aktuelle Verhältnisse
START     »     Alpingeschichte     »    alpines Glossar


alpines Glossar*


A-Z Suche:   A  B  C  D  E  F  G  H  I  J  K  L  M  N  O  P  R  S  T  U  V  W  Z





* Angaben erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit und sind daher ohne Gewähr (Quellen s. Linkverweise)








Bezeichnung

Beschreibung

Synonym

Quelle


A...






Aggenstein

Möglicherweise eine Abwandlung eines keltischen Erbwortes acauno oder auch acona, was soviel wie Fels bedeutet.





Alpenglühen

Dämmerungserscheinung im Hochgebirge, bei der sich mit sinkender Sonne die Dämmerungsfarben — nacheinander Gelb, Orange, Rot, Purpur — vor allem auf den im Forumsgebiet üblichen hellen Kalkfelsen und den Schneeflächen widerspiegeln. Das rosafarbene bis purpurfarbige Leuchten der Berggipfel und Gletscher tritt auf, wenn das Hauptpurpurlicht bei einer Sonnentiefe von etwa 4 Grad (25 Minuten nach Sonnenuntergang) sein Maximum erreicht.


Wetterlexikon bei welt.de



Anger

ahd. Angar; gehört vielleicht zu Enge, als ein abgeschlossenes Stück Land bzw. einem räumlich begrenzten Grasplatz; zumeist in der Nähe eines Dorfes oder einer Burg


Mittelhochdeutsches Wörterbuch von Benecke, Müller, Zarncke



ausapern

Bei Ausaperung kommt durch Abschmelzen von Schnee- und Eisdecken der darunterliegende Boden teilweise oder ganz zum Vorschein. Der Begriff wird vor allem für Zustandsbeschreibungen von Wegen verwendet. Ausaperung findet in den Alpen auch im Bereich des sog. Permafrostes statt: Loses Geröll an Bergflanken wird oftmals durch Schnee und Eis zusammengehalten. Durch Ausaperung kann es hier zu Steinschlag und Bergrutschen kommen, was durch die zunehmende Klimaerwärmung bereits verstärkt viele Sommerrouten unpassierbar macht.

Apere Bergflanken, apere Gletscher (ohne Schneeauflage), aper, abgetaut, schneefrei

Link
Link



B...






Balm

Balm m., Balme(n) f., 'geschützter Raum unter Felsen, Höhle; Fels, Felswand, Felsvorsprung'.

Mhd. balme f. 'Fels, Felsenhöhle'. Als Appellativ ist Balm m., Balme(n) f. im westlichen Schweizerdeutschen bis in die Innerschweiz verbreitet. Zu uns kam das Wort mit den Walsern, die es als Reliktwort aus dem Keltischen aus der Westschweiz mitbrachten: gall. BALMA 'Höhle'.

palm, balm

Balm im Namenbuch.gmg.biz



Bergschrat(t)

Die Herkunft der Bezeichnung als 'Schrat' ist unklar. Landläufig versteht man darunter Ausdrücke wie 'kautziger Einzelgänger' oder 'komischer Vogel' . Am Besten umschreibt wohl Karl-Heinz Fricke den Bergschrat mit seinem herrlichen Gedicht. In Verbindung mit dem Bergschrat taucht auch der 'Wilde Mann' bzw. das 'Wilde Männle' auf, dass in gewisser Weise auch für die Berggestalt(en) im Bereich des Heilbronner Weges namengebend gewesen sein könnte.

Kautz

Link



Bergschrund

Bergschrund werden bei hoch gelegenen Gletschern die Stellen genannt, wo das in der Gletscherbewegung wegfließende Eis vom festen Eis getrennt wird. Im Gegensatz hierzu entsteht die Randkluft bei Schneefeldern oder Gletschern durch die Erwärmung von Eis an warmen Felsstellen.

Gletscherspalte, Randkluft

Link



Blaike (Plaike)

...bezeichnet eine spezielle Erosionsform, bei welcher die oberste Grasnarbe in meist steilen Hängen abgleitet und den darunterliegenden Fels bzw. Untergrund freilegt. Etymologisch wird dieser Begriff dem mittelhochdeutschen blecken zugesprochen, was wohl so viel wie 'blank machen' bedeutet. Ursächlich dafür sind häufig Starkregenfälle oder die fehlende Beweidung von Alpflächen, welche ursprünglich durch das Schwenden (entfernen von jeglichem zu hohen Pflanzenwuchs) kultiviert wurden.

Blaike, Plaike, Hohe Bleick, Niederbleick; (evtl. 'Blachen'spitze?)

Link



Blässe und Pleis(e)

...beschreibt eine zumeist baumfreie, alpine Matte (häufig im Kammbereich). Dort weht der Wind stark über die Freiflächen und lässt deshalb keinen starken Bewuchs bzw. nur verkrüppelte, kleinwüchsige Baumformen und Krummholz zu. Abgeleitet wird diese Bezeichnung aus dem Wort 'blasen bzw. abgeblasen'.


Pleis(spitze), Pleise (Joch), Pleisele, Blässe, Blasse

keine verfügbar



Bluatschink

Der Bluatschink ist ein dämonischer Wassergeist. Dieses Fabelwesen ist außerhalb des Lechtals nur in Tirol und einigen kleineren Örtlichkeiten in Vorarlberg und Südtirol bekannt und wird wie folgt beschrieben: Der Oberleib gleicht einem kohleschwarzen, zotteligen Bären, die Beine jedoch sind, wenn auch sehr stark, menschlich und nackt. Zudem sind seine Beine blutrot, er soll förmlich triefen vor lauter Blut. Gerade wegen seiner Gewohnheit, Menschen - und hier vor allem Kinder - zu fressen, wird dieser im Wasser sich aufhaltende Dämon gefürchtet. Dabei soll er seinen Opfern erst das Blut aussaugen und sie danach fressen.

so oder so ähnlich stellte man sich einst den Bluatschink vor

Wikipedia



Boltbox

Boltboxen sind in Klettercamps oder gebietsnahen Hütten an Kletterstützpunkten aufgestellt. Kletterer können hier für die Locals bzw. Erschließer für das Erhalten und Sanieren von Kletterrouten spenden.

