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Mautstelle anno 1632Der Eingang vom Lechtal ins Tannheimer Tal ist durch die Schlucht des Weißenbaches schwer zugänglich. So wurde schon in frühester Zeit ein Saumpfad über das Gemstal nach Gaicht benutzt, um ins Tannheimer Tal zu gelangen. Diesen Saumpfad dürften schon die Römer als Abkürzung benutzt haben um schnell zu ihrer Garnison nach Brigantum (Bregenz) zu gelangen. (Anmerkung: historisch nicht gesichert!) Nach Überlieferung soll das älteste Haus des Tannheimer Tales auf der Gaicht stehen. Es diente als Unterkunftshaus beim Transport mit Saumtieren.
Später wurde die Vorläuferin der Salzstraße gebaut, die durch die Schlucht des Weißenbaches führte und beim Winkelmoos wieder auf die Talsohle kam. Mittlerweile war ja auch das Schießpulver zur Felssprengung bekannt geworden, so wurde von 1540 bis 1550 eine neue Straße angelegt.
Zu Vorspannzwecken über die Gaicht, durchs Tannheimer Tal nach Oberjoch waren täglich mehr als 300 Pferde unterwegs. Wie aus Aufzeichnungen ersichtlich, wurden von Oktober 1661 bis Oktober 1662 sagenhafte 15.850 Salzfässer von Reutte über Weißenbach, Nesselwängle, Tannheim, Oberjoch ins Bodenseegebiet gebracht.
Um die Burg Ehrenberg besser abzusichern wurden Vorwerke gebaut, so auch das Fort an der Gacht unter der Leitung von Elias Gump um 1632. Unter Kaiser Josef II. wurde 1782 die Festung aufgelassen und das Wächterhaus versteigert.
Im Tiroler Freiheitskampf 1796 bis 1809 wurden die Festungsanlagen auf der Gacht wieder instandgesetzt. Es kam zwar hier nicht zum Kampf, da alle Einfälle des Feindes am Jochpass abgewehrt werden konnten. Dennoch standen die Weißenbacher Schützen in direkter Verbindung mit den Kämpfen am Oberjoch und der Schochenspitze. Hier verständigten die Tannheimer die Weißenbacher durch Feuerzeichen am "Schänzle" im Schwarzwasser oberhalb von Hinterstein, wodurch die dortigen Schützen durch Umgehung des Jochpasses in die Kämpfe eingreifen konnten.
Nach dem Napoleonischen Krieg diente das Festungsgebäude als Gasthaus bis es um 1850 abbrannte. Bald danach wurde etwas unterhalb der Festung eine neue Wirtschaft gebaut, diese brannte 1926 ebenfalls ab.
Aus den Chroniken Tannheim und Weißenbach
(Quelle: Schautafel am Wegrand des "alten Gachtpaß")Gasthaus zur GaichtIn der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde das Gasthaus zur Gaicht erbaut. Die uns bekannte Gastwirtschaft brannte 1926 ab. In dieser abgebrannten Ruine, die schon 1945 mit drei Meter hohen Fichten bewachsen war, haben sich bei Kriegsende die Widerstandskämpfer bzw. Soldaten, die nicht mehr an die Front einrückten, im Keller versteckt. Zu diesem Zweck haben sie einen Notausgang gegen den Weißenbach hin gegraben, damit sie flüchten konnten.
Auch der damalige Bürgermeister Johann Alber hat sich in der Nacht, bevor die Amerikaner kamen, in diesem Keller versteckt. Als 1945 die SS die Gemstalbrücke sprengte, war das Tannheimer Tal von Tirol abgeschnitten. Da machten die Amerikaner die alte Gachtstraße wieder befahrbar.
Restaurierung ab Mitte der 90er JahreMit großem persönlichen Einsatz widmete sich dann Edi Zitt der Restaurierung der "alten Gachtpassstraße". In Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt und einiger Idealisten holte Edi Zitt einen Teil der Außerferner Geschichte zurück in die Gegenwart.