Ich bekenne mich mal öffentlich zu den Trotz-Corona-Berggehern, eigentlich sogar zu den Gerade-Wegen-Corona-Berggehern. Bisher habe ich mich dabei an die gesetzlichen Bestimmungen innerhalb von Deutschland gehalten.
Das Berggehen tut mir selber gut, aber auch meinen Mitmenschen, der Familie und damit der gesamten Gesellschaft. Aus verschiedenen Gründen: Es verbessert das körperliche und geistige Wohlbefinden, stärkt die Fitness und das Immunsystem und wirkt sich dadurch auch positiv auf mein Sozialleben und Krankheitsresistenz aus.
Meine Bergtouren während der Coronakrise waren sehr gut durchdacht, gut geplant, defensiv, mit äußerst geringem Risiko (wahrscheinlich kleiner als zu Hause). Im sehr unwahrscheinlichen Notfall würde ich die Bergwacht nicht anrufen, daher sehe ich den oftmals getätigten Vorwurf des "Egoismus" nicht gegeben.
"Egoismus" ist oft ein recht negativ behaftetes Wort. Dabei finde ich, dass ein gesunder Egoismus für jeden Menschen wichtig ist, denn jeder muss sich immer zu einem gewissen Anteil selber um sein psychisches und körperliches Wohlergehen sorgen. Das kann dem einzelnen Menschen gar niemand dauerhaft abnehmen. Und für mich führt dabei eben ein guter und sinnvoller Weg über die freie Natur und die Berge.
Außerdem frage ich mich schon zusätzlich, ob es bei dem aktuellen "Shutdown" einzig und allein nur um das Wohlergehen und den Schutz der Gesundheit von Menschen geht oder ob es nicht auch dazu missbraucht werden könnte, entscheidende Dinge in der aktuellen, gewohnten Weltordnung mehr oder weniger gezielt zu verändern.