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Hoher Ifen, Naturjuwel, Wander- Kletter und Skitourenparadies  (gelesen 27308 mal)

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Im Westen der Allgäuer Alpen steht der ]http://de.wikipedia.org/wiki/Hoher_Ifen]Hohe Ifen, an der Grenze zum Bregenzer Wald mit dem Gottesackerplateau.
Zwei Länder, Bayern und Vorarlberg,  und vier Gemeinden besitzen einen Anteil an diesem Bergstock..
Weite flachen Karstflächen  und die senkrechten langgezogenen Wandfluchten prägen das Landschaftsbild.
Dank geologischer Besonderheiten hat sich hier, in einem der niederschlagsreichsten Regionen der Alpen eine für die Gegend untypische Trockenvegetation angesiedelt, dicht daneben findet man wieder die typische Pflanzenwelt  des niederschlagsreichen Alpennordrand.
Zahlreiche Höhlensysteme durchziehen den porösen Schrattenkalk, darunter das Hölloch, Deutschlands zweitlängste Höhle
An der  Nordostseite des Berges befindet sich ein Pistenskigebiet, dass bisher ohne
Kunstschnee ausgekommen ist  und somit weitgehend im Einklang mit der Natur betrieben wurde.

Wanderer schätzen die einzigartige Karstlandschaft, Tourenskifahrer finden an diesem Bergstock sowohl leichte Modetouren, einsame Geheimtipps, berauschende Steilabfahrten und die Kletterer schätzen den festen Fels seiner Südwände.
Zusammen mit dem Bärenköpfle stellt der Ifen eines der besten Sportklettergebiete des Alpenraumes dar.  


« Letzte Änderung: 19. Jul 2011 - 19:53 Uhr von Free Ifen »
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Hoher Ifen, Bald nur noch mit Bergführer möglich?
« Antwort #1 am: 01. Jun 2011 - 20:14 Uhr »
Erst  die Kletterer, dann die Wanderer

Zuerst wurden die Kletterer vom Hohen Ifen weitgehend ausgesperrt.Nun besteht die Gefahr, dass die Wanderer die nächsten sind.
Als Ausgleich für den mit dem Bau der neuen Panoramabahn entstehenden Massentourismus, wurde  im Rahmen der Walser Raiffeisenholdingstammtische angeregt, dass man, um den Massentourismus einzuschränken Zugangsbeschränkungen einführen muß.
Ein Vorschlag lautet, dass man den Bereich der Bergstation der Ifenbahn nach oben nur noch in Begleitung eines Bergführers oder in einer geführten Gruppe betreten
darf.


Zitat
Zum Abschluss wurden einige interessante Ideen zu einem möglichen Sommerbetrieb eingebracht: Es müsse eine Kombination aus Wegekonzepten, Zutrittsbeschränkungen, Preisgestaltung und dem Einsatz von qualifizierten  Bergführern in der Planung berücksichtigt werden
Verlassen des Stationsbereiches nach oben nur unter bestimmten Voraussetzungen, z.B. nur mit Führer, nur mit Bergschuhen,


http://raiffeisenholdingstammtische.com/


Das ganze beinhaltet schon in sich einen Widerspruch.
Zum einen wird wieder und wieder beteuert,  dass man die einzigartige Natur am Hohen Ifen schützen wolle und dort keinen Massentourismus anstrebe.
Zum anderen wird genau diese Menschenmassen auf den Berg transportiert, die man dann mit einer Anzahl von Schildern und Verboten zu kanalisieren versucht.



Abschließend ein Zitat aus dem Artikel „ Das verlorene Paradies“ von W. Mayr
erschienen in der Zeitschrift Alpin in dem der Zweck der bisher bestehenden Wildruhezone in Frage gestellt wurde

Zitat
…..sich ein solches Sperrgebiet gut ins Gesamtkonzept des Kleinwalsertales einfügt: Harter und lauter Tourismus mit großem wirtschaftlichen Nutzen dort und eine Ruhezone hier, wo eben nichts zu holen ist

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« Letzte Änderung: 01. Jun 2011 - 20:23 Uhr von Free Ifen »
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« Letzte Änderung: 02. Jun 2011 - 22:36 Uhr von Free Ifen »
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Warum haben vernünftige Ideen zur  Modernisierung des Skigebietes Ifen keine Chance?

