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Wie seid ihr in die Bergwelt gekommen?  (gelesen 7585 mal)

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Offline Kristian

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Re: Wie seid ihr in die Bergwelt gekommen?
« Antwort #10 am: 17. Aug 2007 - 14:45 Uhr »
Nun, manche sagen ich hätte ein fotographisches Gedächtnis und das lässt mich auch hier nicht im Stich.

Am Heiligabend konnte ich es kaum noch erwarten bis das Christkind kommt und so hat mich mein Vater auf einen kleinen Spaziergang mitgenommen. Es lag unheimlich viel Schnee und wir sind mit Ski (glaube es waren alte Rosskopfski mit einer Iser-kabelzugbindung zum Kreuzbichl hinaufgelaufen. Ich immer schön in Vaters Spur. Weil ich nicht müde wurde und nicht zu beruhigen war sind wir halt immer weiter  und weiter und schließlich waren wir auf dem Hirschberg. Beim runterfahren bin ich dauernd hingefallen, aber mit vier Jahren ist das wurscht... Es hat Spass gemacht.
Glaube vom Mittagessen bis zum Abendessen hats gedauert.

In späteren Jahren sind wir oft mit den Ski die Südhänge zum Tiefenbacher Eck hochgelaufen.

Im Schulalter war ich dann von den Abenteuerfilmen wie Winnetou begeistert.
Da es immer was neues zu entdecken, Abenteuer, Überfälle, Kämpfe auf Felsvorsprüngen usw.

Wir spielten das oft nach. Meist im Hirschbachtobel oder gar ohne Wissen der Eltern in der felsigen Südflanke des Hirschbergs.
Bei lernte ich wohl mich im weglosen Steilgelände zu bewegen. Winnetou blieb ja auch nicht auf dem Weg.
Wenn Touris durch den Tobel wanderten, wurden sie auch mal Opfer eines Indianerüberfalls und mit Tannenzapfen beschossen ;D

Im Winter waren wir oft nach der Schule beim Skifahren am Iseler. Wir bauten Schanzen und stiegen verbotener Weise auch mal auf den Gipfel um was steiles zum Abfahren zu versuchen.
Wir entdecken einen kleinen Hang, an dem man nach Schneefall und Wind wunderschön kleine Schneebretter auslösen konnte.
Hat auch Spass gemacht.

Später war ich mal die Sommerferien über auf einer Alp

So mit 16 fing ich an zu Laufen. Auch Wettkämpfe. Mit machten besonders Bergläufe Spass.
Da fing ich dann auch an regelmäßig zu trainieren und joggte öfters auf den Iseler, Rauhhorn, Zipfelsalpe Bschießer Ponten Willersalpe usw.

Irgendwann hatte ich im Laufen einen Einbruch. ICh konnte mich nicht mehr steigern, andere wurden besser und ich ließ das Wettkampfgeschehen hinter mir.
Wohl auch, weil man, wenn am Sonntag ein Rennen war, konnte man Samstags nicht  weggehen usw.

Geblieben ist, der Bewegungsdrang und die Neugier neues zu entdecken Ich sprang gerne mal spontan auf irgendeinen Berg und bestieg nach und nach alle Gipfel im Allgäu und im Tannheimer Tal.
Oft spontan, einfach mit Turnschuhen mal raufgesprungen.

Später reizten mich dann auch die Lechtaler.

Als sich dabei immer öfters Hindernisse der Schwierigkeit III und mehr in den Weg stellten, fing ich zum Klettern an.

Das Klettern war am Anfang nie so mein Ding.
Als es aber bei der AV Jungend  der ich damals schon fast entwachsen war recht populär wurde und man manchen Tag immer Klettergarten verbrachte habe ich daran auch Spass gefunden.

Zunächst waren noch hohe Gipfel im Wallis mein Ziel. Oft als Tagestour, oft auch mit Ski.

Später als ich am Klettern Spass fand waren wir dann viel in den Dolomiten unterwegs und haben dort einige Klassiker gemacht.
Heute meide ich diese schönen Berge, weil ich einfach mein Leben nicht mehr einem alten Rosthaken anvertrauen will, wo es in den Nordalpen und in der Schweiz doch so viele sicher sanierte Kletterrouten gibt.
Im Ostrachtal habe ich auch die meisten Kletterrouten saniert.

Nach und nach kristallisierte sich das Skibergsteigen als meine Lieblingsdisziplin heraus.
Ich war jede freie Minute irgendwo in den Allgäuern und Lechtalern unterwegs, gelegentlich auch in der Schweiz.
Irgendwann kam man auf mich zu und bat mich mein Wissen anderen zur Verfügung zu stellen und  so entstand der Skitourenführer Allgäu.
Später landete ich so auch beim Lawinenwarndienst.

Im Sommer zieht es mich neben dem Klettern auch immer wieder auf einsame Allgäu und Lechtalgipfel.

Zunehmend habe ich auch das Fernreisen entdeckt und inzwischen 14 6000 bestiegen..

Tja und was sind die Träume......

