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Immenstädter Horn, Stuiben und Gschwender Horn  (gelesen 7460 mal)

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Offline Kauk

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Immenstädter Horn, Stuiben und Gschwender Horn
« am: 12. Apr 2012 - 23:28 Uhr »
Und nocheinmal konnte ich das gute Wetter heute zu einer ausgiebigen Tour nutzen. Von Gschwend gings übers Immenstädter Horn (1489 m) zum Stuiben (1747 m) und übers Gschwender Horn (1450 m) zurück. Leider war die Schneesituation nicht so toll, erster Griff ins Klo diesen Winter  ;D.

Route: Gschwend - Hochbergalpe - Rabennestalpe - Kesselalpe - Westrücken - Immenstädter Horn - Westflanke - Alpe Alb - Kemptner Naturfreundehaus - Seifenmoosalpe - Mittelbergalpe - Nordflanke - Nordrücken - Stuiben - Retour Naturfreundehaus - Gschwender Horn - Nordwestflanke - Gschwenderbergalpe - Gschwend

Los gehts am Parkplatz (ca. 850 m) im Immenstädter Stadtteil Gschwend oberhalb des Großen Alpsees. Der Parkplatz ist gebührenpflichtig (2,50 €) und privat, gezahlt wird in den Briefkasten am rechten/gelben Hausteil. Auf der anderen Straßenseite beginnt an einem Stadel ein kleiner Fahrweg, den Hinweisschildern folgen. Er bringt einen auf die Fahrstraße, die von Rieder zu den Alpen führt. Dort angekommen nach rechts, einen Wanderweg zum Gschwender Horn ignorieren und immer auf dem Sträßchen vorbei an der Hochbergalpe (1023 m) zu einer Kreuzung, an der man sich nach links zur Rabennestalpe hält. Hinter ihr zieht ein kleiner Fahrweg zum Wald hin, links sind die Nordhänge unter dem Gipfel des Immenstädter Horns. Auf dem Fahrweg in den Wald und die steile Nordwestflanke des Immenstädter Horns queren. Ein kleiner Durchschlupf mit Bachlauf leitet zu einer freien Fläche. Im Winter kann man diese gut nach links queren, ansonsten dem Wanderweg in einem Bogen folgen und man kommt zu den freien Flächen der Kesselalpe (1243 m). Hinter der Kesselalpe nach links hoch zum Westrücken des Immenstädter Horns und ihm zum Gipfel mit Kreuz und Schutzhüttchen folgen.

Es folgt eine kurze, aber lohnende Abfahrt zur Alpe Alb (1320 m). Dazu hinter dem Hüttchen nach Westen in den Wald queren, bis sich nach rechts eine Schneise hinab öffnet, linkerhand befindet sich ein Wildschutzgebiet (Betretungsverbot: 1. November bis 15. Mai). Man fährt bis zum Ende der Schneise, am linken unteren Ende ist ein kleiner Fahrweg, der durch die Bäume zur Alpe führt. Man lässt die Alpe leicht links liegen und versucht in einem Rechtsbogen eine weitere Schneise anzupeilen, die den Aufstieg zum Kemptner Naturfreundehaus (ca. 1420 m) vorgibt. Der Weg hinauf wird rechts von Wald und links von steilen Flanken begrenzt. Oben zum Haus und auf dem Winterwanderweg, der vom Steigbachtal heraufkommt, zur Seifenmoosalpe (1355 m). Nach dem Wald öffnet sich unterhalb eine freie, flache Fläche, die auf der anderen Seite zur Mittelbergalpe (1369 m) ansteigt. Hinter der Alpe nach Süden zu einem schmalen Einschnitt im Wald, durch ihn aufwärts und im Anschluss über freie Flächen zum Nordfuss des Stuiben. Die Nordseite ist in zwei Teile getrennt. Unten eine recht breite Flanke, oben raus schnürt sie sich zu einem Rücken zusammen und leitet zum Gipfel. Ich bin im östlichen Teil des Rücken direkt hoch zu einem kurzen Grat und über ihn zum Gipfelrücken. Man kann auch die Flanke queren und dann hoch zum Rücken.

Abfahrt auf gleichem Weg, wobei vor der Mittelbergalpe noch ein kleiner Gegenhang wartet und Aufstieg zum Naturfreundehaus. Hier nach links und den Skimarkierungen zum Gschwender Horn folgen. Der Weg zum bewaldeten Gipfel nur mit Aussicht nach Norden zweigt dann rechts ab (ca. 5 Minuten von der Skiroute). Zur Abfahrt zurück zur Abzweigung und den Markierungen weiter folgen, wobei man schon am Gipfel abfellen könnte. Die Abfahrt ist durchgehend markiert, zunächst im Wald und verläuft über ein renaturiertes Skigebiet. Sobald man aus dem Wald herausfährt geradeaus und die freien Hänge hinab nach Gschwend zum alten Liftbetriebshaus und schnell zurück zum Parkplatz.

