune, eine Überwindung ist kurz vor dem Gipfel über einen morschen Baumstamm gut möglich.
Auf der anderen Seite den lichten Südrücken hinab bis man auf einen aufgelassenen Wildzaun trifft. Er ist im weiteren Verlauf abmontiert, die Pfähle stecken noch im Boden, entlang schlängelt sich ein passabler Pfad, allerdings immer wieder überwuchert oder mit Totholz blockiert. Immer weiter dem Rücken folgend trifft man wieder auf freie Weideflächen, hier entweder in Kürze zum Panoramaweg oder dem Rücken weiter entlang des Weidezauns folgen, bis man automatisch und mit am wenigsten Höhenverlust auf den Panoramaweg trifft. Dann dem Wegweiser nach rechts folgen und über die feuchte Ostflanke aufsteigen, oben dann kurz auf dem Nordrücken zum bekreuzten Gipfel des
Rangiswanger Horns.
Der weitere Verlauf der Tour orientiert sich am Verbindungsgrat zwischen Rangiswanger Horn und
Weiherkopf. Zunächst über den Südrücken hinab vom Rangiswanger Horn in den tiefsten Sattel (1560 m). Nun entweder auf schmalem Pfad direkt am Grat aufsteigen, was unangenehm glitschig ist, oder östlich um den Grataufschwung auf gutem Weg herum. Danach auf breitem Wanderweg vor den Gipfelaufschwung des Weiherkopfs flanieren, dort in Kürze steil hinauf zum Gipfel mit Kreuz.
Der Abstieg vom Weiherkopf entweder direkt auf altem Weg oder kurz dem Weg Richtung Gr. Ochsenkopf folgen und dann auf breitem Weg links hinab. Bald mündet hierhin auch der alte Weg ein. Nun steil hinab, immer das Ziel vor Augen:
Bolsterlanger Horn und davor die Bergstation. Hinter der Bergstation auf dem
Sinnesweg in Kürze zum Kreuz mit Gipfelbuch, der höchste Punkt befindet sich etwas westlich.
Zurück auf gleichem Weg und der Straße Richtung Berghaus Schwaben folgen. Entweder dort hin und von dort in Kürze auf den Ostrücken des
Großen Ochsenkopf. Eine Variante wäre, der Straße nur kurz zu folgen, bis sie deutlich abwärts führt. Nun auf der linken Seite eine Bank und rechts deutliche Pfadspuren in die freie Südflanke unter dem Verbindungsgrat Weiherkopf-Ochsenkopf. Diesen Spuren aber nur kurz folgen, sie stellen eine parallele Variante der Straße zum Berghaus Schwaben dar. Stattdessen peilt man die Grathöhe an und quert die Flanke auf passablen Weidepfaden aufwärts. Ziel wäre eine Lücke in einer die Flanke hinabziehenden Tannenreihe, von dort auf Pfadspuren bequem zum Grat. Ab hier dann wieder Wanderweg zum bis zum Großen Ochsenkopf mit Kreuz und Gipfelbuch.
Oben zeigt sich dann auch der Schwachpunkt dieser Runde als Feierabendtour: Es gibt keinen schnellen Weg hinab ins Ostertal bzw. zu Oberalpe. Wer genügend Zeit hat geht entweder zurück bis vors Rangiswanger Horn und von dort auf dem Weg hinab oder überschreitet den Ochsenkopf zur Printschenhütte und nimmt eine der dort aufkommenden Möglichkeiten zurückzukehren. Bei mir wars aber inzwischen Dunkel geworden, mit dem allerletzten Tageslicht hatte ich den Gipfel erreicht. Also keine Lust mehr auf lange Wanderungen. In der Kompasskarte ist noch ein unmarkierter Pfad eingetragen der über die Ostmulde ähnlich der
Skitouren-Wegführung zur
Oberalpe hinab führen soll. Den Einstieg in diesen Pfad bildet ein Durchlass im Weidezaun nahe der Kreuzung zwischen Kammweg und dem Weg vom Berghaus Schwaben. Danach konnte ich dem Weg noch etwas abwärts folgen, er verlor sich für mich aber in der Dunkelheit und zwischen diversen matischigen Kuhpfaden. Ich schlug mich also weglos die Flanke hinab durch, die Richtung hatte ich glücklicherweise vom Winter im Kopf. Allerdings war nach dem Regen des Vortags im Prinzip die ganze Flanke am Schwimmen. Unten an der Oberalpe dann dem Weg Richtung Holzschlagalpe folgen, zunächst Wanderweg über diverse Bachläufe hinweg, dann alter, breiter Älplerweg und später Forstweg. Ab der
Holzschlagalpe auch asphaltiert.
Unten dann noch mein erster Kontakt mit Grünröcken im Allgäu. Wie lange und von wo aus ich beobachtet wurde weiß ich nicht, als ich grade am Abstieg zur Straße war kam zufälligerweise ein Auto angefahren und hielt im Bereich der Einmündung Alpweg. Dort wurde ich dann ausgefragt und aufgeklärt, höflich aber bestimmt. Lustig war die Begründung für die "Kontrolle":
Es sind da ja auch manchmal schräge Vögel dabei. Verwunderlich nur, dass der große SUV amerikanischer Herkunft ein Ulmer Kennzeichen hatte...ich hätte ja auch Einheimisch sein können...jedenfalls will ich den Ulmer sehen, der sich gerne von Oberallgäuern in Ulm Vorschriften machen lässt
. Jedenfalls weiß ich nun und das beruhigt mich, dass man meine Strinlampe ein paar Meter weit sehen kann
.
Fazit: Schöne Kammwanderung in bewaldetem Gebiet, tolle Ausblicke vor allem über das Illertal hinweg zu allem was Rang und Namen im Allgäu hat. Allerdings gilt es zu beachten, dass die Hörnergruppe ziemlich reich an Quellungen ist, was die Angelegenheit feucht gestaltet. Wem das nicht zusagt, dem sei eine längere Trockenperiode angeraten. Zur jetztigen Jahreszeit ist mir der üppige und artenreiche Pilzbewuchs aufgefallen.
Anbei die üblichen Impressionen.