Tourenbericht vom Hochvogel, bestiegen letzten Mittwoch, 04.08.10, als Petrus für einen Tag ein Einsehen hatte. Also um 07:00 los von Wertach (unser derzeitiges Feriendomizil
, nach Hinterhornbach. Richtig, geplant war die Tour über den Bäumenheimer Weg. Mit meiner Frau Petra zunächst mal gemütlich aufgestiegen, bis kurz vor die Schwabegghütte. Dann zog ich, wie wir das öfters machen, so langsam alleine mit etwas mehr Tempo weiter. Hoch bis zur Mute, das Geröllfeld links rüber und weiter zum Einstieg in's Gemäuer. Bis jetzt bin ich fast alleine unterwegs, nur 2 Belgiern begegne ich unterwegs, lustige Leute und schon in respektvollem Alter für so ne Tour. "Ich Belgien, du Deutschland?" "Ha jo", sag ich, "aber pack die Stöcke jetzt besser weg, die stören hier nur"
Weiter geht's bei bestem Wetter, sonnig, aber nicht zu warm, angenehm kühles Lüftchen, ich würde sagen: Perfekt! Kannte den Bäumenheimer nur vom lesen, hat meine Erwartungen aber gut getroffen, hab's mir eher schwerer vorgestellt. Ab dem mittleren Teil dann meist über Fels, schottrige Trittspuren hat es nur mehrere im unteren Teil. Leichte Klettereien, Schwierigkeit lt. Führer 2- bzw A/B. An 2 Passagen sind Drahtseilsicherungen, hier ist es kurz leicht ausgesetzt. Macht aber riesen Spaß, allerdings bin ich froh, dass ich konditionell nicht schlecht drauf bin, das kann man hier schon brauchen, sind insgesamt rund 1450 m im Aufstieg. Grandios der Anblick von unten auf's Gipfelkreuz beim Ausstieg. Und dann steht man erst mal vor einem riesigen Spalt, den ein Blitzschlag hier hinterlassen hat - unvorstellbar, welche Gewalten hier am Werk waren. Laut Tafel am Kreuz muss das 2003 gewesen sein, da wurde es neu aufgestellt.
Es ist kurz nach 12, bis jetzt nur wenig Leute da, was sich aber in der nächsten Stunde ändern sollte. So ab 13:00 wird's langsam voll hier, da pilgern sie alle vom Luitpold-Haus hier hoch. Aber ich habe die letzte knappe Stunde voll genossen, der Fernblick ist genial. Ich überlege noch, ob ich über die Seite zum kalten Winkel und Fuchsensattel absteigen soll, wäre aber bis zum Treffpunkt mit Petra noch ein recht langer Weg, zieht sich ganz schön, wie das von hier oben aussieht. Langsam wird es auch wieder wolkiger von Westen her, also packte ich zusammen und machte mich an den Abstieg wieder über den Bäumenheimer. Auch abwärts geht das gut, man muss hier natürlich mit entsprechende Vorsicht zu Werke gehen. Beim Abstieg schaue ich immer wieder mal zur Schwabegghütte runter, ob ich Petra entdecken kann, aber negativ. Warum, sehe ich erst die lezten Meter nach dem Geröllfeld, sie ist noch bis zur Weggabelung auf der Mute aufgestiegen - da bisch platt!
Gemütlich steigen wir zusammen ab nach Hinterhornbach, immer das Wetter im Blick, das jetzt wohl keine Lust mehr hat, der Himmel wird immer dunkler. Aber wir kommen trocken runter, jedoch kaum im Auto, fängt es an zu tröpfeln. Wenn das kein Timing ist.
Insgesamt eine super Tour, sicher nichts für Einsteiger aber absolut lohnend für bergfeste Kameraden.
In diesem Sinne noch ein paar Bilder....