aktuelle Verhältnisse

Westliche Dremelscharte  (gelesen 6012 mal)

0 User und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline zapfenwolfi

  • alpic.Mitglied
  • Beiträge: 334
    • 4Hofers - Zapfenews - Wolfi alpin
Re: Westliche Dremelscharte
« Antwort #20 am: 15. Apr 2008 - 12:45 Uhr »
bei uns (Wetterspitz) war´s (zumindest im Flachen und auf den Nordwesthängen) morgens überall tragfähig gefroren (obwohls auch erst um 8 Uhr rum richtig aufgeklart hat), mittags erst unterhalb 1700 Meter dann nass auf aufgeweicht. (In den Tunneln war aber schon in der Früh Duschen angesagt).
hier die Bilder
  • hilfreich

Offline Kristian

  • alpic.Mitglied
  • Beiträge: 1.558
Re: Westliche Dremelscharte
« Antwort #21 am: 15. Apr 2008 - 17:42 Uhr »
Zitat
.
Zudem ist dieser feuchte, grobkörnige Schnee kaum dazu in der Lage, Spannungen zu übertragen, also keine Bruchfortpflanzung in dieser Tiefe.

wenn die überlagernde Schicht dann abgleitet, weil  vielleicht irgendeine Harschicht das Wasser nicht nach unten durchlässt, dann gibt so etwas punktförmige Anrisse, so wie hier am Hengst am letzten Freitag.
  • hilfreich

Offline Kristian

  • alpic.Mitglied
  • Beiträge: 1.558
Re: Westliche Dremelscharte
« Antwort #22 am: 15. Apr 2008 - 22:46 Uhr »
Zitat
Kannst du bitte erklären, was Allgäuschichten sind und warum ein Lärchenwald

Für Allgäuschichten und andere unbekannte Wörter gibt es das hier:

http://www.google.com/search?sourceid=navclient&hl=de&ie=UTF-8&rlz=1T4SUNA_de___DE215&q=Allg%c3%a4uschichten

Lärchen:
Verschiedene Bäume haben sich verschiedenen Umweltbedingungen unerschiedlich angepasst.
Die Lärche stammt ursprünglich aus Sibirien und ist trocken-winterkalten Standorten bestens angepasst. Genau dort schwächeln andere  heimische Baumarten wie die Fichte und noch vielmehr Buche und Tanne.

In feuchten, schneereichen Gegenden, wie z.B Balderschwang könnte sie sich gegen Fichte und Tanne nie behaupten. ihr bleiben nur Standorte, wo die anderen Bäume schlecht oder gar nicht wachsen.

Genau an solchen Standorten, wo andere Bäume kümmern  herrscht oft ein Mikroklima oder aber auch das Klima eines ganzen Tales (z.B. Engadin; Langtaufers) wo sich gerne Schwimmschnee bildet.

Also: die Lärche selbst hat kaum einen Einfluss auf die Schneedecke, zeigt aber Standorte an, an denen bestimmte klimatische Voraussetzungen HÄUFIG anzutreffen sind.

Im geringen Umfang bremst der Wald den Wind, so dass sich der Schnee ruhig ablagert. Das dünne Astgerüst eines Lärchenwald verhindert aber kaum die Abstrahlung und lässt im Sommer viel Licht durch, weshalb Lärchenwälder oft mit Schneeheide, Heibelbeeren usw. am Boden bewachsen sind, was die Schwimmschneebildung begünstigt.

In den Lechtaler Alpen kann man das besonders gut beobachten, da die Lechtaler im Grenzbereich zwischen randalpin und Niederschlagsreich und trockenkalten zentralpinen Bereich liegen.

Gerade ein Musterbespiel dafür ist der Lärchenwald im Kaisertal beim Aufstieg zur Kaiserjochhütte.

Da findet man fast immer Schwimmschnee, selbst dann, wenn rundherum ein stabiler Schneedeckenaufbau vorhanden ist.





  • hilfreich

Offline horst

  • alpic.Mitglied
  • Beiträge: 1.150
Re: Westliche Dremelscharte
« Antwort #23 am: 16. Apr 2008 - 18:45 Uhr »
Hallo Kristian,

  also diese Standortcharakterisierung ist einfach super :bravo
Da fallen einem die Schuppen von den Augen. Danke für diese
klare Darstellung.

Gruß Horst
  • hilfreich

Tags: