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Herrliche Schneeschuhtour zur Unteren Gottesackerwand  (gelesen 2148 mal)

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Offline Graddler

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Herrliche Schneeschuhtour zur Unteren Gottesackerwand
« am: 27. Jan 2008 - 15:07 Uhr »
Gestern haben wir eine sehr schöne Schneeschuhtour auf die Untere Gottesackerwand (1858 m) gemacht.
Hier Bericht mit Tourenbeschreibung:

Ausgangspunkt der Tour ist das Mahdtalhaus in Riezlern-Schwende. Parkplatz direkt am Haus. Wenige Meter oberhalb stoßen wir auf die erste Info-Tafel des Projektes "Skibergsteigen umweltfreundlich", die uns über die Lage der Wild-Ruhezonen und den Verlauf der Ski-und Schneeschuhtouren informiert. Der Routenverlauf ist im Gelände mit grünen Schildern markiert.
Über einen verharschten Wiesenhang geht´s los. Dann eine kurze Querung im Wald (ausgeapert), die uns zu einer steilen Waldschneise führt. An ihrem oberen Ende rechts raus, durch Jungwald hoch zum Fahrweg auf ca. 1360 m, wo man auf die zweite Info-Tafel "Skibergsteigen umweltfreundlich" trifft.
Der Fahrweg (flacher) führt direkt zur Grafenküren-Alpe, zugleich Ende der markierten Route. Wir behalten die Richtung bei und queren weiter den Hang, immer leicht steigend, bis wir bei der idyllisch gelegenen Mahdtalalpe die Talsohle erreichen. Jetzt nehmen wir Kurs auf den Windecksattel ! Nomen est omen: je näher wir ihm kommen, umso mehr Windverfrachtungen stellen wir fest: abgeblasener Windharsch neben Mulden, die mit eingewehtem Schnee aufgefüllt sind. Links am Toreck-Nordhang immer wieder Schneefahnen im Wind.
Noch vor dem Windecksattel biegen wir rechts Richtung NO ab. Eine zuerst steile, dann flacher werdende Rampe führt durch ideales Schneeschuhgelände hoch zum Gratrücken. Es ist eine wahre Pracht, bei bestem Wetter und bester Sicht - wie wir es gestern erlebt haben- hier hochzusteigen.  :-L) . Die genannte Rampe ist leicht zu entdecken: sie wird links (westlich) von einer niedrigen, gelegentlich unterbrochenen Fels-/Schrofenstufe begrenzt.
Kurz vor dem Gratrücken geht´s links weg. Eine Schwachstelle in der Fels-/Schrofenstufe ermöglicht den Übergang in das darüber liegende flachere Gelände. Eine weitere (ausgeaperte) Schrofenstufe folgt, und wenig später stehen wir auf dem Gipfel der Unteren Gottesackerwand (1858 m, Steinmännchen) ;D
Die Aussicht war gestern erstklassig: Im Westen der Schwarzwald mit dem weißen Feldberg, das Wolkenmeer im Vorland, und natürlich eine schier endlose Zahl an benachbarten Bergen: glasklar, astrein.  :-L)

Wegen des Windes verkrümeln wir uns in eine geschützte Ecke, genießen den Tag, die Sicht, die Brotzeit.  :)
Nach einer Stunde steigen wir über den Aufstiegsweg ab. Kaffee  und Kuchen im Mahdtalhaus runden diesen erstklassigen Tourentag ab.  :spring: :spring: :spring:

Fazit: Sehr schöne, lohnende und empfehlenswerte Tour !

