Liebe Berg- und Kletterfreunde,
mein langjähriger Freund Andreas, der mir auf so vielen Touren durch die Berge immer zuverlässig zur Seite stand, hat so im Lauf der letzten Jahre alle Berg- und Felsaktivitäten eingestellt. Bevor jetzt der Spruch „Die Hochzeitskutsche ist des Bergsteigers Leichenwagen“ kommt: Andreas hat nicht geheiratet (was bekanntlich DER Standardgrund zum Einstellen des Kletterns ist) – ich vermute einfach, dass er es nicht erträgt, den leistungsmäßigen Zenit mit ca. 33 Jahren hinter sich gelassen zu haben. Er ist jetzt 40.
Dabei ist die allgemeine Fitness durchaus noch vorhanden – letzten April wunderte ich mich jedenfalls darüber, dass er nicht aufgegangen ist wie eine Dampfnudel und am Battert noch so einiges hoch kam (viel abgebaut hat er trotz nahezu vollständiger Sportabstinenz (sieht man von unregelmäßigen Joggingrunden im Stadtpark mal ab) jeden Falls nicht). Sein Gemüt hat aber übel gelitten, und das schmerzt mich bei jemandem, der mir so nahe steht, mehr als ein abhanden gekommener Seilgefährte.
Der „Gipfel“ war dann, dass er mir vorletzte Weihnachten ein Buch mit einer so genannten „Primärtherapie“ geschenkt hat. Als ich dann zu Lesen anfangen wollte, erfuhr ich, dass er im Sommer zuvor drei Wochen lang gemeinsam mit einer Gruppe von Jüngern des Begründers dieser „Primärtherapie“ auf einem Camp war, auf dem es wohl sehr esoterisch zuging. Ich könnte es nicht ertragen, wenn er in die Fänge irgendeiner Sekte geriete.
Ich möchte gerne, dass er wieder einsteigt. Vielleicht geht es ihm dann wieder besser.
Kann mir jemand ein gutes Buch empfehlen? Schöne Bilder vom Berg hat er genug, gesehen auch eine ganze Menge, so dass ein noch so gut gemachter Bildband ihn vermutlich nicht reizen dürfte. Ich würde ihm so gern helfen und weiß jetzt wirklich keinen Rat. Könnt Ihr mir helfen?
Vielen Dank im Voraus!