Mal sehen.. Vielleicht der Mustagh Ata oder der Pik Lenin mit Ski?
Vielleicht  sogar mal der Cho Oyu..

mal sehen.

Die asiatische Bürokratie und die Gipfelpermits haben mich davon immer abgehalten. Da lob ich mit doch Peru, wo man sich noch frei bewegen kann.











« Letzte Änderung: 17. Aug 2007 - 15:02 Uhr von Kristian »
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Offline oliver

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Re: Wie seid ihr in die Bergwelt gekommen?
« Antwort #11 am: 17. Aug 2007 - 15:25 Uhr »
vielen dank an das fotographische gedächtnis von kristian  :-L)

deine wirklich interessanten ausführungen haben ja direkt autobiographische züge - schreibst du bereits an deinen memoiren?  ;)
das buch wäre neben deinen anderen titeln bestimmt mit der renner - ich bin gespannt  :PC:

beste grüße
oliver
« Letzte Änderung: 17. Aug 2007 - 15:27 Uhr von oliver »
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Offline berto

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Re: Wie seid ihr in die Bergwelt gekommen?
« Antwort #12 am: 19. Aug 2007 - 12:03 Uhr »
Hallo!
Wie bin ich in die Berge gekommen?
Mein Onkel der Singer Florian aus Reutte hat seine Frau eine Schwester
meiner Mutter kennengelernt, als sie auf einer KdF-Fahrt in Reutte war.
KdF-Fahrten gab es in den 30ßiger Jahren von Deutschland aus.
KdF bedeutete "Kraft durch Freude".
So bin ich zu meinem österreichischen Onkel gekommen.
So ab Anfang der 50ziger Jahre sind wir dann regelmäßig in den Sommer-
ferien in Reutte gewesen, und da habe ich meine Leidenschaft zu den
Bergen entdeckt ( siehe "Eine Geschichte über die Gehrenspitze")
Später sind wir dann regelmäßig mit unseren Töchtern und zuletzt
mit unseren Enkelkindern in Reutte gewesen.
Wir werden bestimmt auch wiederkommen, Eure tollen Bilder von den
Bergtouren locken mich so richtig an.
Es grüßt
der Nordfriese
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Offline Kerstin die Nordfrau

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Re: Wie seid ihr in die Bergwelt gekommen?
« Antwort #13 am: 13. Aug 2008 - 21:36 Uhr »
Das Thema liegt zwar schon ein Jahr zurück, ich möchte dennoch erzählen, wie eine "norddeutsche Deern" ( bei Euch "Madel" ) in die Berge kommt.

Bis vor einigen Jahren hätte ich mir garnicht vorstellen können Urlaub im Gebirge zu machen.Als Kind der 70er/80er war meine Vorstellung von den Alpen mit einigen Klischees verbunden, wie z.B. schuhplattlernde,jodelnde Burschen in Krachledernen oder Maria und Margot Helwig... :tanzen:

Also sind mein Mann( allen hier bekannt als Nordmann) und ich Jahre lang auf eigenem Kiel in der Ostsee durch die dänische Inselwelt gesegelt.
Nun macht so ein Segelboot aber auch eine Menge Arbeit, besonders wenn es aus Holz ist. :axt:
Im Jahr 2005 sollte unsere Tochter eingeschult werden. Vorbei die Zeit, wo wir mitten in der Woche den Anker lichten konnten. Es war schnell klar ,daß wir in dem Jahr das Boot nicht ins Wasser kriegen würden.Nun musste Urlaub ohne Boot geplant werden :vOv:. Mein Mann, ein eingefleischter Segler von Kindesbeinen an, weigerte sich strikt ohne Boot ans Wasser zu fahren :no(.Weder ans Meer noch an einen großen See! Da blieben eigentlich nur Wüste,Wald und Berge übrig.
Wir entschieden uns dann Für 2 Wochen bayerischer Wald und waren
begeistert vom Wandern! :spring: Arber, Osser und Falckenstein unsere ersten kleinen Berge! :bravo

Im Jahr 2006 das Gleiche : Boot nicht fertig, kein Urlaub am Wasser
Aber diesmal wollten wir richtige Berge und buchten für 3 Wochen eine Ferienwohnung in Wertach im Allgäu.
Wir fingen mit dem Wertacher Hörnle an und steigerten uns bis zum Thaneller( erste Begegnung mit Kalle und Nadja)
Zu diesem Zeitpunkt waren wir schon längst mit dem Bergvirus infiziert, :spinner: dennoch starteten wir einen weiteren halbherzigen Versuch 2007 Bootsurlaub zu machen. Naja ein Anruf in Wertach war leichter und diesmal sind wir 4 Wochen geblieben! :-L)
Diesmal waren wir auch besser vorbereitet( dem FORUM sei dank!!! )
Zum Einlaufen die "kleinen" Hausberge und zum Abschluss das Geißhorn, die Lachenspitze und Daniels erste Tour zum Muttekopf .
Hund und Kind haben die Wanderungen auch Spass gemacht und so haben wir in diesen Jahr das Boot verkauft.
Wir waren wieder in Wertach ( einfache, aber günstige Wohnung) und haben viele schöne Wanderungen unternommen!Einige Berichte hat " der Nordmann bereits ins Forum gestellt.
 :laola:
Mein Fazit: Man kann auch als Späteinsteiger bei normaler Kondition schon recht  schöne Bergtouren schaffen.
Für die Zukunft würde ich mir natürlich wünschen öfter als die 4 Wochen im Jahr in den Bergen zu sein! Aber 750 km und die derzeitigen Spritpreise machen das unmöglich!

