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Blankuskopf  (gelesen 2298 mal)

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Offline Kauk

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Blankuskopf
« am: 02. Apr 2015 - 22:41 Uhr »
Um die triste Traurigkeit des aktuellen Wetters etwas abzumildern, beschäftige ich mich mal wieder mit weit schöneren Erinnerungen :-L). Am Tag der partiellen SoFi (20. März wie wir noch wissen ;D) ging es für mich auf den Blankuskopf (2334 m) im Rätikon. Dieses Mal klappte die Besteigung vollständig, vor ein paar Jahren war wegen eines knappen Zeitfensters Umkehrpunkt im Gipfelhang.

Route: Brand - Unterzalimalpe - Unterbrüggelealpe - Oberbrüggelealpe - Nordostflanke - Blankuskopf - Retour

Ausgangspunkt ist der Parkplatz an der Palüdbahn in Brand (1060 m), hier sind einige Schilder mit Parkeinschränkungen, ein Parkstreifen wird aber von keinem Schild tangiert. Nun über die Piste oder ihren schmalen Rand aufwärts, wenns morgens hart gefroren ist, etwas unangenehm da doch recht steil. Man folgt der Piste (oder alternativ links abzweigend über freie Randflächen) bis zu den ebenen Böden bei der Unterzalimalpe (1366 m). Man folgt dem Talverlauf des Krummbachs nach Südwesten, erkennt möglicherweise die Trasse des Fahrwegs und geht auf ihr bis zur Unterbrüggelealpe (1469 m) am Fuß eines steilen Latschenhanges. Nun in einer weiten Schleife dem Verlauf der Alpstraße nach zur Oberbrüggelealpe (1704 m).

Hinter der Alpe wendet man sich in Aufstiegsrichtung nach rechts und biegt somit in nördlicher Richtung auf ein unscheinbares Tälchen zu ab. Markante Orientierungspunkte sind dabei der nördlich über der Alpe gelegene Foppakopf, Endpunkt des meist auffällig abgeblasenen Südostrückens der Windeggerspitze. Den Durchstieg ermöglicht eine nicht allzubreite, latschenfreie Wanne. Oben weitet sich das Gelände erstaunlich und man steht in dem breiten Kessel unter dem Blankuskopf. Der Talboden des Kessels ermöglicht einen recht sicheren Zugang zur Nordostflanke. Im Aufstieg orientiert man sich dann gegen den Sattel wenig nordöstlich des Felskopfes (P.2267) im Gratverlauf Blankuskopf-Windeggerspitze. Der Sattel wird allerdings nicht erreicht, sondern man hält sich südlich, um rechts an dem Felsriegel vorbeizusteigen. Oben wartet dann noch die überraschend sanfte und weitläufige Gipfelkuppe des Blankuskopfes (2334 m). Abgefahren bin ich zunächst wie beim Aufstieg, vor erreichen der Oberbrüggelealpe bin ich direkter hinab, so dass ich die Alpe nördlich zum Krummbach hin passiert habe. Diesen muss man dann überqueren (P.1604), auf der anderen Seite etwas Gegenanstieg, um dann eine recht freie Latschenschneise abzufahren. Diese kann bereits im Aufstieg vor der Unterbrüggelealpe eingesehen werden. Der Verlauf ist in der SwissMap Online als Wanderweg drin. Den Fahrweg oder lichte Flächen abzufahren lohnt sich nur bei Pulverschnee oder wenn er schon platt gefahren ist, ansonsten ist er eher schmal.

Gefahrenpotential: Für die Tour sind sichere Verhältnisse nötig, auch wenn die Route an sich eher in weniger steilem Gelände entlang führt. Insbesondere im Frühjahr sind einige Flanke bereits rasch in der Sonne. Die große Südflanke unter der Windeggerspitze kann dann zur Gefahr werden. Die Nordostflanke unter dem Blankuskopf ist oben heraus sehr steil und meist deutlich dem Windeinfluss ausgesetzt.

Fazit: Wer von Brand nicht auf die Schesaplana hetzen möchte, findet im Gebiet der Zalimgebiet etwas kürzere und trotzdem lohnende Touren. Der Blankuskopf bietet eine schöne Aussicht, liegt er doch recht mittig in einem längeren Gratverlauf. Skitechnisch lohnend bei den richtigen Verhältnissen ist er auch. Selbst der flach anmutende Talboden zwischen den unteren Alpen hat eine gewisse Neigung, so dass kaum geschoben werden muss. Mit dem Abschluss auf der Piste hat diese Tour den großen Vorteil, dass selbst im späten Winter noch recht weit abgefahren werden kann. Exkurs zur SoFi: Entgegen anderer Tourenberichte des Tages verzögerte die SoFi meiner Meinung nach das Auffirnen nicht. Leider hatte ich keine geeigneten Materialien um das Spektakel ungefährlich betrachten und ablichten zu können. Stimmungstechnisch fühlte man sich dann irgendwie nachmittäglich, trotz der Schneeflächen konnte man die Sonnenbrille abnehmen und das auch ohne schmerzend zugekniffene Augen aushalten ;).
« Letzte Änderung: 24. Feb 2016 - 20:23 Uhr von Kauk »
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