Sammelbox, Spendendose

allMountain#3



Brente

Für den Begriff 'Brente' gibt es mehrere Deutungsmöglichkeiten. So zum Beispiel ein dichter Nebel der an den Berghängen hinzieht, dieser wurde früher als Dämon aufgefasst. Oder auch als Rauchwolke - Abstammung vmtl. von Brand (Brentenjoch? - gab es hier vor langer Zeit vielleicht einmal einen Waldbrand?). Im Paznau wird auch der Begriff Brinte für die wabernden Talnebel verwendet.

Talnebel, Rauch (abgeleitet von Brand)

Anton Falger und das Lechtal von Christian Schneller



Buck

Als Buck wird eine deutliche Ausbiegung etwa eines Grates bezeichnet. Vergleiche dazu auch Bugschrofen. Weiters werden auch zumeist flach ansteigende Flurformen an ihrem Scheitelpunkt so benannt. Als Beispiel kann hier der Buck zwischen Nesselwängle und Haller herangezogen werden. An dieser Anhöhe verläuft auch die Wasserscheide des Tannheimer Tales, das im eigentlichen Sinn kein Tal ist, vielmehr eine ausgedehnte Passlandschaft ausbildet.

Bug

Allgäuer Bergnamen, Thaddäus Steiner



Bugrat

Einfache Schlafstelle, auf Senn- aber auch Galtalpen oder Hirtenunterkünften anzutreffen. Eine Art flache Truhe, etwa einen halben Meter über dem Erdboden auf vier Pfosten ruhend und mit etwas Heu ausgelegt. In der Regel breiter als lang, da einst der Senn selbst mit dem Hirten und/oder Junghirten und mitunter auch Gästen die Nachtruhe hielt.

Pritsche, (Nacht)Lager




Burst

Unter Burst versteht man das Borst- oder Pfriemgras. Eine Berggegend mit Mähdern bei Elbigenalp heißt das/der Bürstig. Die mögliche Abwandlung zu Bürschling und/oder Pürschling findet sich im Forumsgebiet zahlreich, so etwa der nach Süden ausgreifende Rücken des Schönkahlers oder der Pürschling oberhalb des Graswangtals bei Ettal.

Bürstig, Bürschling?, Pürschling

Anton Falger und das Lechtal von Christian Schneller



Butte

Ursprünglich eine Flasche aus gefärbtem Glas für teuren Wein. Später wurde daraus ein geschlossenes, hölzernes Tragegefäß, mitunter auch wieder für flüssige Stoffe. Diesmal jedoch für den spezifischen Verwendungszweck zur Ausbringung der Gülle oder den Transport der Milch; etwa von den Alpen herab ins Tal. Im Außerferner Gebiet hat sich lediglich die sogenannte Milchbutte erhalten.

Tragekorb, Tragebehälter

Anton Falger und das Lechtal von Christian Schneller



C...






D...






Dominanz

Als Dominanz bezeichnet man in der Geographie jenen Radius eines Gebietes, den ein Gipfel überragt bevor er selbst in der Distanz von einem nächsthöheren Berg an Höhe überboten wird. Eine untergeordnete Art von Dominanz im Nahbereich eines Gipfels innerhalb einer Gebirgsgruppe wird auch als Schartenhöhe bezeichnet.

Dominanz und Schartenhöhe

Schartenhöhe

Wikipedia



Durre oder Dürre

In Teilen des Forumsgebietes wird so ein abgestorbener, zumeist silbern leuchtender, Baum genannt. Silberfarben dann, wenn auch die abgestorbene Baumrinde schon abgefallen und das Holz durch die Sonneneinstrahlung verwittert ist.

abgestorbener Baum




E...






F...






Fanggen

Fanggen (Fänggen) sind die zumeist weiblich und riesenhaft dargestellten Sagengestalten des Waldes und der Berge. Üblicherweise werden sie als die Frauen der Riesen gesehen und ihr Äußeres als wild und roh beschrieben. So waren sie im Volksglauben oft stark behaart und in den zerzausten Haaren fanden sich grüngraue Strähnen von Baumbart, ihre Kleider konnten aus Tierfellen oder auch aus Baumrinde bestehen und häufig waren sie die Feinde des Menschen und trachteten diesen gar nach dem Leben.

Aus den Fanggen des Oberinntals, des Stanzer- und Gurgltals würden im Bereich des Außerferns und dem Allgäu die bekannten Wilden Frauen oder auch Wilden Weiber. Wobei sich diese Wesen in den nördlichen Regionen üblicherweise zahmer und umgänglicher zeigten, als ihre südlich der Lechtaler Alpen "lebenden" Verwandten.

Entsprechungen in der Bergwelt finden sich wohl etwa bei der Fanggekarspitze

Fenggen, Fänken, riesenhafte Walddämonen, Wilder Mann, Wilde Frau, Wilde Fräulein, Wildfangg (Wildes Kind)

Deutsche Alpensagen - Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg



fechsen

Unter dem Begriff fechsen versteht man die Heuernte, also das Einbringen des Heus.

Hoibat, Hoibet, Heuernte




Fluh

Eine Fluh ist gleichzusetzen mit einer hohen und/oder breitgelagerten Felswand - einer sogenannten Wandflucht, welche sogleich auch den abgeleiteten Wortteil in sich birgt.

Felsabsturz, Felsband, jäher Absturz, Abhang eines Felsens

Wörterbuchnetz



G...






