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Tierberg  (gelesen 2135 mal)

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Offline Kauk

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Tierberg
« am: 24. Feb 2015 - 17:05 Uhr »
Vor dem Ende des stärksten Hochdruckgebiets seit 3 Jahren (oder so ähnlich) konnte ich mich am Freitag (20. Februar) nochmal auf die Ski stellen. Ziel war es, eine lohnende Firntour zu unternehmen, was am Tierberg (1989 m) gelang.

Route: Obersee - Stafelbrücke - Brunnmettlen - Ahornen - Südwestflanke - Ostschulter - Ostgrat - Tierberg - Retour

Ausgangspunkt ist der Obersee (983 m) oberhalb von Näfels (GL), den man über eine sehr schmale Bergstraße erreicht. Kostenlos geparkt werden kann entweder am Berghotel (992 m) oder wenn geräumt der Straße noch etwas weiter folgen zumindest um die erste Ausbuchtung des Sees. Zum Warm werden gut 1,5 Kilometer flach dem Seeufer entlang zur Stafelbrücke (990 m). Hier zweigt nach rechts eine Fahrstraße Richtung Ahornen ab. Dieser folgt man überwiegend sanft steigend an einer ersten Ansiedlung (1024 m) vorbei zum Alp Brunnmettlen (1150 m). Hinter der Alpe dann steiler ansteigend weiter dem Straßenverlauf nach durch den Wald, an einer Verzweigung links nach Ahornen. Kurz danach sind die freien Flächen von Ahornen erreicht, zunächst wird Vorder Ahornen (1347 m), eine Ansammlung von Wochenendhäuschen, durchquert. Anschließend je nach Verhältnissen noch bis Hinter Ahornen (1390 m) oder den schon steileren Südhang direkt hinauf, um auf die Südwestflanke zu treffen. Man steigt die Flanke zunächst nach Nordosten, später nach Norden auf, um letztlich auf der Ostschulter (1870 m) einzutreffen. Von dort über den zunächst breiten Rücken, der sich im Verlauf immer weiter zusammenschnürt gegen den Gipfel. Normalerweise dürfte spätestens unterhalb der schmalsten Stelle Skidepot sein. Über den schmalen und ausgesetzten, teils steilen Grat zum Gipfel des Tierbergs (1989 m, Gipfelbuch im Steinmann). Die Abfahrt orientiert sich an der Aufstiegsroute, hinter Vorder Ahornen hält man sich rechts in den Wald hinab, anstatt dem Fahrweg nach links zu folgen, die Abfahrt durch den Wald ist hier bei geringer Schneelange besser möglich. Für den guten Skifahrer sind auch steile Varianten in der Südflanke möglich.

Gefahrenpotential: Die Route selbst führt selten durch steiles Gelände. Ab Ahornen benötigt man unter der extrem steilen Südflanke des Tierberg sichere Verhältnisse. Auf dem Rücken der Südwestflanke kann man aber auch recht weite Abstände zur Gefährdungszone halten. Eine Lawinenschneise zieht zwischen Vorder und Hinter Ahornen hinab. Hier muss dieses Jahr etwas durchgeschlagen haben. Am Gipfelgrat dann auf Wechten achten, für den Gipfelgang benötigt man eine solide Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, bei Schnee am Grat ist ein Ausweichen in die Südflanke vermutlich nur begrenzt möglich.

Verhältnisse 20. Februar: Auf der gesamten Route geschlossene Schneedecke, nur der Gipfelgrat kurzzeitig an der schmalsten Stelle aper, die Südflanke sehr aper und so gut wie komplett entladen. Die Abfahrt bis Ahornen auf gutem Firn, in der Siedlung und danach Richtung Wald teils noch Pulver, ebenso in den folgenden Lichtungen. Der Fahrweg war arg ruppig. Bleibt auch nach der wechselhaften Wetterperiode ein guter Kandidat für eine lohnende Firnflanke.

Fazit: Super Firntour, klasse Ausblicke (ins Vorland), trotz der Nähe zu den Schweizer Ballungsgebieten keinesfalls überlaufen, die recht wenigen Spuren lassen daran keinen Zweifel. Vom See gehen die meisten wohl auf den Rautispitz.
« Letzte Änderung: 24. Feb 2016 - 20:40 Uhr von Kauk »
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Offline Graddler

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Re: Tierberg
« Antwort #1 am: 24. Feb 2015 - 23:08 Uhr »
Hallo Kauk,
sehr schöne Bilder, danke für den Bericht  :-L) . Diesen Teil der Ostschweiz habe ich noch nicht erkundet. Was ich hier sehe, motiviert mich, dort mal vorbeizuschauen.
Eine Frage zum 10ten Bild: ich meine der Gipfel, der vor und unter dem Säntis liegt (etwas zackig, felsig) ist nicht der Walenspitz/Walenstein, sondern der Mattstock ... oder ?
Grüße vom Graddler
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Offline Kauk

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Re: Tierberg
« Antwort #2 am: 22. Mär 2015 - 20:05 Uhr »
Klar, völlig richtig Graddler, es ist der Mattstock.
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