Es gibt Vorschläge, wie man das Skigebiet Ifen wesentlich schonender modernisieren könnte und mit den anderen Skigebieten im Kleinwalsertal verbinden könnte.
Zum Beispiel der Vorschlag des ÖAV Kleinwalsertal

http://www.alpenverein.at/kleinwalsertal/Home/TopNews/83000000_Ifenprojekt.php

Die angeblich zu als Zubringer Verbindungsbahn zum Walmedinger Horn  ist schon deshalb unsinnig, weil die Anlagen am Walmedinger Horn veraltet sind und die Bahn dorthin schon jetzt an die Kapazitätsgrenzen stößt.

Auch in der Allgäuer Zeitung  wird der Sinn der Verbindung über´s Walmedinger Horn angezweifelt.


http://www.all-in.de/nachrichten/allgaeu/immenstadt/Immenstadt-bau-bauprojekte-bahn-Studie-Neue-Ifenbahn-braucht-eine-zweite-Zubringerachse;art2763,968405



Warum aber beharrt die Bergbahn AG auf die eigentlich so unsinnige Verbindung übers Horn?


Um dies zu erklären muss man wissen wie  ein Skigebiet das  aus mehreren Liften mit verschiedenen Eigentümern  besteht ihre Einnahmen verteilen.

Man spricht hier von einer POOLVERRECHNUNG


Dabei wird jede Fahrt eines Skifahrers mit einem Lift gezählt. Je nach Länge und Bauart ist eine Fahrt mehr oder weniger wert. Die Liftgesellschaft, bei der mehr Leute durchs Drehkreuz laufen, bekommt als einen größeren Anteil am Preis einer Tages- Wochen- Saisonkarte.


Eine Bahn übers Walmedinger Horn mit einer langen, aufwendigen Bahn würde den Anteil am Kartenpreis zu Gunsten der Bergbahn AG verschieben. Mit einem Lift  von der Auenhütte zur Heubergmulde bekäme die Bergbahn nur einen kleinen Anteil  von den Skifahrern die von Mittelberg zum Ifen fahren, das Groß würden den Besitzern der Tallifte bei Hirschegg zukommen.

Aus diesem Grund wird die Bergbahn AG immer eine Verbindung vorschlagen, die ausschließlich über ihre Anlagen erfolgt..

Vernünftige, landschaftsschonende Lösungen haben daher keine Chance auf Umsetzung

« Letzte Änderung: 02. Jun 2011 - 22:56 Uhr von Free Ifen »
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Sind Einschränkungen des freien Betretungsrechtes überhaupt zulässig?
« Antwort #4 am: 05. Jun 2011 - 18:30 Uhr »
Sind Einschränkungen des freien Betretungsrechtes überhaupt zulässig?

Der Hohe Ifen ist ein Grenzberg. In Bayern wird das freie Betretungsrecht im § 141 (3) der Bayerischen Verfassung geregelt

Zitat
Der Genuß der Naturschönheiten und die Erholung in der freien Natur, insbesondere das Betreten von Wald und Bergweide, das Befahren der Gewässer und die Aneignung wildwachsender Waldfrüchte in ortsüblichem Umfang ist jedermann gestattet. 2 Dabei ist jedermann verpflichtet, mit Natur und Landschaft pfleglich umzugehen. 3 Staat und Gemeinde sind berechtigt und verpflichtet, der Allgemeinheit die Zugänge zu Bergen, Seen, Flüssen und sonstigen landschaftlichen Schönheiten freizuhalten und allenfalls durch Einschränkungen des Eigentumsrechtes freizumachen sowie Wanderwege und Erholungsparks anzulegen.


Einschränkungen sind nach Art. 33 des Bayerischen Naturschutzgesetzes möglich


Zitat
   Die untere oder höhere Naturschutzbehörde kann durch Rechtsverordnung oder Einzelanordnung die Erholung in Teilen der freien Natur im erforderlichen Umfang aus Gründen des Naturschutzes, zur Durchführung von landschaftspflegerischen Vorhaben, zur Regelung des Erholungsverkehrs oder aus anderen zwingenden Gründen des Gemeinwohls untersagen oder beschränken

In Österreich ist das freie Betretungsrecht in erster Linie durch das Forstgesetz garantiert.