Gefahrenpotential: Beim Aufstieg zum Immenstädter Horn ist die Querung im Wald bei unsicheren Verhältnissen mit Vorsicht zu genießen, es sind aus dem extremen Steilgelände oberhalb Lawinen zu erwarten, davon zeugten heute noch einige Lawinenkegel. Beim Aufstieg von der Alpe Alb zum Naturfreundehaus sollte man möglichst Abstand von den Steilflanken halten, in die die Sonne ziemlich reinknallen kann. Am Stuiben kann eine situationsbedingte Abwägung der unteren Nordflanke nicht schaden.

Heutige Verhältnisse: Bei der Heimfahrt vom Ponten vorgestern ließ ich mich von den makellos weißen Nordflanken der Nagelfluhkette verführen und hoffte, auch recht bald in den unteren Regionen auf Schnee zu treffen. Diese Hoffnung wurde gründlich enttäuscht. Eine geschlossene Schneedecke findet sich erst so ab ca. 1300 Meter, allerdings auch begünstigt durch ca. 15 cm Neuschnee. Meine Ski habe ich bis auf das Immenstädter Horn getragen und dafür die Wanderbarkeit meiner Skischuhe getestet (mit der ich wohl zufrieden sein kann ;)). Auf der Abfahrt waren dann sogar ein paar schöne Schwünge möglich, allerdings war unten raus Vorsicht geboten um nicht in frische überschneite, apere Stellen zu geraten.

Je nach Sonneneinstrahlung war der Schnee schon ziemlich früh recht feucht. In der Nordflanke des Stuibens war eindeutig der Wind am Werk. Nur wenig Neuschneeauflage auf einer harten, grobkörnigen und nassen Altschneedecke. Durch die günstige Exposition war der Schnee aber lang nicht so nass, die Abfahrt war ganz ok, weil die Unterlage gut trug. Der Nordrücken war abgeblasen und wurde wieder zu Fuß bewältigt.

Vom Gschwender Horn könnte man theoretisch vom Gipfel noch mit Ski runter, allerdings liegt dort viel Nadelzeug. Ab der Abzweigung kann man getrost losfahren. Nur der Übergang zum ersten freien Pistenhang ist etwas ausgeapert. Selbst zu fortgeschrittener Tageszeit konnte man an diesem noch ein paar Schwünge fahren, allerdings ist nach diesem Hang Schluss und es blieb nur ein Abstieg zu Fuß übrig.

Insgesamt muss man wohl sagen, dass die Zeit für Touren in der Nagelfluhkette vorbei ist, sofern man aus dem Tal startet und sich einzelne Gipfel rauspickt. Für Überschreitungen ist natürlich in den Schläuchen noch genug Schnee vorhanden. Oder man weicht auf Schneeschuhe aus.

Fazit: Bei ausreichender Schneelage durchaus eine interessante Rundtour, die Abfahrtsfreude wird leider immer wieder durch Gegenanstiege getrübt, die Nordflanke des Stuibens wird nie ohne Windeinfluss sein, da sie frei daliegt. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass dabei doch ungefähr 1200 Höhenmeter und 16 Kilometer zurückgelegt werden.

Zum Schluss natürlich noch die Impressionen.
« Letzte Änderung: 13. Apr 2012 - 11:57 Uhr von Kauk »
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Offline Kauk

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Re: Immenstädter Horn, Stuiben und Gschwender Horn
« Antwort #1 am: 12. Apr 2012 - 23:30 Uhr »
Impressionen II.
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Offline Kauk

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Re: Immenstädter Horn, Stuiben und Gschwender Horn
« Antwort #2 am: 12. Apr 2012 - 23:31 Uhr »
Impressionen III.
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Offline horst

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Re: Immenstädter Horn, Stuiben und Gschwender Horn
« Antwort #3 am: 13. Apr 2012 - 10:57 Uhr »
Eine ähnliche Tour hab ich mal im Sommer gemacht. War auch schön. Aber ne Wintertour ist doch schon eindrucksvoller, wie man an deinen vielen schönen Bildern sieht. Super Bericht von deiner Fahrt und wertvolle Hinweise auf die aktuelle Situation mit vielen sehr schönen Bildern :-L), von denen mir das Bild "Nagelfluhimpressionen" am besten gefällt

LG, horst
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