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alpin => Hütten und Almen => Thema gestartet von: Kauk am 28. Aug 2017 - 17:09 Uhr

Titel: Buchung von Hütten mit Huetten-Holiday.de
Beitrag von: Kauk am 28. Aug 2017 - 17:09 Uhr
Leider obligatorisch bei inzwischen vielen Berghütten im Allgäu (Edmund-Probst-Haus, Kemptner Hütte, Prinz-Luitpold-Haus, Rappenseehütte, Schwarzwasserhütte, Waltenberger Haus) zur Zimmerbuchung, deshalb auch nicht zu umgehen, wenn man reservieren will.

Der Ansatz ist löblich, diesen hätte ich aber bspw. vom Deutschen Alpenverein erwartet, nämlich ein Buchungssystem einzuführen, mit dem Hütten und Gäste einen Überblick über die Buchungslage erhalten und buchen können.

Service: Mangelhaft bzw. nicht vorhanden. Nach der Buchung und Bezahlung erhält man die Nachricht, dass der Wertgutschein innerhalb von 12 Stunden zugestellt wird. Als ich nach 72 Stunden auf der Hütte war, hatte ich ihn immer noch nicht. Nachfrage per Email wurde nicht beantwortet. (Beim Hüttenwirt war "bezahlt" vermerkt, deshalb ohne Wertgutschein akzeptiert)

Kosten: Pro Buchung wird eine Anzahlung von 10€ pro Person und Nacht fällig, soweit so gut (Auch Hütten sind Beherbergungsbetriebe, wo würde man sonst noch eine Nacht ohne Anzahlung bekommen...). Allerdings fällt bei jeder Buchung für jede Person und jede Nacht eine Gebühr von 12,5% an, die das Portal einstreicht. Ich weiß nicht, ob der Wirt ebenfalls eine Gebühr bezahlt. Jedenfalls fühle ich mich als Kunde dabei übervorteilt, wenn ich für das Buchungs-Monopol auch noch bezahlen muss!

Bezahlung: Dubios...man bezahlt einen "Payment Service Provider" für "Unternehmenslösungen zur automatisierten und ganzheitlichen Abwicklung aller Zahlungsprozesse im E-Commerce" mit den gängigen Zahlungsmitteln im Online-Verkehr, von dort bekommt Huetten-Holiday das Geld und von dort geht es zum Hüttenwirt. Damit sind zwei Kostenfaktoren zwischengeschalten, soviel zu den 12,5% Gebühr.

Konsequenz für mich: Eine Hütte werde ich nicht mehr in der Hauptsaison besuchen, dann sollte auf den meisten Hütten Platz genug sein und ich bin nicht auf die Buchung angewiesen. Und selbst in der Hauptsaison müsste es laut Hütten-Satzung des DAlpenVereins noch 10% unreservierte Schlafplätze geben, die nicht im Voraus reserviert werden können. Wenn allerdings nun einige die Buchung umgehen wollen, könnten die 10% schnell eng werden.
Titel: Re: Buchung von Hütten mit Huetten-Holiday.de
Beitrag von: Odorf am 28. Aug 2017 - 20:15 Uhr
Genau aus diesem Grund reserviere ich auf diesen Hütten nicht mehr.  :down:

Schade eigentlich, aber kurzfristig kann man wohl in der Oberstdorfer Ecke keine Touren mehr mit Hüttenübernachtung machen... Dann gibt’s halt einfach wieder längere Tagestouren oder man weicht komplett auf die Nebensaison ins Winterlager aus. Aber ins Winterlager am besten auch nur bei schlechtem Wetter unter der Woche, sonst muss man auch hier früh dran sein wenn man einen Schlafplatz will!   :no(

Bin mal gespannt wann ich über dieses Portal auch das Winterlager reservieren kann/muss!!  :ohmann:

