...gestern auf den Hochgrat - genaugenommen zum Staufner Haus. Eine Abenteuer-Tour.
Dass das Wetter nicht das beste werden würde, war beschlossene Sache. Morgens noch schnell die Entscheidung, dass die Spikes alleine nicht reichen, sondern die Schneeschuhe dabei sein müssen. Aber verabredet ist verabredet, also auf Tour!
Bei Regen ging's los, zunächst über den Hochgratparkplatz, der etwa fünf Zentimeter tief überschwemmt war. ("mal kurz den Rucksack abstellen...??"
) Gleich am Einstieg Montage der Schneeschuhe.
Unterwegs wechselte der Regen in Schneefall und der leichte Wind in Sturm. Ab etwa der Oberen Lauchalpe waren keine Spuren mehr auszumachen, und Wind und Schnee machten das Gehen schwer. Es kamen solche Gedanken auf wie "was macht der H. jetzt zuhause?" - "ja, der sitzt jetzt auf dem Sofa..."
Nach der letzten Kehre unterhalb des Staufner Hauses wurde es drastisch ungemütlich. Der Sturm peitschte den Schnee ins Gesicht, außerdem war der Schnee dermaßen verweht, dass wir die ideale Streckenführung suchen mussten, um nicht ständig durch die Wechten zu wühlen. Wir kämpften uns durch bis zum Staufner Haus. Weiter war uns nicht möglich bei diesem Sturm. (Der Begriff "Schutzhütte" hat seine Berechtigung!) Trotz Regenklamotten waren wir letztlich bis auf die Haut nass.(Ok, die Regenhose hätte ich ja auch schon früher drüber ziehen können...) Auf dem Staufner Haus dann den Rucksack geleert und alle trockenen Sachen angezogen, die darin zu finden waren, glücklicherweise war das einiges. Und vor allem: Dort auch von innen aufgewärmt! Lecker!
Gute Dienste leisteten mir Sturmhaube mit Gesichtsschutz (nur die Augen frei) und Skibrille. Damit stachen die spitzen Schneekristalle nicht in Gesicht und Augen... Auch der Abstieg war mühsam und sehr nass, die Schnee-Regen-Grenze war nun deutlich gestiegen. Spuren vom Aufstieg gab es nahezu nicht mehr.
Am Auto angekommen konnten die Handschuhe (und auch sonstwas
) ausgewunden werden... (Und wieder nix mit "mal schnell den Rucksack abstellen")
Dann flott nachhause gefahren und unter der Dusche wieder aufgetaut.
Dass inzwischen die Lawinenwarnstufe 4 besteht, ist gut nachvollziehbar.
Es waren noch ein paar weitere Verrückte unterwegs. Ein Tourengeher hat erzählt, er wollte auf den Gipfel, hat aber vor der Bergstation umgedreht, da er keinerlei Chancen hatte...
Zwei Bilder an der Oberen Lauchalpe, zwei Bilder vom Weg, der entweder komplett zugeweht oder hier mit zwei Rinnen verziert ist.