Ein abzäunen aller Wanderwege um eine Art Gangway zu bilden, dass wird wohl auf keinen Fall zu irgendeiner zufriedenstellenden Lösung führen. Der Arbeitsaufwand, die Kosten und der Folgeaufwand an Zeit zum Kontrollieren der gesamten Zaunlänge wären nicht zumutbar.
Für meine Begriffe ist dieses Urteil nicht nachvollziehbar und schädigt wohl das eh schon angespannte Verhältnis von Freizeitsportlern und Bauern, Jägern und Tourismustreibenden, Einheimischen und Gästen.
Die Gesellschaft bzw. das gesamte soziale Umfeld ist in den letzten Jahren sowieso schon viel angriffslustiger geworden, mit solch einem Urteil wird noch zusätzlich Benzin ins Feuer gegossen.
Der Verlust eines Menschen ist klarerweise hart für die Hinterbliebenen und die Situation ist tragisch. Dennoch handelt es sich bei einer Kuh immer noch um ein domestiziertes Wildtier, welches auch und vor allem durch seine Instinkte gesteuert wird.
Das sollte medial in der Tat viel stärker vermittelt werden. Leider haben viele Leute - selbst wenn sie in einer eher ländlichen Umgebung leben - meist recht wenig Ahnung und vor allem zu wenig Respekt vor diesen Tieren.
Bei genügend Abstand verläuft es bei der Begegnung für Mensch und Tier auf der Weide so gut wie immer problemlos. Hat man aber einen Hund dabei, dann sollte man den Abstand zu einer Herde jedoch noch weit größer wählen, als man es selbst schon ohne Hund machen würde.
Und dann noch das Thema mit der Selbstverantwortung - wie Kauk es ja auch schon angesprochen hat. Diese wird immer weiter zurückgestellt und immer öfter macht die Reglementierungswut dem gesunden Menschenverstand Platz. Wir steuern damit wirklich amerikanischen Verhältnissen entgegen und ich denke nicht, dass dieser Weg sonderlich erstrebenswert wäre. Dagegen sollte man sich auf jeden Fall wehren und sich doch noch mal Gedanken machen, wie seine Umwelt funktioniert und wie man selbst zu einem unproblematischen Verhältnis zwischen Mensch und Tier beitragen kann bzw. sich verhalten sollte.