Titel: Re: Buchung von Hütten mit Huetten-Holiday.de
Beitrag von: Bergfex33 am 28. Aug 2017 - 23:30 Uhr
Daß man jetzt eine Vorauszahlung machen muß für eine Hüttenbuchung finde ich sehr gut, das war schon lange mehr als fällig. :-L)
Nur ist die Frage, wie es sich mit dem Portal verhält.
Z.Bsp. Booking com berechnet dem Vermieter eine Provision und der Kunde zahlt da nichts.
Bei FeWo-Direkt dagegen, zahlt der Vermieter eine Jahrespauschale, die nicht gerade billig ist um in diesem Portal, Zimmer, FeWo, Ferienhaus anzubieten, der Kunde muß dann bei Onlinebuchung nochmal eine Servicegebühr von ca. 10% an das Portal bezahlen. Was ich für Abzocke halte.
Darum wär es interessant zu wissen, wer da alles bezahlt. Hütte und Bergsteiger? Nur Bergsteiger na das wär jetzt ok, denn von irgend jemand muß die Leistung ja bezahlt werden. Obwohl man eigentlich die Kosten der Hütte zuordnen sollte, denn die profitiert ja schließlich von der Übernachtung.
Titel: Re: Buchung von Hütten mit Huetten-Holiday.de
Beitrag von: Kauk am 29. Aug 2017 - 00:27 Uhr
Daß man jetzt eine Vorauszahlung machen muß für eine Hüttenbuchung finde ich sehr gut, das war schon lange mehr als fällig. :-L)
Nur ist die Frage, wie es sich mit dem Portal verhält.
Z.Bsp. Booking com berechnet dem Vermieter eine Provision und der Kunde zahlt da nichts.
Bei FeWo-Direkt dagegen, zahlt der Vermieter eine Jahrespauschale, die nicht gerade billig ist um in diesem Portal, Zimmer, FeWo, Ferienhaus anzubieten, der Kunde muß dann bei Onlinebuchung nochmal eine Servicegebühr von ca. 10% an das Portal bezahlen. Was ich für Abzocke halte.
Darum wär es interessant zu wissen, wer da alles bezahlt. Hütte und Bergsteiger? Nur Bergsteiger na das wär jetzt ok, denn von irgend jemand muß die Leistung ja bezahlt werden. Obwohl man eigentlich die Kosten der Hütte zuordnen sollte, denn die profitiert ja schließlich von der Übernachtung.

Vorauszahlung ist völlig ok, allerdings befürchte ich, dass hier wenig Kulanz zu erwarten sein wird. Es ist halt doch was anderes ob man bis zum Hotelparkplatz fahren kann oder bspw. mit Kindern in einem Wettersturz in alpinen Regionen unterwegs ist. Da wird man gespannt sein dürfen wie die Erfahrungen sind.

Die von dir genannten Portale sind halt eine Möglichkeit etwas zu buchen, aber auch die Buchung anzubieten. Anbieter und Kunde haben die Wahl ob sie sich auf die Bedingungen einlassen. Huetten-Holiday dagegen ist alternativlos und hat damit ein meiner Meinung nach unschönes Monopol. Ich kann nicht mal eben mit der Hütte direkt eine Reservierung machen oder mir ein preiswerteres Portal suchen, bei dem mir die Bedingungen besser gefallen.

Es wäre zumindest nur fair wenn die Hütte auch etwas zahlt, denn mit dem System muss der Wirt nur noch eine Liste ausdrucken und weiß wer kommt. Das nimmt ihm schon viel Arbeit ab, das System kann glaub sogar auch die Plätze verteilen...

Meine Lösung: Der Hauptverein entwickelt ein solches System, mit unseren Beiträgen kann locker ein ITler beschäftigt werden um das System zu managen und die Buchung ist für Mitglieder kostenlos und von den Übernachtungen der Nicht-Mitglieder wird eine Gebühr in Höhe der nötigen Betriebskosten abgeführt. Vorauszahlung für alle.
Titel: Re: Buchung von Hütten mit Huetten-Holiday.de
Beitrag von: kalle am 29. Aug 2017 - 00:33 Uhr
Eine Vorauszahlung finde ich auch wünschenswert. Bei den Beherbergungsbetrieben im Tal ist das ja schon lange üblich, warum soll es dann nicht auch auf Hütten gelten. Dem Hüttenwirt sollte auch eine Absicherung in gewissem Maße zugestanden werden.

Der fehlende oder auch mangelhafte Service von Seiten des Portals ist natürlich ein NoGo. Gerade beim Buchen auf einer Hütte, wo ich im Nachhinein keine Möglichkeit mehr habe Dinge abzuklären, muss die Abwicklung schon im Vorfeld passen.

Möglicherweise hat Huetten-Holiday.de da noch seine Hausaufgaben zu machen, vielleicht war es auch nur ein technischer Fehler. Trotzdem ärgerlich.

Darum wär es interessant zu wissen, wer da alles bezahlt. Hütte und Bergsteiger? Nur Bergsteiger na das wär jetzt ok, denn von irgend jemand muß die Leistung ja bezahlt werden. Obwohl man eigentlich die Kosten der Hütte zuordnen sollte, denn die profitiert ja schließlich von der Übernachtung.

