Bin gerade erst auf dieses interessante Thema gestoßen und kann noch einige Ergänzungen machen.
- Hermannskar(spitze): Wie sich der Name genau herleitet weiß ich zwar auch nicht, doch erwähnt ihn Hermann von Barth bereits in seinem Buch über die "Nördlichen Kalkalpen" (Kapitel Krottenkopf) und kann somit also nicht nach ihm selbst benannt sein.
- wie rps schon richtig gesagt hat, handelte es sich um (noch aus dem Mittelalter stammend) einzelne Herrschaftsrechte, die teilweise weit verstreut waren. Es gab also auch nicht wie heute feste (Gemeinde)Grenzen und von diesen eingeschlossene Flächen, über die man Rechte ausübte, sondern die Rechte waren an einzelne Personen gebunden. Die Flächigkeit von Herrschaft enstand dann erst im Laufe der Frühen Neuzeit durch die Konzentration dieser Recht meist um den Herrschaftssitz herum.
- die Mobilität der Menschen früherer Zeiten darf nicht unterschätzt werden. Besonders im Hoch- und Spätmittelalter war die Bevölkerung so stark angestiegen, dass in immer höheren Lagen gesiedelt werden musste, um die Versorgung mit Nahrung sicherzustellen. Als nach der ersten großen Pestwelle im 14. Jahrhundert die Bevölkerung stark dezimiert war, setzte ein gegenläufiger Prozess ein und die Bewohner ertragsarmer Höfe/ Alpen wechselten häufig auf die freigwordenen besseren Höfe, teilweise auch über größere Distanzen (ein Umzug fiel damals wegen des bescheidenen Besitzes vieler Bauern auch nicht schwer, z. T. wurde das ganze Haus ab- und an neuer Stelle wieder aufgebaut)
- so fraglich finde ich Steiners Herleitung also nicht. Zudem hat er auch schon längere Zeit mit dem Thema Orts- und Flurnamen zu tun (Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Band Füssen), wird also vermutlich keine allzu fadenscheinigen Thesen aufstellen.
- weitere historische Karten (von Bayern) gibt es hier:
http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/