Hier noch ein paar technische Daten und Tipps für Wiederholer:

Höhendifferenz: ca. 900 Hm
Zeitbedarf: Aufstieg 3-3,5 Std. bei einigermaßen guten Verhältnissen; sonst evtl. auch über 4 Std.; Abstieg entsprechend weniger.
Lawinengefährdung: kritische Passagen liegen im Bereich des Toreck-Nord-/Nordost-Hanges sowie im Bereich Windecksattel. Evtl. Nassschneerutsche aus dem Südhang der Unteren Gottesackerwand.
Hinweis zu den aktuellen Verhältnissen: Beim Gipfel-Anstieg haben wir am gegenüberliegenden Toreck-NO-Hang eine kleine Gruppe Skitourenfahrer beobachtet. Von dieser Gruppe wurde ein ca. 50 m breits Schneebrett ausgelöst.  >:(

Graddler
(leider keine Bilder von dieser Tour  :()

« Letzte Änderung: 27. Jan 2008 - 16:07 Uhr von Graddler »
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Offline kalle

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Re: Herrliche Schneeschuhtour zur Unteren Gottesackerwand
« Antwort #1 am: 28. Jan 2008 - 12:24 Uhr »
Danke Graddler für die ausführliche Beschreibung und der Nennung der aktuellen Verhältnisse.
Wird eigentlich mit Tourenski in etwa die gleiche Linie gewählt?

Gruß
Kalle
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Offline Graddler

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Re: Herrliche Schneeschuhtour zur Unteren Gottesackerwand
« Antwort #2 am: 28. Jan 2008 - 18:12 Uhr »
Hallo Kalle,
meines Wissens verläuft die Skiroute exakt gleich - mangels Alternativen !

Sollten die sehr kurzen Schrofenpassagen zwischen Rampe und Gipfel ausgeapert sein, und will man sich das Abschnallen sparen, dann sei der benachbarte, unwesentlich niedrigere Ostgipfel (Punkt 1848 m der BLV-Karte) empfohlen. Er ist gut mit Ski zu erreichen. Einfach am Schluss der Rampe wenige Meter nach rechts.
Die Abfahrt ist für Skifahrer wohl eher uninteressant. Von der Mahdtalalpe bis zur Oberen Info-Tafel gibt´s eine sehr lange Hang-Querung, ohne Möglichkeiten zum Schwingen, stattdessen einige waagrechte Passagen und Gegenanstiege. Das darunter liegende Stück bietet teilweise enge und bucklige Waldpassagen, wie ich das als Laie formulieren würde.  :(
Gut sind sicherlich der Abschnitt Gipfel-Mahdtalalpe und der unterste Wiesenhang.  :)
Wir haben auf unserer Tour oberhalb Mahdtalalpe keinen Skitourengeher angetroffen !

Grüße vom Graddler
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Offline Kristian

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Re: Herrliche Schneeschuhtour zur Unteren Gottesackerwand
« Antwort #3 am: 28. Jan 2008 - 20:47 Uhr »
Zitat
Wird eigentlich mit Tourenski in etwa die gleiche Linie gewählt?

http://www.alpic.net/forum/index.php/topic,1360.0.html

Zitat
Versehentlich falschen Link eingefügt.
Für alle die diese Antwort in der letzten Stunde schon gelesen haben zur Erklärung:

Die Hinweise auf private Mitteilungen von diesem Forum landen bei mir immer im Spamordner. Anstatt einen Auszug aus der Frage eines Users hier einzufügen, habe ich wohl einen Mist  aus dem Spamordner erwischt.

Keine Ahnung woher das kam, anstatt es zu löschen habe ich es versehentlich hier herein kopiert.

Bitte das Versehen zu entschuldigen.




Wie Graddler schon sagte, ist die Untere Gottesackerwand skifahrerisch wenig lohnend. Landschaftlich sind die Karstflächen des Ifens ziemlich einmalig und auf jeden Fall einen Besuch wert.

Der Skifahrer wird aber eher das Toreck anstreben, das bei VORSICHTIGER ROUTENWAHL auch bei kritischen Verhältnissen gemacht werden kann.

Die Routen verlaufen bis kurz nach der Grafenkürenalpe identisch.


Bei frischem Neuschnee ist die Tour zum Toreck ideal.

Hatte dazu schon mal Bilder eingestellt.

Wer das allerdings einspurt, muss zäh sein. Rund um den Ifen fällt meist aussergewöhnlich viel Schnee.

Die Tour zur Unteren Gottesackerwand wird im Winter von Jägern und Grundbesitzern nicht so gerne gesehen, ist aber auf der hier vorgestellten Route legal



« Letzte Änderung: 28. Jan 2008 - 23:13 Uhr von Kristian »
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