Gaicht bzw. Gacht

Der namengebende Begriff für den Gaichtpass, den Weißenbacher Ortsteil Gaicht und die Gaichtspitze wäre am ehesten mit "jäh" (mundartlich "gach oder gäch") zu übersetzen, also eine jäh abfallende Geländeform. Zur Zeit der Salzstraßen durch das Außerfern zählte die Passage zwischen Weißenbach und Nesselwängle ja tatsächlich zu den beschwerlichsten entlang der Strecke.

gach, gäch, jäh




Galtalpe

Im Vergleich zu den Sennalpen ist hier das Jungvieh unter sich. Einzelne Milchkühe werden zum Lebensunterhalt der Hirten mitgetrieben. Das Jungvieh verbringt rund 100 Tage auf höher gelegenen Alpböden bevor es am Scheidtag - meist in festlichem Rahmen - zum Viehscheid ins Tal gezogen wird. Dort werden die Tiere geschieden (getrennt) und wieder in die Obhut der Besitzer übergeben. Ein Kranzrind (Allgäu) oder Maiarind (Kleinwalsertal) führt die Herde beim Almabtrieb an, sofern sich während des Alpsommers kein Unfall ereignet hat. Galtalpen sind z.B. die Entschenalpe, Hintere Seealpe, Gutenalpe oder auch Käseralpe.

Jungviehalpe

Link



Gampen

sich auf und ab bewegen – im übertragenen Sinn ein Joch ausbildend oder auch eine Schaukel, welche (wie eine Wippe) auf einem erhöhten Punkt aufliegt. Vergleiche auch den Begriff: gigampfen (Tannheimer Tal) als: schaukeln, wackeln, auf- und niedergehen.

wippen, Wippe, Joch

Schweizerisches Idiotikon



Gehren

Die in vielen Flurnamen im Außerfern und auch im benachbarten Allgäu vorkommende Bezeichnung Gehren bedeutet zum einen eine keilförmige Flurform oder auch einen sogenannten Zwickel.
Die (angenommene) ursprüngliche Bedeutung geht jedoch auf einen Wurfspieß zurück. Das Speereisen - im mhd. auch als gêr bezeichnet, welches ebenfalls durch seine Trapezform auffällt.
Gehrenspitze, Häselgehr

Zwickel

keine verfügbar



Gföll

Wohl von Gefälle oder auch steil abfallender Wiesmahd bzw. Wiese abgeleitet.





Giebel

Ähnlich wie bei einem Gebäude, beschreibt der Namensbestandteil Giebel eine spitz zulaufende Dreiecksform eines Berges. Diese Ableitung stammt aus dem ahd. (gipili oder auch gibili) und verweist auf das heute übliche Wort 'Gipfel'.

Gipfel, Giblen

Wörterbuchnetz



Gries

Als Gries wird meist feinkörniges aber auch etwas gröberes Geröll speziell an den Schwemmkegeln der Bäche bezeichnet. Das Wort 'Gries' stammt aus dem althochdeutschen und bedeutet 'kiesiger bzw. sandiger Boden'. Vermutlich abgeleitet von 'rieseln' und 'das Geriesel' als Ausdruck von ständigem rieseln der Geröllmassen.
Vergleiche dazu etwa das Friedergries und den benachbarten Ortsteil von Garmisch-Partenkirchen - Griesen selbst.

Im Forumsgebiet kommt auch die Schreibweise Grieß vor, ist jedoch mit Vorangegangenem identisch.

Geröll, Schutt

Duden | Geriesel



Gröben

Wird vermutlich von Graben oder auch einem scharfen Taleinschnitt abgeleitet.


Erlebnis Außerfern
Hannes Gasser



Grödl, Grödel

...sind die kleinen Teile, die manche dabei haben, wenn Sie in den Bergen sind. Haupteinsatz ist nasses Gras und nicht all zu harter Schnee. Ideal auch zum Queren von Altschneefeldern, die im alpinen Bereich immer mal wieder anzutreffen sind. Auf blankem Eis jedoch untauglich. Dank praktischer Riemenbindung passen Grödeln auf fast jeden Schuh. Alternativ hierzu bietet sich auch der Einsatz von Sommersteigeisen an (rege Diskussion im Forum --> siehe Link). Im Gegensatz hierzu kommen reine Steigeisen bei Skihochtouren und klassischen Gletschertouren zum Einsatz. Parallel zu Steigeisen ist auch immer ein Pickel erforderlich, da im Falle eines Ausrutschens mit Steigeisen nicht mehr gebremst werden kann. Steigeisen werden nur bei bewusst geplantem Einsatz mitgenommen.

Grödeln, Sommersteigeisen, (Leicht)Steigeisen

Link



Grummet

Der Begriff Grummet bezieht sich auf die Heumahd und hier insbesondere, je nach Höhenlage des zu erntenden Heus, auf den zweiten bzw. dritten Schnitt. In hoch gelegenen Regionen können auf Grund der kurzen Vegetationsphase lediglich maximal zwei Heuernten eingebracht werden. Der letzte Schnitt - meist Ende August oder Anfang September - bringt zwar zahlreiche Kräuter und schmackhaftes Gras für die Tiere, ist gemessen am Volumen der Ernte aber wesentlich geringer als jener des ersten Schnittes.
Im Volksmund erklärt sich der Begriff Grummet von "Zusammenräumen", oder dem "Abräumen" der letzten Gräser und Kräuter des Jahres. Wissenschaftlich betrachtet leitet es sich etymologisch wohl aus dem mhd. gruonmât, also aus grün und Mahd, ab.

Grummat, Gruamat, Gruomet, Gromet

Volksmund, Wikipedia



Gumpen

a. von fließendem Gewässer ausgehölte, kesselartige Vertiefung im (Bach)Bett
b. jegliche Ansammlung von Wasser als kleiner Teich, einer Lache, einem Tümpel oder einer Pfütze
c. Wasserwirbel, -strudel
d. vgl. Gümpel - ein Bach, der lustig über die Felsschrofen herabsprudelt

Gumpen, Gümpel, (Gimpel?)

Schweizerisches Idiotikon



gumpig

hüpfend, unruhig, wohlgemut und munter


Schweizerisches Idiotikon



Gund

ein Gund ist ein Grasplatz oder Weidegrund, welcher meist zwischen oder unterhalb von Felswänden hinzieht


Buck Joseph, Handbuch für Reisende im Algäu, Lechthal und Bregenzerwald
(1850)



H...






