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Wildhauser Schafberg - Moor - Jöchliturm  (gelesen 2022 mal)

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Offline Kauk

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Wildhauser Schafberg - Moor - Jöchliturm
« am: 24. Jul 2015 - 23:23 Uhr »
Heute konnte ich ein eher unverhofftes Wetterfenster nutzen, die Zusage kam erst mit dem gestrigen Bergwetterbericht. Dieser klang nur für den Vormittag stabil, so dass es eine flexible und nötigenfalls auch schnelle Tour sein musste. Eine lange Fahrt ins Allgäu war demnach zu risikoreich und so entsann ich mich, dass ich ja im Winter die Ostschweiz entdeckt hatte. Bislang war ich um das Alpstein-Massiv immer nur herumgetourt und gefahren, und so passte es perfekt, hier die gesuchte Tour gefunden zu haben: Wildhauser Schafberg (2373 m), Moor (2342 m) und Jöchliturm (2335 m) wurden meine ersten Alpstein-Gipfel.

Route: Wildhaus Chuchitobel - Egg - Stalden - Reservoir Haag/Gamplüt - Schäferhütte - Mietplätz - Südflanke - Vorgipfel - Wildhauser Schafberg - Retour P.2197 - Ostkar - Westflanke - Moor - Jöchli - Jöchliturm - Westflanke - Ostkar - Wildhauser Schafboden - Tesel - Flürentobel - Talstation Gamplütbahn - Wildhaus

Ausgangspunkt der Tour ist der kostenlose Parkplatz Chuchitobel (1096 m), wenn man von der Hauptstraße Richtung Gamplütbahn fährt. Hinter dem kleinen Gebäude mitten im Parkplatz an der Straße geht ein Sträßchen den Hang hinauf, am Gebäude ist ein Wegweiser. Die ganze Tour ist gut ausgeschildert. Kurz darauf biegt man links auf den Wanderweg ab, der über steile Stufen durch Wald zu den freien Alpflächen bei Egg führt. Hier links auf den steilen Alpweg und ihm folgend bis zur Alp Stalden. Im Anschluss verläuft sich der Weg etwas im Weidergelände, man findet aber problemlos hinauf zum Gamplüt. Dort oben steht das Wasserreservoir Haag (1350 m), man hält sich kurz ein Stück rechts, bevor nach links der kleine Weg zum Schafberg abzweigt. Er leitet über die Weide an die steilen Felsabbrüche am Fuß des Schafbergs heran. Diese werden vom Steig geschickt überwunden, das Gelände ist steil und mit Stufen versehen, aber nicht gesichert (andersowo wäre das sicher so). Oben steht man dann unvermittelt an der Schäferhütte (1552 m).

Nun befindet man sich am Beginn der langen Südwestflanke, der erdige Steig ist nicht unbedingt angenehm zu gehen. Kaum gestuft führt er recht direkt den Hang hinauf, teilweise ganz nett von hohem Gras zugewuchert. Als nächstes gelangt man in den breiten Sattel (1852 m) zwischen Schofbergwand und Schafberg. Hier beginnt die eigentliche Südflanke. Weiter oben mischt sich dann auch etwas Geröll und Fels in den grasigen Wanderweg. Die Flanke will nicht so recht ein Ende nehmen, doch dann steht man am Abzweig P.2197, von dem man rasch ohne Schwierigkeiten auf den Vorgipfel (2363 m) des Wildhauser Schafbergs kommt. In die trennende Scharte leitet eine kurze, mit einem Drahtseil versicherte Rinne (max. I ohne Seilnutzung), etwas abgespeckt. Drüben über Geröll zum Gipfel des Wildhauser Schafbergs (2373 m) mit freiem Blick auf den Säntis und einem Gipfelbuch.

Dann zunächst zurück zu P.2197 und hier den Weg hinab ist ostseitige Kar. Von Weg zu sprechen ist etwas übertrieben, es handelt sich um Markierungen im Block-Geröll-Gelände. Die Markierung ändert sich an der Kreuzung von Rot-Weiß zu Blau-Weiß, der Weg wird entsprechend anspruchsvoller. Man kann sich im Gegenhang bereits den ungefähren Wegverlauf anschauen. Deshalb habe ich den Weg verlassen und bin mit möglichst wenig Höhenverlust zur Westflanke gequert. Diese beginnt mit einem kurzen Schutthang, dann geht es vornehmlich über Fels und Geröll hinauf zum Jöchli. Kurz vor dem Joch verlässt man den Weg und quert weglos nach Süden zum Moor-Nordgipfel. Diese Graskuppe kann westlich gut in den Sattel vor dem Hauptgipfel traversiert werden. Auf dem schmalen Grat zu den Gipfelfelsen. Diese wirken brüchig (II) und sind ausgesetzt, dafür hatte ich heute nicht die Psyche. Stattdessen quert man auf einem sehr schmalen Band (Stelle I) stark ausgesetzt auf der Ostseite so lange, bis man in das angenehme Grasgelände wenige Meter unterhalb des Moor-Gipfels (2342 m) gelangt.

Zurück auf gleichem Weg und unschwierig den Nordgipfel (2331 m) überschritten zum Blockfeld, dass das Jöchli (2294 m) umgibt. Geschickt manöveriert man sich zum markanten Nordostrücken, der wenig exponiert, dafür mit Pfadspuren und stark verblichenen Markierungen aufwartet. Schnell steht man auf dem Gipfel des Jöchliturms (2335 m) mit profimäßig verstautem Gipfelbuch.

Für den Rückweg zunächst zurück zum Ostkar und von dort dem Steig folgend über steile Karstufen hinab zum Wildhauser Schafboden (1678 m). Von hier leitet eine schön angelegte Alptrasse zum Tesel-Talboden hinab. Auf der gegenüberliegenden Seite des Alpwegs geht es hinein in den Flürentobel. Dieser führt meist steinig abwärts zu einem Alpweg, diesen überquerend in Kürze zur Talstation der Gamplütbahn (1084 m) und in wenigem Minuten zum Parkplatz Chuchitobel.

Fazit: Ein rundum gelungener Alpstein-Einstieg. Die Wege sind teils etwas zäh zu gehen, dafür entschädigen grandiose Ausblicke und auch eine vielfältige Botanik. Ich würde wieder meine Gehrichtung empfehlen, der Abstieg durch die Südflanke wäre bestimmt weniger angenehm. Wer die Runde geht benötigt eine solide Trittsicherheit, der Abstecher zum Moor empfiehlt sich nur für erfahrene Bergsteiger mit absoluter Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Sicht war heute meist sehr dunstig.
« Letzte Änderung: 18. Feb 2016 - 22:24 Uhr von Kauk »
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Offline Kauk

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Re: Wildhauser Schafberg - Moor - Jöchliturm
« Antwort #1 am: 29. Jul 2015 - 14:45 Uhr »
Auch vom Wildhauser Schafberg ist ein Panorama entstanden, es zeigt die lohnende Aussichts dieses Gipfels gut 180° nach Westen.
« Letzte Änderung: 18. Feb 2016 - 22:24 Uhr von Kauk »
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Offline Bergfex33

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Re: Wildhauser Schafberg - Moor - Jöchliturm
« Antwort #2 am: 29. Jul 2015 - 22:48 Uhr »
Super :-L)
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Offline Widar1893

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Re: Wildhauser Schafberg - Moor - Jöchliturm
« Antwort #3 am: 02. Aug 2015 - 09:00 Uhr »
muss heute leider Babysitten sonst wäre ich auch wieder in den Alpstein gefahren  :-\
der Alpstein macht süchtig aufpassen  ;D
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