Zitat
Schifahren im Wald sowie Tourengehen, Schilanglaufen, Schneeschuhwandern, Sportklettern ist von diesem Betretungsrecht umfasst, nicht aber Rodeln, Schibobfahren oder das Anlegen einer Loipe. Das Errichten neuer Sportkletterrouten mit Sicherungsmitteln, die die Struktur des Felsens nicht verändern (Normalhaken, Klemmkeile, Friends, Eisschrauben und Eishaken) fällt im Allgemeinen noch unter den Begriff des „Betretens“ des Waldes, soweit dies nicht für kommerzielle Zwecke geschieht. Gerade diesbezüglich gibt es in letzter Zeit in einigen Gebieten Österreichs starke Kontroversen und auch juristische Auseinandersetzungen. Im Bereich von Schiliften ist das Abfahren nur auf markierten Pisten oder Schirouten erlaubt (ca. 500 Meter rechts und links des Lifts). Im Bereich von Jungwäldern unter 3 Metern und in der Nähe von Wildeinständen ist das Schifahren verboten

Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Wegefreiheit

Durch Landesgesetzte, wie etwa dem Vorarlberger Jagdgesetz sind zeitlich und örtlich befristete Einschränkungen im freien Betretungsrecht zur Natur möglich.

Zitat
Vorarlberger Jagdgesetz § 31 bis 33 (Auszüge)
(2) Die Behörde kann Einstandsgebiete in Gegenden, in welchen das Wild in
besonderem Maße Störungen ausgesetzt ist, durch Verordnung als Wildruhezonen
festlegen, soweit dies erforderlich ist,
a) um waldgefährdende Wildschäden (§ 49 Abs. 4) zu verhindern, oder
b) den Lebensraum des Wildes zu erhalten; Letzteres gilt insbesondere für Standorte
von Wild, welches in Vorarlberg vom Aussterben bedroht und ganzjährig geschont
ist, soweit dies zur Erhaltung der Wildpopulation erforderlich ist.
(4) Wildruhezonen nach den Abs. 1 und 2 und Sperrgebiete nach Abs. 3 dürfen
von jagdfremden Personen nicht betreten werden


Es ist zu befürchten, dass die geplanten Erschließungen  zum Anlass genommen werden, weitere Einschränkungen zu verordnen.

Entsprechende Forderungen aus der Ecke der Jagdlobby wurden schon mehrfach geäußert. Begründung: Die mit dem Ausbau der Bergbahn steigenden Besuchermassen müssen in geordnete Bahnen gelenkt werden.

Schon jetzt finden die bestehenden Regeln im Ifengebiet nur teilweise Akzeptanz.

Einschränkungen, die nicht dem Naturschutz dienen, sondern nur der Jagdlobby, bzw. Einschränkungen, die als Ausgleich  für harte touristische Erschließungen verordnet wurden, sind abzulehen.
« Letzte Änderung: 05. Jun 2011 - 18:51 Uhr von Free Ifen »
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Naturschutz in Vorarlberg – Ein Sammelsurium von Filz und Lügen
« Antwort #5 am: 07. Jun 2011 - 00:11 Uhr »
Naturschutz in Vorarlberg – Ein Sammelsurium von Filz und Lügen

Gesperrte Kletterrouten,  Betretungsverbote, gesperrte Skitouren zum einen.
Harte touristische Erschließung, Heliskiing und störungsfreie Refugien für die Jägerschaft zum anderen.

Das sind die Zutaten für den Naturschutz in Vorarlberg.

Die Betretungsverbote an den Südwänden des Ifens wurde schon in der Zeitschrift
Alpin im Bericht „das verlorene Paradies“ unter anderem mit folgenden Worten kritisiert:


Zitat
…..sich ein solches Sperrgebiet gut ins Gesamtkonzept des Kleinwalsertales einfügt: Harter und lauter Tourismus mit großem wirtschaftlichen Nutzen dort und eine Ruhezone hier, wo eben nichts zu holen ist

Doch sind solche Widersprüche kennzeichnend für die gesamte Naturschutzpolitik in Vorarlberg.

