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Großer Wald  (gelesen 4138 mal)

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Offline kalle

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Großer Wald
« am: 21. Aug 2018 - 17:42 Uhr »
Der Große Wald - an der Straße zwischen Wertach und Kranzegg breitet sich nach Süden der Große Wald zwischen dem Wertacher Hörnle und dem Grünten aus. Westlich des Geißrückens liegt die Wasserscheide für die Wertacher Starzlach, welche nach Nordosten abfließt und sich bei dem Markt Wertach mit der Wertach vereinigt und der Starzlach, die nach Südwesten entwässert und dabei die bekannte Starzlachklamm ausbildet. Zwischen Burgberg und Sonthofen trifft sie in Folge auf die Iller.

Diese waldreiche Gegend bietet auch für den Radler zahlreiche schöne Routen. Eine davon möchte ich hier vorstellen:

Parkplatz Großer Wald - Sattel - Dreiangelhütte - Tiefenbacher Hütte - Bildstöckle - Oberried - Moosrauft - Berghofer Waldalpe - Erzgruben - Höfleweg - Schneckenschwand - Roßberg - Gigglstein-Südflanke - Hintere Köllealpe (Sattelhütte) - Sattel - Parkplatz

Dreiangelhütte
Tiefenbacher Hütte
Bildstöckle
Oberried bei Sonthofen

Berghofer Waldalpe
Hintere Köllealpe oder auch Sattelhütte
Strecke: ca. 38km
Anstiege: ca. 1300m

Vom Parkplatz zunächst in leichter Steigung in südliche Richtung bergan und bald zum Sattel westlich des Geißrückens. Es folgt die Abfahrt hinab zu der Dreiangelhütte. Links der Hütte auf dem Sträßchen gegen Osten den Hang hinauf und weiter ansteigend zu der Tiefenbacher Hütte (nicht bewirtschaftet) und weiter in den Sattel südlich des Bläßleskopfes. In leichtem Auf und Ab in den nächsten Sattel und über einen Waldpfad zum Bildstöckle. Offenbar gibt es ab dem Kreuz eine Abfahrtsmöglichkeiten gegen Westen, da ein Radler diese Richtung eingeschlagen hat. Mangels Ortskenntnis habe ich mich allerdings entschlossen dem Asphaltsträßchen - also dem regulären Weg - vorbei an der Wickkapelle bis zum Parkplatz knapp unter dieser zu folgen. Ein paar Meter nach der Einfahrt zum Parkplatz zweigt ein Fahrweg rechts ab.

Flach hinaus gegen Westen und kurz über einen steilen Ziehweg hinab zum ehemaligen Weiler Oberried. Von dort weiter bergab zum Forstweg und dort rechts wieder bergauf in die weiten Wiesenflächen des Moosrauft. Im Norden kurz hinab zu einer Jagdhütte und auf einem an Wurzeln reichen Waldpfad zum Anschlussweg, welcher über die Berghofer Waldalpe (Ofenalpe) hinab in den Talgrund bei der Starzlach führt. Oberhalb der Starzlach dann talaus, an den Erzgruben vorüber bis zum Abzweig des Höflewegs. Vorbei an zahlreichen Hütten und Stadeln, sowie den Stolleneingängen der Karl-Ludwig- und Theresien-Erzgruben.

Der ehemalige Weiler Oberried wird erstmals im 12. Jahrhundert erwähnt. Es war der höchstgelegene Ortsteil von Sonthofen und die Bewohner wurden dort als Leibeigene der Herren von Berghofen angesiedelt. In der klimatischen Gunstphase des ausgehenden Mittelalters bauten die Siedler Gerste, Hafer und Lein an und hielten Schafe, Ziegen und Hühner und später auch Rinder. Erst 1438 erhielt Oberried eine eigene Kapelle als Filialkirche der Sonthofer Pfarrei. Die Ansiedlung selbst besteht in ihrer Blütezeit gerade einmal aus 7 Höfen.

Spätestens mit dem Anbruch der sogenannten kleinen Eiszeit geht diese Blütezeit für Oberried aber zu Ende. Ein Großbrand im September des Jahres 1778 legte dann sechs der sieben Höfe in Schutt und Asche. Der Wiederaufbau ging jedoch recht schleppend voran, die Mittel waren beschränkt und zu allem Überfluss wurde der Anbau des Flachs am Beginn des 19. Jahrhunderts unrentabel und eine wichtige finanzielle Stütze der Oberrieder ging dadurch verloren.

Da kam die Gewinnung von Erzen in Stollengängen am Tiefenbacher Eck und dem Bereich des Bildstöckle für die jungen Oberrieder gerade recht um sich dort zumindest als Knappen ein Zubrot zu verdienen. 1888 waren die Bewohner von Oberried das karge Leben aber endgültig Leid und siedelten mit Hilfe des Marktes Sonthofen in Bauernhäuser im Talbereich um.

Weit gegen Osten hinaus und den Tobel ausfahrend zu der Hochweide am Roßberg. Bei der ersten Kehre tief im Talgrund unterhalb der Felswände des Gigglsteins dann auf einem schmalen Ziehweg (teils Steig) über den Bach und auf einer kurzen Schiebestrecke (ca. 5 bis 10 Minuten) hinab zum Weidezaun. Im Anschluss nochmals etwas abwärts zu der Alpstrasse. Leicht ansteigend linker Hand zu der Geländekante, an welcher die auch als Hintere Köllealpe bezeichnete Hütte am Sattel dasteht. Hier gibt es dann ein Abschluss-Bier bevor man den Alpweg hinab zurück zum Parkplatz abfährt.
« Letzte Änderung: 22. Aug 2018 - 19:22 Uhr von kalle »

Offline eganahl

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Re: Großer Wald
« Antwort #1 am: 25. Aug 2018 - 14:21 Uhr »
Hallo Kalle,
nahezu identische Streckenführung, einige Abweichungen sind natürlich vorhanden, hat eine meiner MTB-Touren die ich auf komoot mit GPS-Daten abgespeichert habe.
https://www.komoot.de/tour/41710713
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Offline kalle

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Re: Großer Wald
« Antwort #2 am: 25. Aug 2018 - 15:18 Uhr »
Servus Egon

Auch eine schöne Runde, die ihr da unternommen habt. Die von dir genannten 'Abweichungen' beziehen sich wohl in erster Linie auf die 'Einkehrschwünge' bei den zahlreichen Alpen  ;D

Gruß Kalle
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Offline eganahl

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Re: Großer Wald
« Antwort #3 am: 25. Aug 2018 - 18:28 Uhr »
Habe um und auf dem Grünten schon mehrere MTB-Touren gemacht, ein Kenner aller fahrbaren und nur noch schwer fahrbaren Strecken ist der Hüttenwirt der Dreiangelhütte. Von ihm habe ich jede Menge an Tipps und Empfehlungen bekommen.
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