Harsch

...bezeichnet die durch Schmelz- u. Gefrierprozess oder Wind stark verfestigte Schneeoberfläche. D.h., durch Erwärmung (z.B. Sonneneinstrahlung) taut die Oberfläche auf und durch Abkühlung (zumeist nachts) verfestigt Sie sich wieder. Man unterscheidet zwischen wissenschaftlichen und z.B. von Tourengehern verwendeten Begriffen:
-Schmelzharsch: Nach Erwärmung durch hohe Einstrahlung wieder gefroren
- Windharsch: Verfestigung durch Wind und Wärme einhergehend mit hoher Luftfeuchtigkeit
- Bruchharsch: Bei Tragfähigkeit der oberflächlichen Eiskruste
- Sulzschnee: Nach Schmelzen des Harsches (ugs. auch Schmacht)
- Firn: über 1 Jahr alte Schneedecke mit hoher Dichtigkeit und Festigkeit
- Firnspiegel: dünne lichtreflektierende lamellenartige Schicht auf Schneeoberfläche

Schmelzharsch, Schneeoberfläche, Schmelzumwandlung, Firn, Sulz, Windharsch, Bruchharsch, Firnspiegel, Schmacht

Link
Link



Herme

Hermen sind praktische Markierungen an Wegkreuzungen. Der Begriff ist abgeleitet vom Namen des Götterboten und Wegegotts 'Hermes'. Aus einem schlichten Steinhaufen entwickelten sich in der Antike Steinpfeiler mit Kopfbildnissen und Armansätzen, die als Abbild des Wegegotts zur Orientierung an Wegkreuzungen aufgestellt wurden.


Hermen, Steinmännchen, Gipfelmarkierungen

allMountain, Wikipedia



Herz-Jesu-Feuer

Es wird angenommen, dass der Brauch des Herz-Jesu-Feuer-Abbrennens im Tirol des 18. Jahrhunderts entstanden war und mit der Herz-Jesu-Verehrung zusammenhängt. Der Brauch, im Juni Feuer zu entzünden, geht jedoch auf frühere Sonnwend- bzw. Johannisfeuer zurück, welche in Erinnerung an das „Herz-Jesu-Gelöbnis“ von 1796 von einer vormals heidnisch angehauchten Sitte in eine christliche umgedeutet wurde.

Sonnwendfeuer, Herzjesu-Feuer




Hiarabiara

wenig ernsthafter Begriff für eine Stirnlampe (Hiara=Hirn und Biara=Lampe bzw. Glühbirne); im Außerfern jedoch häufig verwendet

Stirnlampe




Hof

als Hof wird oft der Rast- und Weideplatz des Milchviehs bezeichnet, welcher sich häufig in Hüttennähe befindet und so ein schnelles Heimholen zur Melkzeit oder bei Gefahr ermöglicht.

Anger

einschlägige Fachliteratur



Huanzà

Im Alpen- und Voralpenraum wurden zum Trocknen des Heus früher sogenannte Huanzen verwendet. Es gibt regional unterschiedliche dialektische Begriffe, im Nordtiroler Unterland sind sie etwa unter dem Namen Stangger, im Südtiroler Pustertal als Stiffla (Stiefler) geläufig. Die Huanzen sind Gestelle aus Holz, die aus einem etwa 1,5 m langen Pfahl bestehen, der in den Boden eingeschlagen und auf den meist drei hölzernen Quersprossen, genannt „Huanzenschwingen“, das Gras aufgehängt wird.

Nach dem Gebrauch der Huanzen wurden diese unter dem Stadelvordach an dem sogenannten Huanzagalgá auf gehangen und so platzsparend über den Winter gelagert.

Heinzen, Hoanzen, Heumanderl, Stangger, Stiffla, Stiefler

Volksmund, Wikipedia



I...






J...






Joch

...ist eine Bezeichnung für eine Einkerbung im Gebirge, die einen Gipfel vom nächsten oder zwei Bergstöcke voneinander trennt. Oft findet der Begriff Joch Anwendung bei Übergängen vom einen Tal ins andere, z.B. Hornbachjoch. Auch Strassen oder Wege, die über solche Einschnitte führen um von einem Tal ins andere zu kommen, führen die Bezeichnung Joch (z.B. Hahntennjoch). In bestimmten Gegenden wird die Bezeichnung Joch auch für Berggipfel benutzt (z.B. Sonnjoch/Karwendel). Weitere regional unterschiedliche Bezeichnungen für Übergänge: Tor, Törl, Scharte, Schartl, Jöchl, Furka, Jochli, Egg, Sattel, Gatterl oder Nieder.

Einsattelung, Pass, Übergang, Tor, Törl, Scharte, Schartl, Jöchl, Jochli, Egg, Sattel, Gatterl oder Nieder; oder etwa die Furka im Bereich des Lechquellengebirges (furca kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie 'zweizinkige Gabel')

Link



K...






Kamin

...bezeichnet eine steile, nach oben verlaufende Spalte oder Rinne im Fels. Der Kamin ermöglicht es dem Bergsteiger, sich mittels gespreizter Beine oder auch durch Einspreizen des gesamten Körpers zwischen den Kaminwänden nach oben zu arbeiten. Es gibt aber auch breitere Kamine, welche lediglich durch die üblichen Griffe und Tritte erklettert werden. Ein Kamin muss in jedem Fall so breit sein, dass ein Mensch darin Platz findet, ansonsten wird von einem Riss gesprochen.

Stemmkamin, Spreizkamin

Link



Kanzel

Eine Kanzel wird zumeist durch eine pultartig abgeflachte Felsformation gebildet, welche an den mehr oder weniger steil geneigten Hang gelehnt hoch über die schiefe Ebene oder den umgebenden Waldsaum hinausragt.