Kein Wunder, wenn man die Akteure im Vorarlberger Naturschutzbeirat betrachtet.

http://www.naturschutzrat.at/2006/naturschutzrat.html

Zitat
Michael Manhart
geboren 1942, Studium Maschinenbau an der Technischen Hochschule Wien und der Technischen Universität Stuttgart. Geschäftsführer der Skilifte Lech seit 1984, seit 1999 Landesjägermeister von Vorarlberg.

http://oesterreich.orf.at/vorarlberg/stories/150440/

Zitat
"Widersprechende Interessen"
Grünen-Vorstandssprecher Johannes Rauch sagte, Manhart vertrete als Chef der Lecher Seilbahnen, Landesjägermeister und Mitglied des Naturschutzrates drei sich widersprechende Interessen.



http://vorarlberg.orf.at/stories/156381/


Zitat
"Tourengeher störender als Flüge"
Eine Beeinträchtigung Natur durch die Heliskiing-Flüge befürchtet Manhart nicht. Für die Tierwelt seien Hubschrauberflüge weit weniger störend als rücksichtslose Tourengeher.

Der Hubschrauber fliege hoch in einer Gegend, wo keine Tiere seien, so Manhart. Die Tourengeher hingegen würden direkt der durch den Wildlebensraum fahren, so Manhart. Er ist davon überzeugt, dass Tourengeher wesentlich mehr stören als die Hubschrauberflüge.

Es werde notwendig sein, Routen für Tourengeher einzuschränken und restriktiv zu kontrollieren, so Manhart.


Auch wenn Herr Manhart den Naturschutzbeirat inzwischen verlassen hat, wird klar, wo die Prioritäten bei der Ausweisung von Schutzgebieten und Ruhezonen in Vorarlberg liegen.


 Ein Projekte wie
http://www.respektiere-deine-grenzen.at/danke.htm
das auf den ersten Blick so sympathisch  und glaubhaft wirkt, muss vor diesem Hintergrund neu bewertet werden. Als glaubhaft kann es nicht mehr angesehen werden.

Die Situation am Hohen Ifen entspricht genau dem Geiste Manharts.
Begünstigung von Jagd und Seilbahnwirtschaft und Aussperrung der Bergsteiger.






Angesicht dieser Politik, darf die Frage gestellt werden, ob das Land Vorarlberg ein
Reiseziel für Bergsteiger, Wanderer, Naturfreunde, Kletterer und Skitourengeher ist


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« Letzte Änderung: 07. Jun 2011 - 00:22 Uhr von Free Ifen »
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Das Schweigen und die Zensur des Alpenvereins
« Antwort #6 am: 11. Jun 2011 - 20:37 Uhr »
Das Schweigen und die Zensur des Alpenvereins


Immer dann, wenn jemand in einem Ausschuss, in einem Arbeitskreis, mit einem Antrag oder sonst wie den Themenkomplex  „Ifen“ auf die Tagesordnung bringt, reagieren nicht nur Behördenvertreter und Jäger, sondern auch die Vertreter der Alpenvereine ablehnend, als wollten sie das Thema schnellst möglich abhaken, bzw.
ganz unter den Tisch kehren.  Dabei haben sich die Alpenvereine per Satzung verpflichtet sich für den freien Zugang zur Natur einzutreten.

Zu Beginn des Problems haben sich DAV und ÖAV intensiv  für den Erhalt der Kletterfelsen eingesetzt.

Siehe hier:

http://www.ig-klettern-allgaeu.de/regelungen/allgaeu_regelungen_klettern_1.html


Das waren schließlich die letzten Aktionen von Seiten der Alpenvereine.


Zitat
7 / 1996
Antrag des ÖAV auf Veränderung der Verordnung des jagdlichen Sperrgebietes auf den Passus „1.3. -30.11. / an allen Tagen Klettern
28.10.1996
Infoabend über Zeitler-Studie in Hirschegg
1996
Eskalation der Situation durch Zeitler, nachdem ihn einige Bergführer anlässlich einer Sitzung zur Verlegung der Mahdtal-Abfahrt u.a. nach der  sog. Kontrollgruppe, also dem fehlenden 3. Studienabschnitt fragen.
(Die Gemsenpopulation im Bereich der Ifen-Südwände wurde ein Jahr ohne Kletterbetrieb und ein Jahr mit der „Mittwoch-Sonntag Regelung“ evaluiert, nicht aber mit uneingeschränktem, selbstbestimmtem Klettern als Kontrollgruppe. Diese hatte schon M. Schwiersch bei der ersten Ifen-Sitzung in Hindelang kritisiert!)


Seit dem ist das Klettern am Bärenköpfle bei Strafandrohung verboten, für die Südwände existiert die unsägliche Mittwoch und Sonntag Regelung, die sich mit einem in weiten Teilen fragwürdigen Gutachten und einer, mit dem Vorarlberger Jagdgesetz kaum fachlich begründbaren Verordnung stützt.


