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Das große Paradies  (gelesen 1192 mal)

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Offline Lampi

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Das große Paradies
« am: 26. Apr 2017 - 08:52 Uhr »
Gran Ciaspolata über dem Guschtl seinem Pretoria

Um es kurz zu machen: Wir waren am Gran Paradiso - besser wird es dieses Jahr nicht mehr.
Als meinen ersten 4000er im Winter stelle ich den mal hier rein, sonst hätte ich davon abgesehen.
Leider gibt es hier kein Board für "Außerhalb vom Forumsbereich"

Hier mal ein kleiner Appetizer

















Eine Kopie von dem Bericht mit etwa 100 Bildern möchte ich hier nicht einstellen. Hier gibt es mehr zu lesen.

INFO:
Irgendwann mal setzte sich für die im vollen Wortlaut Augusta Pr(a)etoria genannte Stadt die Abkürzung "Aosta" durch. Eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist innerhalb eines Tages nicht möglich.
Regional wird französisch gesprochen, damit kann ich trotz 6 1/2 Jahre Schulunterricht nichts anfangen. Wie auch in ihrem Stammland geben sich die Eingeborenen nicht die geringste Mühe, verstanden zu werden. Eher holpern sie sich mit Englisch oder Deutsch durch. In der Regional- Hauptstadt Aosta ist italienisch die Umgangssprache, und die Eingeborenen wissen, dass die Besucher, wenn überhaupt, nur kurze und einfache Sätze verstehen und auch das nur mit Hilfe von Händen & Füßen. :-)

Der 4061 m hohe Gran Pa(radiso) ist der höchste vollständig in Italien liegende Berg. Auf ihn führen:
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  • der etwas kürzere Weg über die bis zu einem Jahr im Voraus zu buchende Hütte Vittorio Emanuele II und den Eselsrücken
  • und unser etwas längere, dafür unten schattige Weg über die private Hütte Federico Chabot und den Eselsrücken.
  • und der Weg über die Chabod und die etwa 600 m hohe, anhaltend 55° steile Nordwestflanke. Diese war mal kurz im Gespräch, entfiel aber wegen nahezu flächendeckender Vereisung. Bei Trittfirn kann man da hochstapfen.

Also: Wir sind über den Fritze seine Hütte (Rifugio Federico Chabod) hoch. Das hat ein paar Vorteile.
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  • Der Weg ist geringfügig länger als der Normalweg. Dadurch ist der Andrang bedeutend geringer.
  • Der Hüttenzustieg ist schöner. Vor allem im Sommer, aber auch im Frühjahr ist der Schatten im Wald sehr angenehm. Die Moränenrutscherei zur Vittorio Emanuele 2 soll ja bei Sonne die letzten Kräfte rauben, und außerdem ist der Weg bereits jetzt nicht mehr fahrbar (oder die Schi sind hinüber.)
  • Der Gletscher weicht nicht so schnell durch, weil er bis 11:00 im Schatten liegt. Für Wasserschifahrer (es soll ja Leute geben, die machen das mit Wolllust) kein Argument. Für Leute auf Schneeschuhen schon. Vor allem im Aufstieg.
Von dem mal abgesehen ist die Vittorio Emanuele 2 zu Ostern etwa ein Jahr im Voraus zu buchenund von dem her ohnehin keine Option. Wer weiß schon wie nächste Ostern das Wetter ist :( .

Beste Zeit wie an allen stark vergletscherten niedrigen Viertausendern bzw. hohen Dreitausendern ist je nach Schnee- und Lawinenlage irgendwann zwischen Mitte März und Mitte Juni. Im Sommer ist eine Besteigung mittlerweile nur noch in klaren Nächten nach nicht allzu heißen Tagen sinnvoll. Von der Vittorio Emanuele II soll es etwas besser sein.

Das mit dem Wolf war kein Witz, die hausen da wirklich. Sie stammen ursprünglich von der extrem scheuen Population aus den Abruzzen und sind daher nicht zu sehen - außer gerissenen Kleintieren hinterlassen sie im Normalfall keine Spuren. Eine große Beute wie eine Gämse reißen sie nur, wenn sie die noch verzehrbaren Reste kaltstellen können. Dabei sind sie hier anscheinend gestört worden.
Das Gamsgulasch stammte natürlich aus menschlicher Jagd und ist wirklich sehr zu empfehlen.
Die Zimmer im Hotel Camping Grivola sind mit 37 Oiro pro Person mit Frühstück für Hochsaison relativ günstig, sauber und mit festen Betten ausgestattet. Ein Liter Tee für unterwegs ist inbegriffen. Camping mit Frühstück kostet 13 Oiro. Das Frühstück ist nur sehr frankophilen Personen zu empfehlen. Wenigstens etwas richtigen Käse und ein Ei wäre sicher nicht zu viel verlangt.

Im gesamten 20 km langen Valsavarenche gibt es zu Ostern:
 - eine Abfütterungsstelle mit Großparkplatz am Straßenende
 - ein ziemlich teures Restaurant ca. 6 km weiter unten
 - eine Mischung aus Pub, Disco, Pizzeria (mit ordentlicher Küche und guten Preisen) im Hauptort Degioz
und das nennt sich Hauptsaison. Erst im Sommer öffnen noch ein paar mehr Restaurants.

im Ort Introd am Taleingang ist die Auswahl aber groß.

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