Der traumhafte Spätsommer des Jahres 2015 wurde am 8. November genutzt, um eine gemütliche Mutter-Sohn-Tour am langen Bergkamm nördlich der Vils zu veranstalten. Über die
Manze (1135 m) ging es zum
Falkenstein (1270 m), weiter auf den
Einerkopf (1260 m) und den
Zwölferkopf (1287 m) überschreitend zum
Zirmgrat (1293 m). Nach dem Abstieg noch ein Abstecher auf den
Salober (1177 m) und den weg- und namenlosen
P.1135.
Wie in Kalles Beschreibung startet man am großen, kostenlosen Parkplatz der
Breitenbergbahn in
Pfronten (um 850 m). Über den Parkplatz nach Osten und an dessen Ende den Bahnübergang nutzend zur Vils-Brücke. Auf der anderen Flussseite dann nach links und den Uferweg bis zur nächsten Brücke. Hier gibt es diverse Schilder, man folgt in jedem Fall in Richtung Falkenstein. Kurz geht es noch die Straße zu einem Gasthaus hinauf, dann zweigt nach rechts der Steig zur Manze ab. Diesem lieblichen Waldweg folgt man streng nach Osten und gelangt so zum breiten, bewaldeten Gipfel der
Manze (1135 m), der Gipfel wird vom Wanderweg nicht berührt. In unveränderter Richtung gehts dann weiter in die Senke südlich vom Hotel Schlossanger. Dort gabelt sich der Weg und man hält sich rechts und gelangt so in die Südflanke unter dem Falkenstein. Man verliert einige Höhenmeter, ehe man auf ca. 1000 Meter auf den von Kalle beschriebenen Direktanstieg trifft. Mit kurzen Abstechern zur Grotte und ins kleine Burgmuseum unter der Hotelterrasse erreicht man dann den Hotelvorplatz, von dem aus es in Kürze hinauf zur Ruine auf dem
Falkenstein (1270 m) geht. Hierfür ist laut Beschilderung Bergerfahrung und Ausrüstung nötig
. Von der Ruine hat man einen tollen, freien Rundblick.
Am Hotel geht es dann auf der Zufahrtsstraße hinab, bis man nach rechts einen Wanderweg nutzen kann, der in den
Luimentalsattel führt. Dort zweigt der Wanderweg zum Zirmgrat ab. Man könnte nun auf den weglosen Westrücken zum Einerkopfs steigen. Wir folgten dem Wanderweg noch etwas bis ungefähr in Gipfelfalllinie um so etwas weniger weglosen Anstieg zu haben. Die steilen Flankenabschnitte umgingen wir nach rechts und gelangten so auf den obersten Westgrat und in Kürze zum
Einerkopf-Gipfel (1260 m). Der steile Abstieg in den Sattel vor dem Zwölferkopf gelingt auf Wegspuren ganz gut. Vom Sattel sind es nur wenige Meter zum Wanderweg, weshalb sich hier an einer Bank erstaunlich viele Menschen aufhalten. Durchschreitet man den Einschnitt aber zügig und folgt den Wegspuren aufwärts ist man schnell wieder alleine. Der Westrücken steilt sich kurz auf, es ist sogar ein Drahtseil angebracht. Oben dann in gemächlicher Steigung durch lichten Wald auf den Gipfel des
Zwölferkopfs (1287 m), der erstaunlicherweise im gesamten Kamm den am wenigsten ausgeprägten Charakter hat und nur eine untergeordnete Eigenständigkeit besitzt. Hier verteilen sich dann auch ein paar Berggänger zur sonnigen Pause ohne sich gegenseitig zu stören. Ohne großen Zwischenabstieg geht es schnell auf den höchsten Punkt des Kamms, dem Gipfel des
Zirmgrats (1293 m). Hier versammeln sich dann auch wieder mehr Menschen, weshalb sich ein Verweilen nicht so recht lohnen will.
Also weiter und jetzt hinab zur Saloberalpe. Wie von Kalle beschrieben geht es im Wald runter, an einer ersten Kreuzung behält man die Richtung bei, an der nächsten Kreuzung geht es zum "Drei-Seen-Blick-Rundweg". Dort setzt auch der
Nordwestrücken des
Salobers (1177 mm) an. Im Aufstieg ging ich mehr in der Flanke, der Abstieg entlang des Weidezauns in der Grenzgasse war angenehmer. Dieser weglose Abstecher ist in gutmütigem Gelände nur mäßig anspruchsvoll.
An der Saloberalpe dann in Richtung Ruine Vilsegg/Vilstal absteigen. Dieser Wanderweg führt nach kurzer Zeit in die Senke zwischen den namenlosen Punkten P.1120 und
P.1135. Letzterer besitzt einen eigenständigen Charakter, weshalb ihm pflichtgemäß ein Besuch über den teils dicht bewaldeten, weglosen Ostrücken abgestattet wurde. Anschließend zurück auf dem Wanderweg ins Vilstal mit Abzweigmöglichkeiten zur Ruine Vilsegg und eine weiteren Mariengrotte (Zirmengrotte). Zum Abschluss folgt der Rück-Hatsch nach Pfronten auf dem Wirtschaftsweg nördlich der Vils, landschaftlich schön, zur späten Jahreszeit am Nachmittag jedoch bald im Schatten. Beim Grenzübertritt wartet dann noch die kleine Kapelle
Zum guten Hirten.
Fazit: Landschaftlich eine tolle Runde (ca. 850 Höhenmeter, 13 Kilometer) in teils überlaufenem Gebiet, die dem findigen Berggänger aber auch einige ruhige Ausweichmöglichkeiten bietet. Die geringe Höhe macht den Zirmgrat zu einem guten Ausweichziel (sei es jahreszeitlich- oder anspruchsbedingt).