Die zuständigen Jäger aus dem Kleinwalsertal  blocken seit dem jede Diskussion ab und sowohl DAV als auch ÖAV geben sich damit zufrieden.

Warum?


Wenn die beim Alpenverein üblichen „runden Tische mangels Gesprächbereitschaft der Beteiligten versagen, lässt man es einfach.

Gibt es keine andere Möglichkeiten, notfalls auch Druck auf die Entscheidungsträger auszuüben?


Natürlich wäre es möglich gewesen, die Felssperrungen in der alpinen Presse breitzutreten. In dieser Region, in der der Tourismus der Hauptwirtschaftsfaktor ist, wäre das ein durchaus wirksames Druckmittel gewesen.
Inzwischen hat sich das Sportklettern zu einem Breitensport entwickelt und wird im Nachbarland Tirol stark gefördert.
Auch im Panorama, der DAV Zeitung hätte man das Thema breittreten können und auf die alternative Entwicklung in Tirol hinweisen.


Zitat
TV-Beitrag in Bergauf-Bergab über Skitourenregelung am Ifen und Hehlekopf; Zeitler und Redaktion wollen nicht, dass Kletterproblematik im Beitrag auch thematisiert wird


Ein weiteres Druckmittel wäre, die vom Alpenverein unterhaltenen Wanderwege in Vorarlberg oder in der betroffenen Region nicht mehr zu pflegen und verfallen zu lassen. Diese  für die Tourismusgemeinden kostenlose Infrastruktur trägt stark zur Attraktivität der Urlaubsregionen bei.

Der Verdacht liegt nahe, dass man den Alpenvereinen in gewisser weise einen Maulkorb verpasst hat.

Von wem?


Der frühere Haupteigner http://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Merckle
 des Skigebietes stand dem Alpenverein recht nahe. Eine „seiner“ Firmen Ratiopharm unterstütze  den DAV jährlich mit nicht unerheblichen Beträgen.
Obwohl die Ifenlifte nichts mit dem Kletterverbot zu tun hatten, existierte doch der Widerspruch, wie so ein großer Eingriff  in die Natur erlaubt sein könne, während der kleine Eingriff des Klettern verboten wurde.

Eine Diskussion darüber wäre so einem wichtigen Sponsor möglicherweise unangenehm und vielleicht wurde deshalb darauf verzichtet, die Sache weiter zu thematisieren.
Da die neuen Besitzer dem Alpenverein nicht mehr nahe stehen, wäre der Grund für diese Zurückhaltung entfallen.



Ein weiter Grund könnte sein, dass der Autor des fragwürdigen Gutachtens vom Landesamt für Umwelt mit dem Projekt http://de.wikipedia.org/wiki/Skibergsteigen_umweltfreundlich
beauftragt wurde und man hier im Sinne einer guten Zusammenarbeit, die fraglichen Aussagen des Gutachtens nicht kritisieren wollte.


Ebenso kann es sein, das der Alpenverein die Diskussion nicht mehr fortführen wollte, da ein weiteres Breitreten der Thematik das Ansehen der Tourismusregion schädigen könnte.
Dieses wollte man möglicherweise vermeiden, da sich in Vorarlberg zahlreiche Alpenvereinshütten usw. befinden.

Für die ÖAV Sektionen  in Vorarlberg kommen Protestaktion die das Tourismusziel in Frage stellen nicht in Frage, da die Akteure stark in die Dorf-  und Talgemeinschaften eingebunden sind und eine gesundes soziales Umfeld wichtiger erscheint als über die „runden Tische“ hinaus gegen ein Kletterverbot vorzugehen.


Die Aussage, des DAV, das ihn das nichts angehe, da die Kletterfelsen auf der österreichischen Seite des Berges liegen, wirkt angesichts der Tatsache, das der DAV bei Aktionen gegen die Windkraftwerke am Brenner und den Ausbau des Pitztaler Gletscherskigebietes auch mit dabei ist, wenig glaubhaft.


Erst als die Baupläne der http://de.wikipedia.org/wiki/Kleinwalsertaler_Bergbahn
eine Seilbahnstütze im Bereich des für das Wild so dringend ruhig zu haltende Bärenköpfes zu errichten, das Kletterverbot zum Absurdum werden ließen, begann der DAV auf Druck der Basis eher widerwillig sich dem Thema anzunehmen.

