Beurteilung der Lawinengefahr -----> 24.2. 2009 - 12 uhr Mittags !!!!
Entgegen der Annahme von heute früh, als von einem möglichen Rückgang der Lawinengefahr ab den Nachmittagsstunden aufgrund nachlassender Niederschläge ausgegangen wurde, muss die Lawinengefahr aufgrund der weiteren Schneefälle auch während des Nachmittags als groß eingestuft werden. Zudem ist die Gefahr auch in den südlicheren Regionen Nordtirols auf "groß" angestiegen. Wir rechnen mit dem vermehrten Abgang spontaner Lawinen. Einerseits betrifft dies sehr steile Hängen unterhalb etwa 2300m, vermehrt der Expositionen W über N bis O. Andererseits sind spontane Lawinen in den neuschneereichen Regionen auch aus extrem steilen, kammnahen Hängen v.a. oberhalb etwa 2000m, vermehrt der Expositionen NO über O bis SW, zu erwarten. Spontane Lawinen können durchwegs auch exponierte Verkehrswege erreichen! Für den Wintersportler herrschen in Nordtirol sehr ungünstige Verhältnisse. Unerfahrene Personen sollten unbedingt auf den gesicherten Pisten bleiben. Günstiger ist die Situation im südlichen Osttirol. Dort sind v.a. frische Triebschneeansammlungen in Kammnähe zu beachten.
Schneedeckenaufbau
Zahlreiche Schneedeckenuntersuchungen während der vergangenen Wochen haben ein recht klares Bild über den Schneedeckenaufbau entstehen lassen: Am kritischsten ist derzeit eine kantige, lockere Schicht anzusehen, die sich während der Schönwetterperiode bis zum 19.01. gebildet hat. Diese Schwachschicht stellt ein sehr zerbrechliches und somit störanfälliges Gefüge dar und kann durch die Zusatzbelastung des Neuschnees kollabieren. Besonders ausgeprägt ist diese Schicht im Sektor W über N bis O unterhalb etwa 2300m. Zudem ist eine weitere, dünne, kantige Schicht eingelagert, die sich ab dem 06.02. bis ca. 1400m in allen Hangrichtungen, in den Sektoren O über S bis W bis ca. 2200m, in sehr steilen Hängen des Sektors Süd bis ca. 2600m hinauf gebildet hat. Die Verbindung von Neu- und Altschnee ist durchwegs schlecht.
Tendenz
Morgen sind mit der angekündigten Erwärmung voraussichtlich viele spontane Lawinen zu erwarten.
[AUTOR:Patrick Nairz]