Kar

...bezeichnet ursprünglich von Gletschern ausgeschürfte bzw. verformte kesselförmige Eintiefungen an Berghängen, meist unterhalb von Gipfel- und Kammlagen. Das Wort steht tirolerisch auch für Umgebung der Almhütte, aber auch Bergscheitel. Karmulde ist der in der Gletschermitte bis auf den Grund ausgehobelte Bereich, der an der Karschwelle endet und in die umgebende Landschaft übergeht (felsige Karschwelle, Karriegel). Mit Wasser gefüllte Karmulden nennt man Karseen.

Bergscheitel, Kahr, Kaar

Link



Kasermandl

Das Kasermanndl entstammt aus der Welt der Sagen und Mythen und birgt als Begriff einen unredlichen Senner (Käser), welcher das ihm anvertraute Vieh nicht sorgsam behandelt oder das ihm von den Viehbesitzern entgegengebrachte Vertrauen missbraucht hat.
Nach dessen Tod geht dem Volksglauben nach die Seele als Kasermanndl auf der Alpe (Alm) um und muss "geisten".

"Senn und Sennin, wer es sei, wenn sie leichtsinnig und unachtsam wirtschaften, Milch, Käse, Butter, Mehl, Salz, Brot und jegliche Gottesgabe nicht recht in Ehren halten... [...] ...oder heimlich vom Almnutzen verschleppen, verkaufen, oder ihn durch Naschhaftigkeit und Gefräßigkeit mindern - müssen Kasermanndln ... werden"
Mythen und Sagen Tirols - Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg (1850)

Als Geister mussten sie nach der Alpfahrt über den Winter tätig umgehen und den von ihnen verschuldeten Schaden wieder vergüten.

Kasermandl




Klamm

Eine Klamm ist ein im Festgestein eingeschnittenes, zum Teil sehr schmales Tal. Das Wort Klamm ist vor allem im österreichischen und bairischen Sprachraum geläufig und bezeichnet eine besonders enge Schlucht im Gebirge mit teilweise überhängenden Felswänden.

eng, schmal, beengend

Wikipedia - Klamm



Klimm

Mhd. steil ansteigen oder steil ansteigender Weg, was gerade im Bereich des Elmer Ortsteils Klimm in Bezug auf den Anstieg zum sogenannten Hohen Rain Sinn machen würde.

erklimmen, mühsam in die Höhe steigen

Wörterbuchnetz



Kniepass

Kniepass - abgeleitet vom althochdeutschen knieboz - ist ein Eigenname von steilen Wegen oder Anhöhen. Die Ortsbezeichnung Kniepass oder Kniebis kommt im weiteren Umfeld des Außerferns mehrfach vor.

Kniebeißer oder gar Kniebrecher, häufig auch Knieschinder

Wörterbuchnetz



Krummholz(zone)

...bezeichnet eine Region oberhalb der Waldgrenze mit verkrüppelten und niedrigen Baumformen wie z.b. Bergkiefer (Legföhre/Latsche). Der Übergang des geschlossenen Waldes in Gebiet mit losem Baumbestand wird Waldgrenze genannt. An der Waldgrenze wird das Baumwachstum stark gebremst. Wegen der Kürze der Vegetationsperiode und aufgrund des hier meist stärker wehenden Windes kommt es zu verkrüppelten Baumformen, die nur niedrig wachsen und dichte Gebüsche bilden. Dieser Bereich ist als Krummholzzone bzw. -gürtel oder Kampfzone bzw. Kampfwald bekannt. Davon zu unterscheiden ist die Baumgrenze, ab der auch keine einzelnen Bäume oder Baumgruppen mehr vorkommen. Die Baumgrenze liegt in den Deutschen Alpen bei ca. 1.800m.

Baumgrenze, Waldgrenze, Kampfzone, Kampfwald

Link



L...






Letzen

Abgeleitet von dem ursprünglich alemannischen Begriff letzen, was soviel bedeutet wie jemanden an etwas hindern oder von etwas abhalten. In diesem Zusammenhang steht die Ortsbezeichnung Letzen (Ober- und Unterletzen) für ein Hindernis bzw. eine Straßensperre, wie sie für das 17. Jahrhundert tatsächlich belegt ist.

abhalten, hindern

Wörterbuchnetz



Lüss, Lüssen

abgeleitet von Schilfrohr (Lieschgras), meist im Randgebiet von Flussauen; wurde früher als Einstreu genutzt

Lusse, Lüss, Lüssen

Woerterbuchnetz



M...






March

Der Begriff March ist gleichbedeutend mit Marke - also einer Landmarke, Markierung einer Grenze oder auch Grenzmark. Noch bis in das Spätmittelalter beschäftigten sich die Niedergerichte in den jeweiligen Gemarkungen mit Streitfällen bezüglich der Verrückung von Grenzmarken. Im zumeist engen, alpinen Raum waren Weideflächen überlebensnotwendig und böswillige Veränderungen der Weide- oder Grundgrenzen führten immer wieder zu Streitigkeiten. Im Volksglauben gilt das Marchrücken (versetzen der Grenzmarken) als Frevel und wurde teils streng geahndet. In vielen Sagen ist die Rede von den Marchrückern, welche selbst nach ihrem Tod die von ihnen begangene Tat noch lange abbüßen mussten.

Grenzmarke, Grenze




Mure

Ein Murgang (auch Mure oder Rüfe genannt) ist ein schnell talwärts fließender Strom aus Schlamm und gröberem Gesteinsmaterial im Gebirge. Ein Murgang entsteht im Gebirge, wenn im steilen Gelände wenig verfestigtes Material (Geröll, Schutt und Erdmaterial) wasserübersättigt wird und, meist allein durch Einwirkung der Schwerkraft, in Bewegung gerät.
Siehe auch unter Riefen

Murgang, Rüfe

Wikipedia - Mure



Mutte

(Muttekopf, Muttler)
Sehr wahrscheinlich aus dem romanischen Sprachgebrauch und gleichbedeutend mit "rund od. hornlos".
Im Engadin gibt es viele Erhebungen, welche den Namenszusatz "motta" tragen.





N...