Der ÖAV nahm zwar ausführlich zu den Seilbahnplänen Stellung, erwähnte aber die Kletterproblematik mit keinem Wort.

Wie unangenehm dem DAV das Thema ist, zeigen seine Zensuraktionen.

Im Forum www.alpine-auskunft.de wurde ein Text veröffentlich, der neben einem kurzen Hinweis zur aktuellen Wegbeschaffenheit, ankündigte, dass dieser Weg bald nur noch mit Bergführer möglich sei, wenn es nach den Plänen der Touristiker aus Riezlern ginge

Nach wenigen Tagen wurde der Beitrag von einem DAV Mitarbeiter gelöscht.

Im DAV Forum wurde der gesamte Beitrag zum Thema ohne Angaben von Gründen gelöscht.
Zitat
Grüß Gott,
 
ich denke Sie werden verstehen, wenn wir Ihren Beitrag zum Hohen Ifen aus unserem Portal
www.alpine-auskunft.de nehmen.
 
Das Portal ist für Berichte zu Tourenbedingungen gedacht, auch wenn man natürlich Ihren Text
als „Bedingung“ interpretieren könnte ;-)
 
Meine Kollegen vom Ressort Natur- und Umweltschutz beschäftigen sich bereits mit beiden Themen,
wenn Sie zu diesen Kontakt aufnehmen möchten, kann ich den gerne vermitteln.

Mit freundlichen Grüßen
 
xxxxxxName unkenntlich gemacht
Alpine Auskunft
Deutscher Alpenverein e. V.
Bundesgeschäftsstelle
von-Kahr-Str. 2-4
80997 München





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« Letzte Änderung: 11. Jun 2011 - 23:04 Uhr von Free Ifen »
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Im August 1993 wurde von der Bezirkshauptmannschaft Bregenz  auf der Südseite  des Hohen Ifens und den westlich anschließenden Hängen des Hählekopfes ein jagdliches Sperrgebiet angeordnet.

Mehrere seit mehreren Jahrzehnten beliebte Skirouten, sowie die Sportklettergebiete an den Südwänden des Hohen Ifens und am Bärenköpfle wurden damit über Nacht bei Strafandrohung gesperrt.

Der ÖAV ließ ab 1994 von einen oberallgäuer Wildbiologen untersuchen inwieweit das Sperrgebiet dem Schutzzweck dient  und ob Lösungen möglich wären, die die Sportausübung nicht ausschließen.

Trotz einiger nicht nachvollziehbarer Aussagen ergibt sich aus dem Gutachten, dass das Klettern an den Südwänden während der Sommermonate, präziser ausgedrückt während der schneefreien Zeit als naturverträglich angesehen werden kann.


Zitat
Vor allem nach der Umstellung auf die MESZ Ende März bzw. ab wärmeren Witterungsphasen im April und Mai sind mit dem Klettern keine Probleme verbunden.


Das Klettern alleine war während der Sommerzeit weitgehend unproblematisch. In Verbindung mit gleichzeitigem Wandern, Querfeldeingehen und Gleitschirmfliegen traten dagegen immer wieder Fluchten auf. Diese waren jedoch nur in Verbindung mit Jagd oder Gleitschirmfliegen nachhaltig
Seite 63 f



Zitat
Im Winter hielten sich die Tiere (Gämsen; Anmerkung v. Free Ifen) besonders nach Schneefällen und Wintereinbrüchen … im Bereich der Wand auf. Deshalb sollte das Klettern eingestellt werden
Seite 64

Im gesamten Gutachten ist fast ausschließlich von Gämsen die Rede, die keine im Bestand bedrohte Art darstellen.


Zitat
Einen Einfluss der Kletterer auf das Rotwild kann nicht ausgeschlossen, aber auch nicht bestätigt werden.
Seite 65


Eine Störung von im Bestand bedrohten Arten, wie z.B Rauhfußhühner  konnte im Bereich der Südwände nicht nachgewiesen werden, bzw. wurde verneint.


Zitat
Im übrigen stellen die Wand und die darunter liegende Flächen bis ca. 100 m unterhalb der Wand keine attraktiven Birkhuhnhabitate dar.
Seite 64

Fazit


Nach Durchsicht des Gutachtens und der Faktenlage vor Ort  kommt man zu dem Schluss, dass das Sportklettern während der Zeit von ca. März bis zum ersten Wintereinbruch im November naturverträglich ist und das Betretungsverbot für die Ifen-Südwände  fachlich nicht haltbar ist.

