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alpin => Sommer/Herbst in den Bergen => Thema gestartet von: kalle am 11. Mär 2017 - 19:09 Uhr

Titel: von Wilhams auf den Hauchenberg
Beitrag von: kalle am 11. Mär 2017 - 19:09 Uhr
Der Hauchenberg gehört sicherlich zu den weniger anspruchsvollen Zielen im Forumsgebiet. Gerade jetzt im anbrechenden Frühjahr bietet er aber die Chance, ohne größeren Schneekontakt eine kleine Tour zu unternehmen. So war es auch heute mein vorrangiges Ziel, nicht viel vom Schnee unter die Füße zu bekommen.

Wilhams - Carl-Hirnbein-Weg - westlicher Anstieg über Gratweg - Räuberhöhle - Schwabenberg - Alpkönigblick - Schwabenberg - Bockerstein - Wilhams

In Wilhams, am westlichen Fuß des Hauchenbergs, gibt es Nahe des Gasthaus' Sonne einen kostenlosen Wanderparkplatz. Links der kleinen Kapelle beginnt ein Forstweg, der sich durch die steile Westflanke gegen Süden hinaufzieht. An einer Kehre mit Wegkreuz leitet ein Fußweg kurz hinab und gleich darauf in den Sattel, von welchem der steile Fußweg des sogenannten Gratweges gegen Norden abgeht. Gerade bei Nässe (es hat die letzten Tage ja ordentlich geregnet) verwandelt sich die Pfadspur teils in ein recht rutschiges Terrain.

Mit zunehmender Höhe legt sich der Grat immer weiter zurück und nach etwa einer dreiviertel Stunde erreicht man den Sattel, an welchem ein Wegweiser die Richtung des Standortes der "Räuberhöhle" anzeigt. Südlich der Geländekante bricht der grobe Nagelfluhfels in riesigen Brocken zu Tal ab. Einer dieser Nagelfluhbrocken neigt sich im steilen Wald sichtlich zur Seite und bildet an einen anderen Fels gelehnt eine natürliche Überdachung bzw. Höhle aus.

Die etwa 30 Höhenmeter wieder in den Sattel ansteigend, geht es danach am Bergrücken weiter gegen Osten. Freie, gegen Süden steil abfallende Wiesenflanken wechseln sich mit Wald ab. Kurzzeitig entsteht dabei ein direkt alpiner Eindruck, wenn es auf dem Steig durch einen Bergföhrenwald geht, welcher hier jedoch nicht sein natürliches Refugium genießt. Die kleinwüchsigen, knorrigen Bäume sind offensichtlich angepflanzt worden.



Wenig später erreicht man am Schwabenberg ein kleines Gipfelkreuz mit Bank. Ein vierbeiniger Bergfreund begrüßt mich dabei freundlich. Vom kleinen Gipfel kann man im Osten durch eine Lücke den Aussichtsturm auf der nächsten Bergkuppe entdecken. Über ein paar Schneeflecken ist dieser auch schnell erreicht. Der Turm des Alpkönigblickes bietet ringsum eine schöne Aussicht. Nach der informativen Rundschau können zahlreiche Bänke und Tische rund um den Turm für eine Rast genutzt werden. Wer es aber lieber ruhiger mag, geht wieder ein paar Schritte gegen Westen zurück und sucht sich auf dem flachen Bergrücken einen geeigneten Rastplatz. Im Sommer könnte man auch die knapp unterhalb der Gipfelkuppe gelegene Klingshütte ansteuern.

Nach der Pause führt mich mein Weg ein gutes Stück am Bergrücken gegen Westen zurück, um dann durch den Wald hinab den Bockerstein anzusteuern. Der Bockerstein ist auch wieder ein vom Grat gegen Süden abgebrochener Nagelfluhbrocken, dessen Dimensionen aber in der Tat verblüffen. Im Größenvergleich steckt er ein Einfamilienhaus wohl locker in die Tasche, im dichten Wald fällt dieser Riese aber aus dem Tal nicht ins Auge.

Über feuchte Wiesen weiter hinab zum Missener Ortsteil Berg. Weit ausholend passiert man die Häuser des Weilers und verlässt die Fahrstraße bei einer Quellfassung gegen Nordwesten hin zu einer kleinen Hofgruppe. An den Bauernhäusern vorüber steigt der Fahrweg nochmals an. An einer Bank erreicht man wieder jenen Sattel, von welchem bei Tourenbeginn der steile Gratweg abzweigte. Von dort über den bekannten Weg wieder hinab nach Wilhams und zum Parkplatz.

Fazit: logischerweise erwartet einen am Hauchenberg keine alpinistische Großtat, trotzdem stellt der langgezogene Bergrücken eine ideale Einstiegstour für den Frühling dar. Die Ausblicke gestalten sich dabei abwechslungsreich und die Tour kurzweilig.

Höhenunterschied: 375m
Anstiege gesamt: ca. 500m
Zeit: ca. 3,5 Stunden
Strecke: knapp 12km