Nuanza

Eine regionale 'Delikatesse' und meist - oder eher ausschließlich - auf Alpen hergestellte Käsesorte. Der Nuanzen ist geschmacklich sehr würzig, im fortgeschrittenen Reifegrad aber äußerst geruchsintensiv und wohl nur dem Liebhaber erträglich.
Hergestellt wird der Käse aus gewürztem Zieger (eine Art Hüttenkäse). Die Reifung ist langwierig und die zyklisch wiederkehrende Waschung mit Bier sehr arbeitsaufwändig. Der Kern bleibt dabei lange körnig, wobei das Äußere des kugelförmigen Handkäse sich bald zu verflüssigen beginnt.
Vor Jahrzehnten verschmähte so mancher 'Kenner' beim 'Genuss' dieser Spezialität auch etwa vorkommende Maden nicht. Mit den Worten: "Du bleibsch do, die honn i oh zahlt!" verschwand wohl so manches Tierchen mit dem intensiv duftenden Käse hinter genüsslich schmatzenden Lippen.

Nuanzen, Nuaza, Nuaze




O...






orographisch

Die orographisch linke Seite eines Fließgewässers ist jene Seite, die sich in Fließrichtung – also flussabwärts von der Quelle zur Mündung hin gesehen – links befindet. Die gegenüberliegende Seite bezeichnet man demzufolge als orographisch rechte Seite. Die Bezeichnung kommt vom geowissenschaftlichen Fachgebiet der Orographie, der Lehre des Höhenprofils, ist aber besonders in der Hydrographie beheimatet.

orografisch, Talseite

Wikipedia



P...






Pleis(e) und Blässe






R...






Randkluft

Randkluft nennt man den Spalt zwischen Eis und abschließendem Fels. Sie entsteht durch das Abschmelzen von Eis an wärmerem Stein. Randklüfte vergrößern sich im Laufe des Sommers und stellen für Bergwanderer nicht selten ein schwierig zu überwindendes Hindernis dar. Hiervon unterscheidet sich der Bergschrund, der sich an hoch gelegenen Gletschern bildet, wo das in der Gletscherbewegung wegfließende Eis vom festen Eis getrennt wird.

Gletscherspalte, Bergschrund

Link



Raut

Entfernung von Bäumen und Strauchwerk mittels Feuer, zur Urbarmachung von Kulturflächen. Mhd. als auch ahd. riuten, heute gleichzusetzen mit roden.
Im Forumsgebiet ist dieser Wortbestandteil in Flurnamen häufig.

Rauth, Reutte

Wörterbuchnetz



Ried

Kann als 'hohe Gräser an sumpfigem Ort' oder eine Ansammlung verschiedener, wasserliebender Pflanzen angesehen werden. Etwa Schilf, Rohrkolben, Blaugras oder auch Binsen. Das Ried wurde und wird häufig als Streu, aber auch als Futter für Pferde und Schafe geerntet.

Streuwiesen, oft auch in der Verkleinerungsform 'Riedle' in Ortsnamen wiederzufinden, Röhricht, Streue

Schweizerisches Idiotikon



Riefen

Vom alemannischen Rüfe, was soviel bedeutet wie Murenstrich oder Murgang - wenn nach einem Starkregen oder zur Zeit der Schneeschmelze im Frühjahr die Bäche stark anschwellen und die Geröllmassen und Schutt mit sich reißen und so Rinnen und über die Zeit gar Tobel ausfräsen.

Im Bereich Tannheimer Tal und dem Reuttener Talkessel hingegen ist der Ausdruck "Riepe" für den Murgang gebräuchlich.

Rüfi, Riefe, Riffen(kopf), Riepe

Wörterbuchnetz



Riepe

...siehe 'Riefen'





Ries

...bezeichnet im Raum Außerfern eine mehr oder weniger steile Schutthalde im alpinen Bereich. Das Geröll 'rieselt' sozusagen in den Karen und am Fuße einer Felswand zu Tale. Im ursprünglichen Sinn wurde dieser Begriff für die Rinnen, in welchen die Holzstämme talwärts 'abgetrieben' (darum spricht man im Raum Außerfern von Holz treiben) wurden, verwendet. Ein Beispiel ist hier die Costaries-Kapelle in den Schrofen oberhalb von Lechaschau. Im lokalen Raum wird auch häufig von Schuttreisen gesprochen, welche eben von Ries abgeleitet sind und die kleineren Schutthalden unterhalb von Felswänden beschreiben.

Ries, Schotterreisen, Schuttreisen

keine verfügbar



Rohne

Der Begriff Rohne bezeichnet einen Windwurf, also einen vom Sturm umgelegten Wald bzw. einzelne vom Wind abgebrochene Bäume. Beispielsweise wird davon ausgegangen, das sich der Ortsname von Grän daraus ableitet. Tatsächlich findet sich im Gemeindewappen ein Baumstrunk, welcher von einer Gemse übersprungen wird.

Weitere Verwendungen dafür sind etwa bei der Rohnenspitze oder der Rohnenhöhe (Eineguntkopf) zu finden.

Windwurf, umgefallener querliegender Baumstamm

Wörterbuchnetz



S...






Schachen

Ein Schachen bezeichnet häufig ein kleines oder auch ein isoliert bzw. gesondert stehendes Waldstück. Auch eine umgrenzte Waldparzelle oder ein durch ältere Bäume bestandener und dadurch ungleich höher wachsender Waldgürtel, wobei die Differenz in der Wuchshöhe hier klar zu Tage tritt, kann damit gemeint sein.

Auch eine ehemals mit lichtem Wald bestandene Weidefläche, auf welcher nur noch die Baumstümpfe verstreut herum stehen, wird mancherorts als Schachen bezeichnet.