Die größte und nachhaltigste Störung des Gamswildes geht von der Jagd aus
Seite 65

Für das an der Waldgrenze gelegene Bärenköpfle  dass im Gutachten nicht näher erwähnt wird, gilt, dass es während des Sommers überhaupt keinen bevorzugten Gamswildeinstand darstellt.
Laut Gutachten sucht das Gamswild den Bereich der Waldgrenze und darunter nur bei Stürmen und Schneefällen auf. Also Verhältnisse, an bei denen kein Kletterbetrieb statt findet Siehe auch Gutachten, Seite 15ff


Alle Zitate entstammen der "Feldstudie zu einem "jagdlichen Sperrgebiete" im Schwarzwassertal/Südhang des "Hofen Ifens" von Albin Zeitler, Immenstadt, Juli 1996

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« Letzte Änderung: 18. Jun 2011 - 10:16 Uhr von Free Ifen »
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Widersprüche und Unstimmigkeiten
« Antwort #8 am: 18. Jun 2011 - 13:34 Uhr »
Widersprüche und Unstimmigkeiten


sowohl die
Sowohl die „Feldstudie zu einem jagdlichen Sperrgebiet im Schwarzwasserta/Südhang des Hohen Ifen – Schlussbericht
(nachfolgend Gutachten genannt)


als auch
Die Verordnung über die Erklärung eines jagdlichen Sperrgebietes im Bereich des Hofen Ifens . lt. Amtsblatt für das Land Vorarlberg v. 14. Juli 1997 (nachfolgend Verordnung genannt)

wurden verschiedentlich als unvollständig, fachlich nicht fundiert, rechtlich nicht haltbar usw. bezeichnet.

Wie ist das zu begründen

Fehlen der Untersuchung bei völlig freiem Klettern im Gutachten


Zitat
Eskalation der Situation durch Zeitler, nachdem ihn einige Bergführer anlässlich einer Sitzung zur Verlegung der Mahdtal-Abfahrt u.a. nach der  sog. Kontrollgruppe, also dem fehlenden 3. Studienabschnitt fragen.
(Die Gemsenpopulation im Bereich der Ifen-Südwände wurde ein Jahr ohne Kletterbetrieb und ein Jahr mit der „Mittwoch-Sonntag Regelung“ evaluiert, nicht aber mit uneingeschränktem, selbstbestimmtem Klettern als Kontrollgruppe. Diese hatte schon M. Schwiersch bei der ersten Ifen-Sitzung in Hindelang kritisiert!)


Quelle: http://www.ig-klettern-allgaeu.de/regelungen/allgaeu_regelungen_klettern_1.html

Das Sperrgebiet gemäß der Verordnung lieg nicht dort, wo es aus Naturschützgründen sein müsste

Zitat
Westlich außerhalb des Sperrgebietes befindet sich ein hervorragendes Überwinterungsgebiet für Gämsen und Birkhühner.

Gutachten : Seite 69

Dieses Gebiet wurde vom Alpenverein  gerade in Hinsicht der zunehmenden Fregquentierung von Schneeschuhgängern von der Schwarzwasserhütte aus, zum „freiwilligen Ruhegebiet“ erklärt.  Unverständlich, dass warum die Lage des Sperrgebietes nicht nach Westen verlegt wird.
Eine Lösung, die sowohl die Belange der Natur als auch der Freizeitsportler berücksichtigen würde


Auswirkungen der geplanten Seilbahn

Im Bereich des Bärenköpfles soll eine Stütze der geplanten Panoramabahn erreichtet werden.
Ebenso ist eine Beschneiungsanlage im Skigebiet geplant. Die Geräuschbelastung durch die Beschneiung und durch die nächtliche Pistenpräparierung ist  deutlich stärker, als jene, die von Wanderern und Kletterern ausgeht.
Die Argumentation der nötigen Ruhezone für das Gamswild, als auch die zeitliche Beschränkung wird gerade in Hinblick auf die weithin sicht- und hörbare Pistenpräparierung zum Absurdum.