LG

Kerstin
« Letzte Änderung: 13. Aug 2008 - 21:44 Uhr von Kerstin die Nordfrau »
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Offline eganahl

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Re: Wie seid ihr in die Bergwelt gekommen?
« Antwort #14 am: 13. Aug 2008 - 23:09 Uhr »
Hallo Kerstin,
ist ja eine recht lustige Geschichte mit Euerem Segelschiff und der nicht vollendeten Restaurierung ;D.
Der Höhepunkt eines segelnden Bergsteigers ist natürlich beides miteinander zu verbinden, Segeln und Bergsteigen.
Dazu hatte ich über Jahre immer wieder mal gelegenheit, angefangen von Norwegen, Island, Kanada, Südamerika bis zu den 4000er im östlichen Mittelmeer.
Was für eine Segelyacht habt Ihr denn gehabt? Der Traum in den 70er Jahren war immer eine Matthiesen & Paulsen Mahagoniyacht. Viele Stunden habe ich dort in der Werft verbracht, es gibt sie immer noch in Arnis an der Schlei, der kleinsten Stadt Deutschlands.

Viele Grüße von einem seefahrenden Bergsteiger

Egon
www.sy-binna.de
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Offline Kerstin die Nordfrau

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Re: Wie seid ihr in die Bergwelt gekommen?
« Antwort #15 am: 14. Aug 2008 - 11:34 Uhr »
Hallo Egon !
Das wäre natürlich optimal: Segeln und Bergwandern! Wenn die liebe Zeit nicht wäre .Daniel arbeitet im Schichtbetrieb und hat nur jedes 3. WE, dafür aber auch mal in der Woche , frei. Da hat unsere Tochter dann leider Schule.

Unser Boot war ein Selbstbau von 1960 nach einem Riss eines Bootsbaumeisters der bekannten Bremer Werft De Dood. Matthiesen & Paulsen ist  was sehr Edles!
Die Schlei kennen wir natürlich gut, war ja unser Revier.
Daniel ( Nordmann) hat sich jetzt aber einen Jugendtraum erfüllt und lernt Segelfliegen. So kommt er auch im Flachland in die Höhe und vermißt somit das Segeln nicht allzu arg!
 
Die lange Segelerfahrung hatte für uns auch den Vorteil, daß wir relativ wetterfest  :C-: sind und dementsprechend gut ausgerüstet in die Berge kamen.

LG


Kerstin
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Offline Nadja

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Re: Wie seid ihr in die Bergwelt gekommen?
« Antwort #16 am: 25. Aug 2008 - 12:54 Uhr »
Als Kind der 70er/80er war meine Vorstellung von den Alpen mit einigen Klischees verbunden, wie z.B. schuhplattlernde,jodelnde Burschen in Krachledernen oder Maria und Margot Helwig... :tanzen:

... ich hau mich weg!!!  ;D ;D  :lol2:  Maria und Margot Helwig!!!!!   :o  ;D
Gibts die überhaupt noch?
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Offline Kerstin die Nordfrau

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Re: Wie seid ihr in die Bergwelt gekommen?
« Antwort #17 am: 25. Aug 2008 - 17:23 Uhr »
Keine Ahnung, ob die Zwei noch unter den Lebenden weilen, aber meine Oma fand die ganz toll!!! Und so bin ich in dem Irrglauben aufgewachsen,
das in den Bergen alle so herumlaufen und jodeln wie die Beiden!
:prost:
 :tanzen:

LG

Kerstin  ;D
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alex

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Re: Wie seid ihr in die Bergwelt gekommen?
« Antwort #18 am: 25. Aug 2008 - 19:33 Uhr »
Und so bin ich in dem Irrglauben aufgewachsen,
das in den Bergen alle so herumlaufen und jodeln wie die Beiden!

na ja ganz so schlimm ists dann bei uns ja doch nicht  ;D



Keine Ahnung, ob die Zwei noch unter den Lebenden weilen.

ach ja - die beiden weilen noch...   :ja:
« Letzte Änderung: 25. Aug 2008 - 19:35 Uhr von alex »
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Offline charly

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Re: Wie seid ihr in die Bergwelt gekommen?
« Antwort #19 am: 25. Aug 2008 - 21:06 Uhr »
nur nett jammer ....

es gibt noch viel schlimmeres ...auch wenn es kaum zu glauben ist   :ohmann: :ohmann: :ohmann:

« Letzte Änderung: 25. Aug 2008 - 22:31 Uhr von charly »
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