Da ist die Rechnung m.E. einfach. Am Ende zahlt es auf jeden Fall der Bergsteiger (Kunde), das wird halt irgendwo draufgeschlagen.
Titel: Re: Buchung von Hütten mit Huetten-Holiday.de
Beitrag von: Kristian am 30. Aug 2017 - 16:05 Uhr
Zunächst mal rückblickend die Frage, warum es Alpenvereinshütten gibt und welchen Zweck sie erfüllen.

Die sind als Schutzhütten für Bergsteiger gebaut worden und dass sollen sie auch bleiben. Das muss nicht zwingend heißen, dass dort ein Zustand, wie vor 100 Jahren herrschen muss.

Von der Zweckbestimmung her, sollte eine Hütte bzw. dessen Bewirtschaftung in erster Linie eine Dienstleistung am Bergsteiger sein. In der Praxis sieht es auf vielen Allgäuer und Lechtaler Hütten so aus, dass diese meist schon von Bergschulen und ihrer dilettantischen Kundschaft belegt sind. Oft nicht mal Alpenvereinsmitglieder. Auf dem E5 dem Bergführer nachdackeln, der Hütte, Rucksacktransport, Taxi in die Täler organisiert hat, dass hat mit Bergsteigen nichts zu tun.

Wer auf der Kemptner, oder Memminger Hütte übernachet, vielleicht früh los möchte, genau dann erscheint, wenn die Verhältnisse für Krottenspitzen- oder Parseier-Nordgrat passen, ist oft Gast zweiter Klasse.

Bergsteigen verlangt vor allem Kopfarbeit. Das heißt sich anpassen an die Natur und genau dann zu gehen, wenn Wetter und Verhältnisse zur Tour passen. Das kann auch heißen spontan absagen und umplanen. Trotzdem kommen wenn es nicht passt, weil lange zuvor reserviert wurde, ist der erste Schritt zum Unfall.

Ein Buchungsportal, dass  telefonisch nur über eine teure Mehrwertnummer zu erreichen ist, ein Hüttenwirt, der aus seiner Nummer ein Staatsgeheimnis macht und sich um die Hütte herum kaum auskennt, dass sind Fehlentwicklungen, denen gegenzusteuern ist.

Wenn man z.B. auf der "Steinbocktour"  unterwegs wegen Wetter und Verhältnissen (sommerlicher Neuschneefall) die geplante Route ändern muss, so ist ein Internetzugang und ggf. W-Lan auf der Hütte nötig und oder die Möglichkeit, dass man dort den Akku lädt. Oder eine öffentliche Telefon-Nr. der Hütte. 
Zudem: Wichtig ist auch die Information über die aktuellen Verhältnisse für die Entscheidung ob man eine Tour durchführen kann oder nicht. Schaut euch mal die Webseiten der Allgäuer Hütten an. Service am Bergsteiger: Fehlanzeigen.

Übringens: Jedes Alpenvereinsmitglied erhält eine Einladung zur Jahreshauptversammlung und kann dort Anträge stellen, über die dann abgestimmt werden muss. Da bei der außerordentlichen HV zum Bau oder Nicht-Bau des Waltenberger Haus nur rund 90 von 10.000 Mitgliedern anwesend waren, sollte es kein Problem sein, den Unsinn mit Hüttenholyday auf der nächsten HV durch Antrag und Abstimmung zu beenden.

Natürlich braucht auch ein Wirt Planungssicherheit. Mit Spaghetti und Fertigsoße muss er keine Waren vorhalten, die dann verderben. Beim Salat für das 3-Gänge Menü für die All-inklusiv Komfort-Runde  der Bergschule XY schon.

Beispiel Oberreintalhütte: Es gibt keine Reservierung, wer kommt der kommt. Essen muss man selbst mitbringen, dass von Wirt gegen eine Gebühr zubereitet wird. Kein Wareneinsatz, keine Kapitalbindung.

Beispiel Pelvouxhütte: Es gibt einen Bereich zum selbst kochen, was auch gemacht wird. Halbpension ist ebenfalls erhältlich und auch recht gut. Wirt kennt sich aus, spricht auch englisch und gibt gute Tipps zu den Touren.

Beides klappt hervorragend, ohne Hüttenholyday

Titel: Re: Buchung von Hütten mit Huetten-Holiday.de
Beitrag von: Lampi am 31. Aug 2017 - 09:14 Uhr
Dem ist einklich nichz hinzuzufügen.
Titel: Re: Buchung von Hütten mit Huetten-Holiday.de
Beitrag von: janky am 07. Sep 2017 - 13:21 Uhr
Hüttenholiday ist ein privater Anbieter....

Die Alpenvereine arbeiten mit Alpsonline zusammen....

LG vom Tal

Janky