Anders kommt auch die Bezeichnung einer Staudenflur mit niedrigem Gehölz in Frage. Wobei diese von Sträuchern bestandenen Flächen durchwegs von Bachläufen begrenzt werden, wie etwa ein flaches, von Buschwerk bestandenes Flussufer.

niedriges Gehölz, Waldsaum, von Baumstümpfen bestandene Weidefläche, Bannwald




Schalengge oder Schalingge

Der Begriff Schalengge steht als Bezeichnung eines Hörnerschlittens, welcher früher zum Transport allerlei Güter von den Almen bzw. Alpen oder dem Bergheu von den Heubillen ins Tal genutzt wurde. Diese meist beschwerlichen und gefährlichen Fahrten erledigten mutige Männer, die dann als Schalengger oder Schalingger bezeichnet wurden.
Heutzutage werden im Allgäu und dem Außerfern häufig noch Schalenggen-Rennen veranstalt, meist als Attraktion für Touristen und Gäste.





Schiggen

Ansätze für Deutungsmöglichkeiten wären:
  • einen Handel abschließen - auch im Tausch; -> vielleicht wurde das Gut (Hof und Weideflächen) einst bei einem Handel so erworben und die Form des Kaufes hat sich in der Ortsbezeichnung niedergeschlagen
  • sich fügen, mit etwas abfinden oder auch sich einrichten bzw. örtlich eindordnen -> vom Grundherrn ausgewiesene Siedlungsfläche
  • schicken im wortwörtlichen Sinn -> auch hier wieder die Möglichkeit, dass ein Grundherr eine Siedlergruppe hierhin geschickt hat um sich an zu siedeln
  • (Tabak) kauen???


  • Schweizerisches Idiotikon



    Schlucht

    Ein schmales, tiefes Tal zwischen Berghöhen. In manchen Gegenden als die Schlucht benannt und manchmal aber auch als (Felsen)Schluf bezeichnet.

    Schlund, Kluft, Spalt

    woerterbuchnetz.de - schlucht



    Schochen

    Ein Schochen ist der Mundartbegriff für einen kleinen Heuhaufen. Mehrere in den Allgäuer Alpen befindliche Gipfel tragen diesen Namen und stellen zumeist kegelförmige Grasberge dar, welcher Umstand letztlich zu der Benennung als Schochen führte.

    Schochen bei Hinterstein
    Schochen bei Tannheim

    Heuhaufen, Haufen




    Schrofen

    ...bezeichnet steiles, felsiges, mit Gras und häufig auch Geröll durchsetztes Gelände. Eine Begehung erfordert Trittsicherheit und alpine Erfahrung. Günstigster Wegverlauf oftmals nur noch durch Farbmarkierungen angezeigt.

    (felsdurchsetzter Steilhang), Felsabbruch, Geschröf

    Link



    Schwärzer

    Als Schwärzer wurden einst die Schmuggler bezeichnet, welche sich bei ihren nächtlichen Touren oft mit Ruß das Gesicht schwärzten um im Dunkel nicht von den Zöllnern erkannt zu werden. Heute weisen noch Flurnamen oder Bezeichnungen für bestimmte Wege auf die frühere Nutzung hin. Vergleiche dazu etwa die Schwäzerscharte zwischen Bretterspitze und Urbeleskarspitze oder etwa den Schwärzerweg zwischen Bad Faulenbach und dem Ländenhof bei Vils.

    Schmuggler

    Tiroler Volkstypen - Beiträge zur Geschichte der Sitten und Kleinindustrie in den Alpen, Ludwig Hörmann von Hörbach (1877)



    Seicher bzw. Seichen[...]

    Kübler (1897) sah beispielsweise in der Form des Seichenkopfes bei Grän einen umgekippten Seiher (zum abseihen der Milch). Dennoch wird im alemannischen Wortstamm im Sinne von "seichen", das derbe umgangssprachliche Wort für "Harn lassen" verstanden. Möglicherweise lässt sich ein Rückschluss auf die gegen Westen tief eingeschnittene Furche im Berg ziehen. Durch Vermurungen in diesem Gebiet dürfte es auch immer wieder zu einer erheblichen Beeinträchtigung durch Verschmutzung der Weideflächen gekommen sein. Bei starkem Regen wird umgangssprachlich auch der Begriff "iatz seicht es" benutzt.





    Sennalpe

    Im Vergleich zur Galtalpe 'übersömmern' hier Kühe, deren Milch an Ort und Stelle zu Butter und Käse verarbeitet wird. Nach rund 100 Tage auf den Alpböden wird das Milchvieh am Scheidtag - meist in festlichem Rahmen - zum Viehscheid ins Tal hinuntergeführt. Dort werden die Tiere geschieden (getrennt) und wieder in die Obhut der Besitzer übergeben. Ein Kranzrind (Allgäu) oder Maiarind (Kleinwalsertal) führt die Herde beim Almabtrieb an, sofern sich während des Alpsommers kein Unfall ereignet hat. Sennalpen sind z.B. Alpe Schrattenwang, Laufbichl-Alpe, Sölleralp uvm.

    Milchviehalpe, Sennenalpe, Käserei

    Link



    speckig, abgespeckt

    abgespeckt oder speckig sind Griffe und Tritte auf vielbegangenen Routen mit hohem erdigen Anteil, wodurch die betretenen Stellen glattpoliert wurden und teils marmornen Glanz aufweisen. Bei Nässe oft äußerst heikel zu begehen.

    abgetretener Fels, poliert

    Danke an Fruchtzwerg48



    Stabl

    Abgeleitet vom rätoromanischen bzw. im Kern lateinischen Wort stabulum, das im Deutschen zum Stall wird.

    Stablalpe, Stabel

    Erlebnis Außerfern
    Hannes Gasser



    Sudltrog

    An den Höfen und Sennalpen wurden früher große, zweigeteilte Wassertröge aufgestellt. Der größere Bereich stand dem Weidevieh als Tränke zur Verfügung. Der kleinere Teil hingegen diente dem Bauer oder Senner als Waschgelegenheit für das Milch- und Melkgeschirr.





    Sulz

    Als Sulz bezeichnet man (nicht nur) im Alpgebiet häufig einen meist schlammigen oder sumpfigen Boden, welcher oft in der Nähe einer Mineralquelle (Mineralsalze) zu finden ist und vom Wild und dem Weidevieh gerne aufgesucht wird. In den forumsweiten Flur- oder Alpnamen ist dieser Begriff häufig zu finden.

