Nachdem die Oberflächenabstrahlung nicht so toll aussah und ich sowieso für eine Skitour zu spät aus den Federn kam, hab ich mich für eine normale Bergtour entschieden, es ging genussmäßig auf den
Kienberg (1536 m) und den weglosen
Westerkienberg (1488 m). Die noch angestrebten beiden Ächsele hab ich dann ausgelassen, da dies nur Schneestapferei bedeutet hätte.
Route: Parkplatz Weidegatter - Himmelreich - Westflanke/Westgrat - Kienberg - Retour - Ostrücken - Westerkienberg
Unternimmt man nicht die Überschreitung des des gesamten
Kienberg-Kamms, sondern beschränkt sich auf Touren ums Himmelreich, so kann man am Weidegatter (wenig Platz) oder etwas weiter aufwärts an einer Bucht parken. Man geht dann zurück Richtung Pfronten bis zur großen Brücke (974 m), an deren Seite führt eine Treppe hinab Richtung Alpweg. Dem teils steilen Alpweg folgt man bis zum
Himmelreich (ca. 1200 m). Hier an einem Gatter nach rechts auf schwachen Pfadspuren dem Zaun entlang, bis der Pfad nach Norden abknickt. Die Spur führt schmal, im Sommer wohl auch verwuchert, und markiert über die Westflanke und den Westgrat hinauf zum Gipfel. Am Ende des ersten Drittels wirds kurz richtig steil, hier unbedingt Trittsicherheit erforderlich. Oben raus führt der Weg in die Südflanke, um den felsigen Kamm zu umgehen. Folgt man dem Kamm, wird etwas ausgesetzter und es gibt ein paar Stellen im I. Schwierigkeitsgrat. Kurz darauf ist man am Gipfel des
Kienberg, das Kreuz steht etwas tiefer und nach Osten versetzt versteckt hinter Bäumen.
Zurück im Himmelreich steigt man kurz auf dem Alpweg zurück Richtung Aufstieg bis zum Wegweiser "Bärenmoosalpe". Dem Weg dorthin folgt man bis unter der Nordostflanke des
Westerkienbergs, von hier weglos hinauf zum Ostrücken. Alternativ kann man dem Alpweg noch folgen, bis er den Ostrücken überquert und von dort den Rücken aufwärts. Bis gut auf ca. 1400 Meter hoch kann man beliebig ansteigen, das Gelände ist licht bewaldet. Danach wird der Wald dichter und es empfiehlt sich, die Grathöhe zu benutzen. Oft finden sich komfortable Durchlässe. Wenn man das Gefühl hat am höchsten Punkt zu sein, dann ist man auch angekommen, danach senkt sich der Grat wieder nach Westen ab. Es gibt oben eigentlich keine freie Sicht. Auf gleichem Weg zurück zum Parkplatz.
Heutige Verhältnisse: Bis zum Kienberg-Gipfel kaum Schneekontakt, es geht über vereinzelte kleine Schneefelder, die notfalls auch zu umgehen wären. Richtung Westerkienberg liegt noch mehr Schnee, oberhalb von 1200 Meter im Schatten vor allem, ab 1400 Meter muss man noch mit einigem Schneekontakt rechnen, ein ausweichen in die Flanke wäre kein vertretbarer Aufwand. Der Schnee trägt mal und manchmal bricht man durch. Wetter war durchwegs sonnig, Sichten gut, aber in der Ferne diesig.
Die Flanken der umliegenden, höheren Berge sind noch gut mit Schnee gefüllt, von einer Querung der Schönkahler-Ostflanke von der Bärenmoosalpe Richtung Pfrontener Alpe würde ich abraten, Gleitschneegefahr. Kühgundkopf sieht Richtung Bschiesser noch fast ganz fahrbar aus. In der Nordflanke des Gaishorns einige, oberflächliche Lockerschneerutsche abgegangen, selbst bei maximalem Zoom keine Spur zu erkennen. Dafür konnte ich vom Westerkienberg einen Blick auf meine
gestrige Spur erhaschen
.
Fazit: Der Kienberg ist immer eine Reise wert, tolle Ausblicke, schöne, reizvolle Tour. Allerdings ist schon eher ein Frühlingsberg, der halt früh schneefrei wird. Der Westerkienberg ist nur was für Gipfelsammler und Einsamkeitsliebhaber (Wobei ich sowohl eine Ski-Aufstiegsspur, Schneeschuhspur und normale Spur im Schnee gesehen hab
).