Die Mittwoch/Sonntag Regel

Die Regelung des zeitlich befristeten Kletterns am Mittwoch und Samstag am Ifen (nicht am Bärenköpfle) wird in dem Gutachten empfohlen, aber nicht sachlich begründet. In der Verordnung zum Sperrgebiet ist diese Empfehlung eingeflossen.
Eine Begründung gab der Vertreter der Kleinwalsertaler Jäger:
Man wolle nicht, das die Leute in der Gegend übernachten.
Aha! Sollte man vielleicht auch den Betrieb der Ifenlifte auf Mittwoch und Sonntag beschränken, damit die Leute nicht in der Gegend übernachten?


Auswirkung der Jagd

An einigen Stellen im Gutachten wird erwähnt, dass die Jagd die nachhaltigsten Fluchten der Gämsen auslösen würde. Hätte die Bezirkshauptmannschaft Bregenz diesen Punkt des Gutachtens in der Verordnung berücksichtigt, bzw. wenn der Grund der Sperre, nämlich dem Schutz des Wildes glaubhaft sein sollte, so hätte man genau das, namentlich die Jagd in diesem Bereich verbieten müssen.

Das Gegenteil ist aber der Fall

Zitat
§2 (1) Das jagdliche Sperrgebiet darf von jagdfremden Personen nicht betreten werden.

Wer schon mal Steinböcke im Gebirge beobachtet hat, wird feststellen, dass diese gegenüber dem Menschen dort wo sie nicht bejagt werden, kein Fluchverhalten zeigen.  Gämsen, die massiv bejagt werden, zeigen dagegen bei Annäherung ausgeprägtes Fluchtverhalten, da sie in der Regel einen Freizeitsportlicher nicht oder nur unzureichend von einem Jäger unterscheiden können.

Zitat
Vor allem von der Seite der Jägerschaft wurde so mancher Bericht veröffentlicht und über die zunehmende Naturliebe der Bevölkerung wie über eine hereinbrechende Katastrophe gejammert

Primär ist aber die Jagd, und das ist nachweisbar, der eigentliche Störfaktor. Die in Erscheinung getretenen negativen Aus-wirkungen durch die Freizeitnutzung sind hingegen nur sekundärer Art, einfach nichts anderes als von der Jagd ausgelöste Nebenwirkungen!
 Auch die angestellten Ursachenforschungen lasten der Jagdausübung einen hohen Anteil der Störwirkungen an und zeigten zudem darauf hin, dass die ganze Problematik durch Hege und Wildfütterung nur zusätzlich noch verschärft wurde.
 Die dennoch fortwährend einseitige und nur die Bevölkerung belastende Darstellungsweise der Untersuchungsergebnisse kann man daher nur noch als gezielte Irreführung bezeichnen, denn so erweckte man den Eindruck, als sei allein die Freizeitnutzung unserer Natur die Ursache aller Probleme.

Quelle: : http://www.wasjaegerverschweigen.de/war.html
Kaptitel Durch die  Jagd wird das Wild scheu gemacht.


Nachfolgende Bilder:

Steinböcke in den Allgäuer Alpen. Die Tiere werden dort nicht bejagt und zeigen vor dem Menschen kein Fluchtverhalten
« Letzte Änderung: 18. Jun 2011 - 13:42 Uhr von Free Ifen »
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Konzept Mensch und Natur für den Hohen Ifen
« Antwort #9 am: 18. Jun 2011 - 15:51 Uhr »
Konzept Mensch und Natur für den Hohen Ifen

1.   Modernisierung des Skigebietes gemäß dem Vorschlag der ÖAV Sektion Kleinwalsertal
2.   Freies Klettern am Ifen und Bärenköpfle  von April bis Ende Oktober
3.   dezent markierte Zustiege um wildes Querfeldeingehen zu vermeiden.
4.   Ruhezone im bisherigen Umfang auf der Südseite von November bis April
5.   Verzicht auf den Sommerbetrieb der Ifenbahn
6.   Verzicht auf Verbesserung der Wanderwege am Gottesacker. (nur wenn diese unbequem bleiben, hält dies den Massentourismus fern)
7.   Erhalt des Wegenetz, der Wegweiser und der Markierungen im aktuellen Zustand.
8.   Erhalt der bisher üblichen Skitourenabfahrten, dezente Markierungen um um            sensible Bereiche herumzulenken
9.   Sympathische Bewerbung des Gebietes im Sommer  für Wanderer und Kletterer und all jene, die den Berg ehrlich mit Muskelkraft anstatt mit        dem Geldbeutel besteigen.
« Letzte Änderung: 18. Jun 2011 - 15:53 Uhr von Free Ifen »
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