Nach knapp einem Jahr konnte ich endlich wieder Hand an meine Eisgeräte legen und das herrliche Geräusch welches beim Aufeinandertreffen von Haue und Eis entsteht genießen. Wie ich es vermisst habe!!
Ziel letzten Sonntag war ein ca 35m hoher Wasserfall, der trotz der etwas milden Temperaturen der letzten Tage exzellentes Eis aufbieten konnte. Nach etwa 15 Minuten Zustieg durch ein nebelverhangenes Seitental befindet sich man schon am Fuß des Falls. Neben meiner Freundin und mir waren noch drei Locals vor Ort, die schon seit zwei bis drei Tagen dort gezeltet haben und ihre Klettertechnik verbessern wollten.
Der erste Aufstieg gestaltete sich noch etwas wacklig und dauerte eine halbe Ewigkeit, auch im Eissanduhren basteln war ich nicht mehr der Schnellste und so dauerte es fast 45 Minuten bis ich wieder unten war. Der zweite Aufstieg, mit nun bereits präparierten Abseilständen und deutlich mehr Selbstbewusstsein, ging wesentlich flotter voran und beim dritten mal flog ich quasi das Eis hinauf. Unten hatte sich schon eine Tourigruppe angesammelt die das Geschehen fleißig kommentierte und den Sinn/Unsinn dieser Tätigkeit versuchte zu erörtern. Die anderen Wasserfälle in der Gegend waren leider schon so weit zusammengeschmolzen, dass vernünftiges Sichern kaum möglich gewesen wäre, und so beließen wir es für diesen Tag bei diesem einen.
Zurück im versmogten Beijing (über 440µg/m3 Feinstaub PM2.5 an diesem Tag, Reutte hatte im Vergleich dazu 18µg/m3) haben wir uns dann noch ein Festessen mit Pekingente, und allem was dazu gehört, gegönnt.