    Sulzltal, Sulzlalpe, Sulztal

    Schweizerisches Idiotikon, Die Allgäuer Alpen (Max Förderreuther)



    T...






    Tajen

    Als Tajen werden im zumeist rätoromanischen Einflussbereich des Außerferns die Sennhütten - oder auch die alten Plätze an denen einst Sennhütten gestanden hatten - bezeichnet

    Sennhütte, Sennalpe




    Tauern

    Früher war der Begriff Tauern oder auch Dauern üblich als die Bezeichnung für einen Berg oder eine Gebirgsgruppe. Heute findet sich dieser Begriff noch im Tauern bei Breitenwang und der Daurachalpe bei Vils.

    Dauern, Dauren, Daurachalpe, Tauern

    Erlebnis Außerfern
    Hannes Gasser



    Taufá bzw. Taufát

    siehe 'Zuntern'





    Tenne

    ursprünglich wohl ein Boden mit Dielen zum Dreschen und „worfeln“(?) des Getreides – "so soll er viech und wagen hinein stellen auf den then(n)"; Augenmerk auf die Bedeutung als „trockener und ebener“ Platz um Tiere und Gerätschaften abzustellen.

    Scheune, Speicher (alemannisch: Spicher)

    Schweizerisches Idiotikon



    Tobel

    Wildes, enges und unwegsames Tal mit steilen Hängen, auch als Schlucht bezeichnet. Durch Regengüsse entstandene Bergschlucht, häufig dicht bewaldet.

    Schlucht, Rinne

    Idiotikon.ch



    U...






    V...






    W...






    Walchen

    wohl von wälsch - ausländisch, fremdartig; einem oder einer Sprecherin der (räto)romanischen Sprache - abwertend; früher hieß es öfters: "Die Walschen", womit jene Menschen im Süden, im nicht deutschsprachigen Raum gemeint waren, also zumeist Italiener

    Walsche, wälsch

    Schweizerisches Idiotikon



    Wasen

    Abgeleitet wird das Wort vom althochdeutschen waso. In der Bedeutung steht es in enger Beziehung zu Anger, Matte oder eben Wiese, birgt aber durchwegs die Charakteristik des Feuchtseins. Im Einzugsgebiet des Forums kommt es immer wieder als Namensbestandteil von Torfstich-Gebieten und ausgedehnten Moorgebieten vor.
    Häufig kommt der Begriff Wasen auch für ein mit dem Spaten ausgestochenes Stück Wiese zum Einsatz.

    Matte, Feuchtwiese, Wiese

    Wikipedia



    Wechte

    Als Wechte (früher Wächte geschrieben) bezeichnet man eine stark verdichtete Schneeablagerung an Geländekanten. Wechten entstehen durch Schneeverfrachtung an Geländekanten, Kämmen oder Graten direkt auf der windabgewandten und vornehmlich steileren Seite eines Grates. Dabei haben sie einen ausladenden Überhang auf die Leeseite. Bei wechselnder Windrichtung bildet sich auf der flacheren Seite jedoch keine Wechte. Unter der Wechte entsteht der sogenannte Wechtenkeil – eine labile Schneeablagerung und häufige Ursache für Lawinenabgänge. Darüber hinaus wird der Ausdruck Schneewechte im Außerfern und dem Allgäu auch ganz allgemein für Schneeverwehungen verwendet.

    Wächte, Schneewechte, Schneeverwehung, vom Wind angeweht, vom wehenden Wind

    Wikipedia, Schweizerisches Idiotikon



    Wilde Mändle

    Die "Wilden Mändle" sind Sagengestalten, wie sie einst wohl über den ganzen Alpenbogen verbreitet vorkamen. Im Forumsgebiet leben diese Gestalten noch in Sagen weiter, oder benannt als Berge und Schrofen in den Allgäuer Alpen. Ein markanter, einzeln aufragender Felsturm etwa trug diesen Namen. Während eines Gewitters am 8. Mai 1962 brach dieser jedoch zusammen.

    In Oberstdorf hat sich ein Tanz erhalten, der Wilde-Mändle-Tanz, welcher nach Angaben der Aufführenden und Veranstalter auf eine mehr als 2000-jährige Geschichte zurückblicken könne. Diese Aussage ist jedoch aus wissenschaftlicher Sicht höchst umstritten.

    Eine erste gesicherte Erwähnung findet der Tanz am Ende des 14. Jahrhunderts. Heute wird der Wilde-Mändle-Tanz alle fünf Jahre in Oberstdorf als Attraktion aufgeführt und ist bei den Besuchern sehr beliebt.

    Wilder Mann

    Webseite zum Wilde-Mändle-Tanz



    Z...






    Zuntern

    Zuntern sind Latschenkiefern; werden im Ausserfern als Zunter bezeichnet, ebenso im Schwangauer- u. Halblecher Bereich (auf manchen Wegweisern hat sich aber scheinbar auch das, in diesem Zusammenhang wohl verfälschende Wort Zunder eingebürgert???), im oberen Lechtal jedoch als Arlen, davon stammt auch der Name Arlberg.
    Im nahen Oberallgäu wird auch oft der Begriff Taufá (Taufát) für die Legföhren verwendet

    Latschenkiefer, Zunter, Arle, Legföhre, Taufá

    Link



    Zwiesel

    Der Begriff Zwiesel stammt aus dem Althochdeutschen und wird von dem Zahlwort zwei abgeleitet. Konkret bezeichnet dies meist die Geländeform bei zwei ineinanderfließenden Bachläufen oder auch als Benennung für ein verzweigtes, mehrarmiges Tal.
    Bei dem Bergnamen Zwiesel in den Ammergauer Alpen ist der Name und/oder die Bezeichnung des Tales in die Gipfelregion hinauf gewandert.

    Zwiesl, Zwi(e)slen

    Wörterbuchnetz




    IMPRESSUM
    DATENSCHUTZ
    FAQ

    (V.14.20) © alpic.net und Autoren 2001 - 2024 nach oben